Tipps für Hundehalter
Hundebegegnungen - Krawall an der Leine
HuTT: Hundetraining / Hundetipps von Peter Weihrauch
Grundsätzliches: Meine Tipps basieren auf meinem Wissen aus der Fachliteratur, aus Seminaren und meinen eigenen Erfahrungen im Hundetraining. Im Allgemeinen behandle ich hier typische Situationen und Lösungen für Schwierigkeiten rund um den Hund. Jeder Hund und jedes Mensch-Hund-Team sind jedoch einzigartig, sodass es auch immer wieder darauf ankommen kann, den speziellen Einzelfall zu betrachten.
Tipp 3: Flucht nach Vorne und Krawall. Was kann dagegen getan werden?
Der Fall: Paco (Hund) ist bei allem was ihm fremd ist oft sehr aufgeregt und hat sich schon in seiner Jugend eine interessante Strategie zurechtgelegt, wenn es darum geht, mit unbekannten und schwer einzuschätzenden Begegnungen mit Artgenossen zurechtzukommen. Er wählte die „Vorwärtsverteidigung“. (Vermutlich brachte ihm das auch die Abgabe im Tierheim ein.) Dabei fuhr er gleich ganz großes Geschütz auf und gebärdete sich heftig, was natürlich den Hund gegenüber auch beeindrucken kann - aber nicht muss ;-) - , besonders dann nicht, wenn der andere Hund sich die gleiche Strategie zu Eigen gemacht hat. Beide Hunde versuchen sich gegenseitig zu Beeindrucken und zeigen ihr ganzes Repertoire an wilden und aggressiven Signalen.
Ein Lösungsversuch: „Man muss den Hund nur ordentlich beeindrucken und ihm über die Leine so richtig die Grenzen zeigen!“ - Ein Rat, den man gerne mal auf dem Hundeplatz zugerufen bekommt.
„OK!“ Könnte man denken, wenn das der Weg ist, … doch als Ergebnis erhält man meist einen Hund, der auch bei kräftigem Zurückziehen an der Leine keine Spur leiser wird, sondern sich immer wilder erneut in die Leine und den nächsten (Schein)Angriff wirft.
Eine echte Lösung kann es aber sein, wenn ich mir meinen Hund genau ansehe und noch bevor er seine „große Show“ startet, also quasi in der Planungsphase, einen Schritt nach hinten mache und den Hund entspannt zu mir rufe. Dabei muss er den Blick vom unbekannten Hund abwenden und wird auch noch fürs Kommen belohnt. Inzwischen zieht der fremde Hund von dannen und statt Stress gab es eine entspannte Knuddelei mit lecker Keks. Gute Erfahrung für Hund und Halter.
Herausforderung: Einen guten Blick für den eigenen Hund, die Situation und ein gutes Timing sind bei dieser speziellen Lösung entscheidend. Es stehen noch eine ganze Reihe weiterer Möglichkeiten zur Wahl, die aber, unbedingt an den jeweiligen Hund angepasst, eingesetzt werden sollten.
Autor:Peter Weihrauch aus Mannheim-Nord |
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