Tipps für Hundehalter
Richtiges Belohnen beim Training mit dem Hund
HuTT: Hundetraining / Hundetipps
von Peter Weihrauch
Grundsätzliches: Meine Tipps basieren auf meinem Wissen aus der Fachliteratur, aus Seminaren und meinen eigenen Erfahrungen mit den unterschiedlichsten Hunden aus dem Tierheim Weinheim und dem Hundetraining. Im Allgemeinen behandle ich hier typische Situationen und Lösungen für Schwierigkeiten rund um den Hund. Jeder Hund und jedes Mensch-Hund-Team sind jedoch einzigartig, sodass es auch immer wieder darauf ankommen kann, den speziellen Einzelfall zu betrachten.
Tipp 1: Belohnen, ja, viel und oft – aber nur für wirklich Gutes!
Die Ausgangslage bzw. das Problem:
Trotz regelmäßigem und häufigem Lob macht der Hund nur manchmal was er soll. Oft ist das nur ungefähr auch das, was der Mensch gerne sehen würde. Außerdem beendet manch ein Hund sein Verhalten sehr selbständig, obwohl er eigentlich für etwas länger sitzen, liegen, an der Stelle bleiben soll.
Wichtig zu wissen:
Das im Hundetraining viel von Belohnung gesprochen wird hat seinen Grund, denn die Belohnung ist der schönste Weg, einem Hund das richtige Verhalten näher zu bringen. Belohnung festigt im Gegensatz zur Strafe die Bindung und das Vertrauen im Mensch-Hund-Team.
Aber! Es kommt sehr darauf an, ein paar wichtige Dinge zu beachten: Hier geht es darum, nur für richtig gutes Verhalten des Hundes zu loben.
Eine Belohnung kann alles sein, was ein Hund gerne tut bzw. was er lieber tut als das, was er gerade macht. Das ist zwar häufig ein Leckerli, aber ganz oft gibt es da auch viele andere Möglichkeiten: Ein kurzes Spiel, hinterm Ohr kraulen oder eine ruhige, entspannte Stimme.
Was ist damit gemeint, nur für richtig Gutes zu loben?
Aus der Praxis, ein Zitat:
„Benny mach sitz. Siiietz. Sitz! [mit sanfter Stimme] komm, sitz. [strenger Tonfall] SITZ! Jetzt komm, sei lieb, mach sitz" [drückt leicht aufs Hinterteil].
[Hund setzt sich.]
Mensch: "Suuuuuper! Ganz lieb! Brav!" [gibt Käse]
Was genau wurde trainiert und wie?
Benny wurde darauf trainiert auf mehrfaches „Sitz“ in unterschiedlichen Tonlagen nicht weiter zu reagieren, ein Tippen auf sein Hinterteil löst die gewünschte Reaktion dann aus. So wird die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Benny auch in Zukunft auf das Zeichen „Sitz“ reagieren wird, wenn er es mehrfach und verschiedenen Tonlagen gehört hat.
Wenn ich aber möchte, dass mein Hund auf „Sitz“ sich auch sofort hinsetzt, dann darf ich nur dann belohnen, wenn ich mit dem gezeigten Verhalten vollkommen zufrieden bin!
Das gilt nun ganz allgemein: Immer nur dann loben, wenn ich absolut zufrieden bin. Möchte ich z. B. dass mein Hund ruhig im Platz liegt, dann darf ich ihn nicht belohnen, wenn er im Platz liegt und dabei bellt. Andernfalls denkt der Hund dass er für das Bellen im Platz belohnt wird und zeigt es entsprechend. Außerdem sollte man die Belohnung so geben, dass der Hund weiterhin im Platz verweilt und nicht etwa aufsteht, wenn er das Leckerli bekommt. Erst auf Signal hin bekommt der Hund wieder "Freizeit" und darf aufstehen.
Peter Weihrauch
Autor:Peter Weihrauch aus Mannheim-Nord |
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