Neues Highlight im Ziegelmuseum begeistert
Herrenalber Gebetbuch - jetzt zum Anfassen im Museum
Nach der Winterpause öffnete das Herrenalber Ziegelmuseum am vergangenen Sonntag seine Pforten erstmals mit seiner Neuerwerbung, dem Herrenalber Gebetbuch. Zu den ersten drei Besuchern zählten drei Herrenalber Bürger. Rita Hädinger, Brunhilde und Willi Holdermann waren daran interessiert, das vielfach in den Medien präsentierte Herrenalber Gebetbuch nun einmal selbst in Händen zu halten.
„Nachdem ich im vergangenen Jahr die phantastische Zisterzienser Ausstellung in Bonn besucht habe, freut es mich besonders, dass Herrenalb nun ein so wertvolles Kleinod als Faksimile sein Eigen nennt“, erklärt Rita Hädinger, die in der Bonner Ausstellung wissenswertes über die Erfolgsgeschichte des Zisterzienserordens erfahren und aufwändig geschmückte Handschriften aus der mittelalterlichen Blütezeit des Ordens im Original einsehen konnte. Das sogenannte Herrenalber Gebetbuch zählt zu einem Schatz in der Buchmalerei des späten 15. Jahrhunderts und ist daher ein wunderschönes Zeugnis ihrer Zeit. Das Besondere ist nun, dass das über eine Spendenaktion erworbene Faksimile, also eine Reproduktion des Herrenalber Gebetbuches, im Ziegelmuseum in die Hand genommen und durchgeblättert werden kann.
Nachdem Catherine Burmester vom Ziegelmuseum die weißen Handschuhe zum Schutz des Buches verteilt hat, wundert sich Willi Holdermann über das Gewicht des Gebetbuches. „Darüber hat mein Kollege vom Männergesangverein schon berichtet.“ Schmunzelnd hält er das Gebetbuch und lässt seine Frau Brunhilde darin blättern. „Wäre ich nicht mit einer Entzündung im Knie gehandicapt gewesen, hätte ich es schon beim SWR Drehtermin gesehen und wäre im Zisterzienserkostüm damit gemeinsam mit Udo Krum und Jörg Pfannschmidt durch unsere Klosterruine gewandelt.“ Nun aber hält er das Prachtstück zum ersten Mal selbst in Händen und bewundert die 30 ganzseitigen und farbenprächtig gestalteten Bilddarstellungen. Zu einer ganz besonderen Abbildung erläutert Catherine Burmester fachkundig: „Das hier ist der heilige Bernhard von Clairvaux, Namensgeber des Katholischen Pfarramtes St. Bernhard in Bad Herrenalb und bekannt als Abt des Klosters Clairvaux, der verantwortlich dafür war, dass sich der Zisterzienserorden in ganz Europa ausgebreitet hat.“ (sz)
Das Museum in Bad Herrenalb ist nun wieder zu den gewohnten Öffnungszeiten für Besucher zugänglich: von 14 bis 17 Uhr – jeden Sonntag, mit einer Ausnahme zu Ostern, denn dann ist am Ostermontag, dem 22. April, geöffnet.
Autor:Jo Wagner |
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