Maxdorf: Polizei warnt vor Kriminellen
Schutz vor Telefon-Betrug
Maxdorf. „Oma, Oma, etwas Schlimmes ist passiert“ – der Beginn eines Albtraum-Nachmittages für viele ältere Menschen. Das Problem: Die Stimme am Telefon, das war gar nicht der Enkel. Nein, es handelt sich um eine besonders perfide Betrugsmasche, den Enkel-Trick. Die Polizei Maxdorf sorgte in einem Bürgerforum gemeinsam mit dem Seniorenbeirat für Aufklärung.
Von Kim Rileit
Wie schnell es geht, zeigt ein aktueller Fall einer älteren Dame aus Bad Dürkheim, die kürzlich von Telefonbetrügern um mehr als 20.000 Euro gebracht wurde. Menschen werden in eine emotionale Ausnahmesituation gebracht und unter Druck gesetzt, sodass die Betrüger am Ende Geldforderungen stellen können. In Bad Dürkheim war es ein falscher Staatsanwalt, der eine Kaution forderte, da sonst die Enkelin des Opfers inhaftiert werde.
Die Dame und ihr Ehemann aus Bad Dürkheim waren so trickreich manipuliert worden, dass sie selbst im Gespräch mit der Polizei noch überzeugt waren, mit einem echten Staatsanwalt gesprochen zu haben.
Ein höherer Schaden wurde nur durch aufmerksame Bankmitarbeiter verhindert. Die Szenarien sind sehr unterschiedlich und passen sich an. Eines ist immer gleich: Das Opfer wird von Beginn an gestresst und unter Druck gesetzt. Bei der Polizei ist das Problem schon lange bekannt.
Hohe Zahl an Betrugsversuchen
Thorsten Mischler, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Rheinpfalz, sieht im Zeitraum vom 20. März bis 20. April rund 800 Betrugsversuche Zuständigkeitsbereich des Präsidiums mit den Direktionen in Landau, Ludwigshafen und Neustadt. In den meisten Fällen handele es sich „um betrügerische Anrufe von falschen Polizeibeamten“, so Mischler weiter.
Etliche Betrugsmaschen
„Erbe, Gewinnversprechen, Enkeltrick, falsche Microsoftmitarbeiter oder falsche Polizisten – es gibt viele solcher Betrugsmaschen“, Ute Henn, stellvertretende Leiterin der Polizeiwache Maxdorf.
Es kann jeden treffen
Beim Bürgerforum wurde klar: Viele der 40 Besucher sagten über sich, sie würden nicht in die Betrugsfalle tappen. Doch nach Ausführungen von Rayk Schomburg von der zentralen Präventionsabteilung des Polizeipräsidiums Rheinpfalz und eindrücklichen Videos mit Beispiel-Szenarien war klar: Es kann jeden treffen. Klare Indikatoren, dass es sich um einen „Fake“ handelt, werden unter Druck oft übersehen. Deshalb gibt Henn eine wichtige Empfehlung: „Die Polizei würde nie nach dem Vermögen verlangen. Man sollte keine Daten von sich preisgeben.“ Auch werde die Polizei „nicht unter der 110 anrufen“, entlarvt Jessica Maron vom LKA Rheinland-Pfalz einen oft genutzten Trick der Betrüger.
Die Betrüger seien Profis, wüssten genau wie sie Informationen erhalten, ohne konkret danach zu fragen. Auch hat sich die Art und Weise der Anrufe geändert: „Heutzutage kommen agieren Betrüger oft über Callcenter oder verschicken SMS- oder Whatsapp-Nachrichten“, so Henn weiter.
Inhaltlich immer aktuell
Die Polizeihauptkommissarin erklärt, dass die Verbrecher auf aktuelle Ereignisse setzen, um die Opfer zu überzeugen: So wurde kürzlich nach Geld für lebensrettende Corona-Medikation verlangt.
Da gerade ältere Menschen im Fokus der Betrügereien stehen, sei vor allem eines wichtig: „Haben Sie ein wachsames Auge auf ihren Verwandten, Bekannten oder Nachbarn und helfen Sie, sollte der- oder diejenige in das Netz solcher Betrüger geraten“, rät die Polizei.
Weitere Tipps gegen Betrug
Auf der Seite www.polizei-beratung.de gibt es nützliche Tipps, wie man sich im Falle eines Betrugsversuches verhalten sollte. Enkeltrick, Bestellbetrug, falsche Polizisten oder Microsoft-Mitarbeiter und viele weitere Maschen sind hier aufgelistet und erläutert.
Autor:Kim Rileit aus Ludwigshafen | |
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