90 Jahre Pferdesport in Fußgönheim
Von der adligen Hofreitschule zum Pferdedorf

Der Reitsport hat in Fußgönheim eine lange Tradition.  | Foto: Freidel
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Fußgönheim. „Von der adligen Hofreitschule zum Pferdedorf- 90 Jahre Fahren und Reiten in Fußgönheim“ - im Jubiläumsjahr zählt der Fahr- und Reitverein Fußgönheim e.V. konstant 150 Mitglieder, inzwischen mehrheitlich aus der Region kommend. Nahezu die Hälfte sind aktive Reitsportler.
Noch vor drei Jahrzehnten spielte die Pferdezucht hier eine besondere Rolle. Grandiose Reiterfeste mit grün geschmückten Dorfstraßen sind Geschichte, wie die überregionalen Vielseitigkeitsturniere im Gemeindewald oder „Puls 70“ über Stock und Stein im Pfälzer Wald und durch die Hardenburg. Stammgast war als Ministerpräsident, dann als Bundeskanzler Helmut Kohl mit Familie. Beim „Reiterchef“, Fußgönheims Bürgermeister Jakob Merk (CDU), lernten die Kohl-Buben auch Hühner, Hahne, Enten, Gänse im Bauernhof kennen. Eine Reihe Reitsportler des Vereins (auch als Mannschaft) siegten in S-Springen und qualifizierten sich für das Goldene Reiterabzeichen.
Die Reitersleut sind der Tradition des Ortes verbunden. So schmückte Jahrzehnte ein Bild vom Schloss die Titelseite des Turnierprogrammes. 1972, zum Landesreitturnier, besuchte Kohl die historische Anlage, die teils Bauernhof geworden war. Dazu gehörte ein Stück Wald, das laut Akten die „Hofreitschule“ der Grafen von Hallberg war. Das Vereinsmitglied, die nachhaltige Förderin der hiesigen Reiterei (zum Beispiel Stallbau), Anneliese Motzenbäcker (97), geborene Schaa, Ruppertsberg/Deidesheim, erwarb mit Mann Fred das Waldstück, das zum Kern der „Vielseitigkeit“ wurde. Zunächst stand ihr Reitpferd, ein Schimmel, im Stall des einstigen Bürgermeisters Edwin Peil (SPD).
Zum Start des Fußgönheimer Industriegebietes ab dem Reitplatz in den fünfziger Jahren wurde die Ansiedlung der „Aluminiumwerke-Schaa“ für Fertigdecken beim Hausbau,von Hardenburg nach hier.
Der Reitsportler und erfolgreiche Pferdezüchter Jakob Merk erhielt 1977 zum 65. Geburtstag die höchste reiterliche Auszeichnung, das Reiterkreuz in Gold, als Anerkennung seiner besonderen Verdienste um den Reitsport. Beim ersten Reitturnier nach dem Krieg, unter Französischer Regie in Landau, ritt der schmächtige „Jak“ Merk auf viel zu großem Pferd allen davon und siegte.ps

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Der Reitsport hat in Fußgönheim eine lange Tradition.  | Foto: Freidel
Gruppenspringen in Karlsruhe. | Foto: Freidel
Autor:

Franz-Walter Mappes aus Bad Dürkheim

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