Historisches mit Volker Schläfer
An Vergangenes erinnert bei Ortsführung „Von Turm zu Turm“

Foto: Gunther Holzwarth/Hans-Dieter Schneider/Michael Hemberger
  • Foto: Gunther Holzwarth/Hans-Dieter Schneider/Michael Hemberger
  • hochgeladen von Michael Hemberger

Bei der vom Historischen Verein Mutterstadt organisierten Ortsführung „Von Turm zu Turm“ durch das Oberdorf konnte Vorsitzender Lutz Bauer vergangene Woche 35 Interessierte begrüßen, die an dem dreistündigen Rundgang teilnahmen.
Volker Schläfer erläuterte zur Einstimmung die wechselhafte Ortsgeschichte; symbolhaft dargestellt mit der Großplastik „Römer, Landwirtschaft und Chemiearbeiter“ vor dem Palatinum. Von dort ging es über den Messplatz, mit dem Hinweis auf das dort bis 1933 ansässige „Ortskartell der Freien Arbeitervereine“ in die Ludwigshafener Straße. Zu dem Teilstück bis zur Speyerer Straße, von Schläfer „als geballte 200 Meter Ortsgeschichte“ bezeichnet, gab es Informationen zu den wechselvollen Nutzungen der dortigen Gebäude mit den Gastwirtschaften „Rheinischer Hof“, Erste Gastarbeiterunterkunft im Ort, ECHO-Verlag, Zigarrenfabrik, Postexpedition (Pfälzer Löwen) „Zur Krone“, „Zum Ochsen“ (mit Tanzsaal), „Zum goldenen Hirsch“, „Zum Adler“ und „Zum Lamm“, zu dem vor 90 Jahren in Betrieb genommenen Postamt und zu dem Lokalbahnhof für die von 1890 bis 1955 betriebene Bahn, dem „Feurigen Elias“.
Beim Gang durch die Speyerer Straße erfuhren die TeilnehmerInnen etwas über die vor zirka 100 Jahren dort ansässigen mehr als 40 Geschäfte, Betriebe, Händler und Gaststätten; dazu kamen mehr als 20 Bauernhöfe. Am Grundstück des ehemaligen „Bauernkonsums“ (heute VR-Bank) wurde der Strukturwandel Mutterstadts vom Bauerndorf zur Wohnsiedlungsgemeinde erörtert. Weiter am denkmalgeschützten ehemaligen Gutsbesitz „Teutsche Hof“ vorbei, war am ehemaligen „Ritter“, dem „kath. Bahnhof“, der nächste Halt. Leo Sebastian erläuterte dort über die Stuhlbruderschaft am Dome zu Speyer, die zu den geistlichen Stiftungen der Salier gehörten und ihren größten Hofgüterbesitz (und damit Einnahmen) in Mutterstadt hatten. Danach informierte er über die Baugeschichte und Nutzungen der katholischen Einrichtungen Pfarrhaus, Schwesternhaus und Vereinshaus (Pfarrzentrum).
Nächste Station war der 1932 erbaute Wasserturm, das Wahrzeichen Mutterstadts. Dipl. Ing. Wolfgang Engler vom Wasserzweckverband erläuterte im Innern des Wasserturms technische Details zum Bauwerk und informierte darüber, woher das Trinkwasser stammt, wie es gewonnen wird und wie es in die Haushalte kommt. Bei einer Brezel und einer „Wasserprobe“ gab es hier für die TeilnehmerInnen eine kleine Pause.
Danach ging es zum katholischen Kirchenzentrum mit Kirche und Turm. Leo Sebastian führte in die Geschichte der Mutterstadter Katholiken ein, nannte Daten, Personen und Ereignisse, wie die Kirchenbauten 1754, 1836, 1936 und den Kirchturmbau 1958.
Durch die Schulstraße, vorbei am heutigen Haus der Vereine, das 1832 als Schulhaus erbaut wurde, führte der weitere Weg ins „Arresstegässel“ zum früheren, 1825 erbauten Kantons-Gefängnis. Das jetzt als Seniorentagesstätte genutzte Gebäude gilt als ältester erhaltener Gefängnisbau in Rheinland-Pfalz. In Sichtweite des 18 Meter hohen Glockenturms gab es dann abschließend von Organisator Volker Schläfer noch Informationen zu dem 1969 angelegten Neuen Friedhof, den Gedenktafeln im Ehrenhof, dem neu angelegten Begräbnishügel sowie zu dem 1889 in Betrieb genommenen Jüdischen Friedhof.
Von Bürgermeister Hans-Dieter Schneider, der, ebenso wie Fachbereichsleiter Rüdiger Geib, an dem Rundgang teilnahm, hatte es unterwegs an verschiedenen Stellen Erklärungen zu aktuellen Planungs- und Bauabsichten im privatem und öffentlichen Bereich gegeben.

Text: Volker Schläfer

Ratgeber
Jahresrückblick 2024: Emotion pur bei den FCK-Fans, die das Pokalfinale in Berlin unvergesslich gemacht haben | Foto: Harald Brunn
5 Bilder

Jahresrückblick: So ereignisreich und turbulent war das Jahr 2024

Jahresrückblick. Wenn sich das laufende Jahr dem Ende nähert, dann blicken wir gerne zurück auf das, was war. Persönlich, politisch, regional, global: Was hat uns im Jahr 2024 Freude gemacht, bewegt, schockiert? Welche Fotos bleiben uns im Gedächtnis, welche Aktionen und Momente waren auch für die Menschen in der Region rund um die Pfalz, Mannheim und Karlsruhe in diesem Jahr prägend? Blicken Sie mit uns zurück auf die letzten Monate: Januar 2024: Rückblick Januar 2024: Bauernproteste, extremes...

Lokales
Was weißt du noch von 2024? Teste dein Wissen im Quiz mit zwölf Fragen über die Ereignisse des Jahres in der Pfalz – von den größten Highlights bis zu den kleinen, aber spannenden Überraschungen. | Foto: Erstellt von OpenAI’s DALL·E/Katharina Wirth

Weißt du noch, was 2024 alles passiert ist? Mach das Wochenblatt-Quiz!

Quiz.  Das Jahr 2024 hatte es in sich – auch in unserer Region. Große Ereignisse, kleine Kuriositäten und so manche Überraschung: Aber wie viel davon ist wirklich in deinem Gedächtnis hängen geblieben? Mit unserem Quiz kannst du dein Wissen testen – oder zumindest mit einem Augenzwinkern herausfinden, ob du das Jahr vielleicht komplett verschlafen hast. Von den spannendsten Faschingsumzügen über politische Schlagzeilen bis hin zu sportlichen Highlights: In 12 Fragen nehmen wir dich mit auf eine...

Lokales
so kurios, lustig und bizarr war 2024  | Foto: Heike Schwitalla

Lachen, Staunen, Kopfschütteln: der kuriose Jahresrückblick auf 2024

Jahresrückblick 2024. Manchmal ist das Leben absurder, als es jede Satire sein könnte, lustiger als jede Komödie. Während große Schlagzeilen oft die ernsten Momente des Jahres einfangen, gibt es dazwischen immer wieder die kuriosen, witzigen und völlig unerwarteten, skurrilen und überdrehten Geschichten, die uns zum Lachen oder Staunen bringen. Ob rebellische Tiere, skurrile Zwischenfälle oder geniale Missgeschicke – 2024 hatte alles zu bieten. In diesem Rückblick werfen wir einen humorvollen...

Autor:

Michael Hemberger aus Mutterstadt

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

13 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Wirtschaft & HandelAnzeige
Ihre IT-Security ist bei OrgaMAXX in besten Händen. Um ein Höchstmaß an IT-Sicherheit zu gewährleisten und vor Cyberangriffen zu schützen, wird sichergestellt, dass die Systeme und Prozesse bei den Kunden einem permanenten Monitoring unterliegen | Foto: Orgamaxx/gratis
4 Bilder

IT-Security: Sicherheit durch OrgaMAXX - Partner für maßgeschneiderte IT-Lösungen

IT-Security im Raum Kaiserslautern / Mannheim / Ludwigshafen. In jedem Unternehmen werden täglich riesige Mengen sensibler Daten erfasst und verarbeitet, darunter Kundeninformationen, Umsatzzahlen, Mitarbeiterdaten und Betriebsgeheimnisse. Eine der unmittelbarsten Auswirkungen durch Cyberangriffe ist der Verlust oder Diebstahl von Daten. Persönliche Daten, finanzielle Informationen oder Geschäftsgeheimnisse können in den Händen von Cyberkriminellen verheerende Auswirkungen haben. Sie können ein...

Online-Prospekte aus Ludwigshafen und Umgebung



add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.