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Benefizkonzert von Rainer’s Finest - ein Ohrenschmaus

Rainers Finest mit ganz feiner Unterhaltung | Foto: Brigitte Melder
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Mutterstadt. Der Rotary Club Limburgerhof/Vorderpfalz hatte für sein Benefizkonzert am 22. April eine ganz besondere Location gefunden, nämlich im Palmenhaus vom Autohaus Henzel, das diese Benefizveranstaltung gerne unterstützte. Hier dominierten tatsächlich zwei riesige bis unter das Dach reichende Palmen den großzügig bestuhlten Raum und versprühten südliches Flair.

Fingerfood und Getränke standen bereits ab 18 Uhr bereit. Der ab 1. Juli amtierende Präsident des Rotary Clubs Limburgerhof/Vorderpfalz Markus Reinhard sprach ein paar einführende Worte und um 19 Uhr betrat das elegant gekleidete Quartett mit Susanne Christensen (Lead), Helena Pfaff-Vanecek (Tenor), Susanne Weber (Bariton) und Rainer Hartwig (Bass) die liebevoll dekorierte Bühne.

Das Acapella-Quartett nennt sich „Rainers Finest“ und sang im Barbershop-Stil ohne jeglichen Schnickschnack nur mit ihren hervorragenden Stimmen. Rainer Hartwig übernahm die Begrüßung, eigentlich fühlte er sich in dieser Atmosphäre „Aloha“ und bedankte sich beim Autohaus-Gastgeber und die gespendeten Getränke und das Buffet. Er sprach über den Hintergrund dieses Events, das sich um Förderprojekte „Bildung schafft Zukunft“ kümmert (siehe spätere Passage).

Der herrliche Einstieg mit vier tonsicheren Protagonisten erfolgte mit „Tonight“ aus der „West Side Story“. Zwischen den einzelnen Sangesdarbietungen gab es immer kleine Informationen entweder über den Song oder das Quintett an sich. So erfuhr man, dass sie seit 4 Jahren zusammen singen und aus Limburgerhof kommen. „Tja, wie alt sind wir wohl? Wir sind 229 Jahre alt und wiegen so viel wie ein altes Klavier.“, was etliche Lacher hervorrief. Der Rotary Club Limburgerhof/Vorderpfalz feiert dieses Jahr 20-jähriges Jubiläum und steht für Freundschaft. Es gäbe sehr viel zu tun und bei dieser Verbundenheit bliebe es bis, dass der Tod sie scheidet. Es ging um Beziehungen, besonders den Zweierbeziehungen, denn dies war die Überleitung zum nächsten Stück „When I’am Sixty-Four“ von den Beatles. Hier zeigten sie auch ihre komödiantische Ader mit schauspielerischem Talent in einer sehr lustigen Interpretation. Über den Barbershop habe man vor 4 Jahren mit dem Singen angefangen in Anlehnung an die Geschichte aus den Vereinigten Staaten beim typischen Barbershop. „I love you for sentimental reasons“ von Net King Cole. Bis dahin hatten sie nur englisch gesungen, aber auch der spanischen Sprache mächtig gab es anschließend „Bésame mucho“ (Küss mich heut Nacht) von Luis Miguel. Ein faszinierendes Lied über die Zukunft mit Kind „In Deiner Tür“ von Maybebop beeindruckte mich zutiefst. Und dann setzte Rainer Hartwig seine Sonnenbrille auf. Nanu? Der Song von George Ezra „Anyone for You“ blendete ihn anscheinend und er groovte wie Elvis seinerzeit. „Mister Bass Man“ von Johnny Cymbal kam zum Einsatz und zeigte wiederum das komödiantische Talent der Vier. Bei „In the Jungle“ war die Kopfstimme von Helena Pfaff-Vanecek gefragt, so dass man dachte, gleich zersprängen die Gläser. Sie sang praktisch alleine, die anderen bildeten nur den Chor. Susanne Weber (Bariton) ist beruflich Physiotherapeutin und band Haltung und Körperspannung in das nächste Lied mit ein, indem alle auf einem wackeligen Balancepads standen, was eher unkonventionellen Methoden des Gesanges waren und der Rekord bei 24 Sekunden lag. „Sitting on top oft he world“ und „In the bathroom“ bildeten den Abschluss vor der Pause.

Während der Pause kam ich mit Rainer Hartwig ins Gespräch, erfuhr, dass sie zweimal die Woche üben und mit Leidenschaft dabei seien. Corona habe ihnen schließlich für 2 Jahre einen Strich durch die Auftritte gemacht, aber jetzt sind sie wieder präsent und können ihr Können zeigen. Ich wünsche es ihnen von Herzen, weil sie es einfach verdient haben, gesehen und gehört zu werden. Und beim nächsten Auftritt darf die Halle dann gerne bis zum letzten Platz voll sein.

Umgezogen ging es weiter mit „You“ve got a friend in me“ von Randy Newman. Sie erzählten von einem Frankreich-Besuch vor einem Jahr, bei dem die Akustik der Schlösser und Kirchen getestet wurde und sich spannende Flashmobs bildeten. „It is well with my soul“ folgte darauf. Vor fast 100 Jahren sangen die Comedian Harmonists „In der Bar zum Krokodil“ und dafür hatten sich Rainer und Helena ägyptischen Kopfschmuck übergezogen. Und was damals von 15 Sängern und 10 Fingern performt wurde, schaffte heute das Quartett ganz alleine. Bei dem Lied „Lass mich nur einmal“ von Jantje Smit war Rainer umringt von seinen drei Damen, was ihm sichtlich gefiel „Ja, es war eine großartige Zeit damals!“ Und dann besangen sie die Namen der Friseure, wie sie sich heute alle nannten und bei denen sich die Haare sträubten. Sie haben sich für die Deutschen Meisterschaften im Barbershop in 4 Wochen in Dortmund qualifiziert. Und was aus einer Schnapsidee in der Coronazeit geboren wurde, wird dort mit dem anschließend vorgetragenen Lied enden. Plüschherzen wurden geknuddelt und ins Publikum geworfen. „Flowershops“ und ein Feuerwehrlied folgten bevor es auf Weihnachten zuging. Ja, Weihnachten sei ja immer so plötzlich vor der Tür, aber nach Weihnachten sei vor Weihnachten, wir bereiten uns vor. Das Publikum durfte an der Stelle „Wasser marsch“ beherzt mitsingen bei „Merry Christmas“. Das Quartett verneigte sich und wurde einzeln vorgestellt, das heißt Schluss, Ende, Aus. Nein, nicht ohne Zugabe mit „Red nose“ und „What a wonderful world“ von Louis Armstrong. Es war ein Abend, der in sehr guter Erinnerung bleiben wird!

Themen zur Benefizaktion: Im Rahmen der Förderprojekte „Bildung schafft Zukunft“ fördert der Rotary Club jedes Jahr viele Schülerinnen und Schüler aus der Region und durch internationale Projekte auch weit darüber hinaus. Und da jeder weiß, dass gute Bildung auch viel Geld kostet, fließen alle Einnahmen aus dem Benefizkonzert in Bildungsprojekte. Hier ein paar Beispiele von aktuellen sowie abgeschlossenen Förderprojekten:

1) „Lesen Lernen - Leben Lernen“: Sprache/Leseverständis/Lust am Lesen: Das Projekt LLLL "Lesen lernen - Leben lernen“ ist ein Projekt, das von vielen Rotary Clubs in ganz Deutschland durchgeführt wird mit dem Ziel, das Leseverständnis von Schülerinnen und Schülern der 1. bis 7. Klassenstufe zu fördern. Jedem Schüler wird ein speziell für diese Klassenstufe konzipiertes Buch geschenkt. Für manche Kinder ist dies ihr erstes eigenes Buch, das sie bewusst behalten sollen. Die Lehrkräfte erhalten ein Handbuch mit Materialien (Aufgabenstellungen, Kopiervorlagen für Arbeitsblätter, etc.) zur Unterstützung der Unterrichtsgestaltung.
Der Rotary Club Limburgerhof/Vorderpfalz führt dieses Projekt seit 2012 mit immer steigenden Zahlen von teilnehmenden Klassen durch. Im Jahr 2022 hatten sie 115 Klassen an 12 Schulen mit fast 2.500 Büchern ausgestattet. Inzwischen gibt es so viele begeisterte Schulen, dass der Rotary Club Limburgerhof/Vorderpfalz jährlich mehr als 10.000 € insgesamt in Bildungsprojekte investiert. Mit diesem Projekt konnte man auch sehr kurzfristig und unkompliziert schnelle Unterstützung beim Spracherwerb der aus der Ukraine ankommenden Kinder leisten.

2) Kinderakademie in Zusammenarbeit mit „Plant for the Planet“ 2022: Umweltbildung/Klimabildung: In einer ganztägigen Akademie am 20. April 2022 lernten 40 Schülerinnen und Schüler (8-12 Jahre) aus der Region, wie die Klimakrise ihre Zukunft und das Leben von Menschen und Tieren weltweit bedroht. Angeleitet von speziell ausgebildeten Jugendlichen der Organisation „Plant for the Planet“ beschäftigten sie sich intensiv mit der Frage, warum Bäume so wichtig für unser Klima sind und konnten grundlegendes Wissen über die ökologischen und sozialen Zusammenhänge des Klimawandels erwerben. Getreu des Mottos „Stop talking – start planting“ pflanzten die Kinder an diesem Tag auch selbst Bäume und wurden ermuntert, ihr neues Wissen als Klimabotschafter in ihre Schulen, Kommunen, Freundes- und Bekanntenkreise zu tragen.

3) Internationales Bildungsprojekt in Ghana mit der Soronko-Akademie: IT-Bildung für Mädchen: Kooperation mit der Soronko Academy und dem Rotary Club Accra-Airport in Ghana. Das Projekt zielt darauf, benachteiligten Mädchen und jungen Frauen in Accra digitale Fähigkeiten zu vermitteln. Das Projekt startete in 2020 unter dem Namen „Rotary Soronko Girls Coding Project“, es wird durch einen Global Grant von Rotary International sowie einen Distrikt Grant (Distrikt 1860) unterstützt.

Gefördert werden Mädchen und junge Frauen im Alter von 17 bis 25 Jahren. Sie erhalten eine Ausbildung zur Erlangung digitaler Kompetenzen, gepaart mit dem Trainieren der so wichtigen „soft skills“. Das Trainingsprogramm bildet die Grundlage für ihre berufliche Zukunft, mit der sie selbständig einen Weg aus der Armut finden sollen. Innerhalb von drei Jahren wurden 300 Absolventinnen ausgebildet.

4) Förderung des Ensemble-Wettbewerbs der Musikschule des Rhein-Pfalz-Kreises: Kulturelle/Musikalische Bildung: Erstmals am 7. Oktober wird der Rotary Club Limburgerhof/Vorderpfalz den Ensemble-Wettbewerb der Musikschule unterstützen. Ziel ist es, das gemeinsame Musizieren zu fördern, gerade nach Corona sind Impulse zur Wiederbelebung des Ensemble-Musizierens besonders wichtig. Kinder durch das gemeinsame Üben und Verfolgen eines gemeinsamen Ziels als „Team“ zusammenzubringen, frühe „Bühnenerfahrungen“ zu ermöglichen und hierdurch das Selbstbewusstsein zu stärken - das erhofft sich der Rotary Club von der Unterstützung dieses Wettbewerbs.

Darüber hinaus gibt es einen „Topf“, aus dem sie sich für viele kleine Förderanfragen von Schulen, Kindergärten und anderen Bildungseinrichtungen (beispielsweise Konzertbesuche, Anschaffung von Materialien und andere gemeinschaftsstiftende Erlebnisse zu fördern) bedienen. (mel)

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Autor:

Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim

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