Muttertagskonzert mit den Schlageristen
Ein Morgen voller Liebe

Die Schlageristen in "action" | Foto: Eva Heyder
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Ein Morgen voller Liebe
Strahlender Sonnenschein draußen, strahlende Gesichter drinnen. Im Foyer des Palatinums, in dem das traditionelle alljährliche Muttertagskonzert erstmals stattfand, herrschte den ganzen Sonntagvormittag über beste Laune. Die dortige Barrierefreiheit ermöglichte Zugang für alle Interessierte und fast 150 Gäste waren der Einladung der Gemeinde Mutterstadt und der Volkshochschule Mutterstadt in Zusammenarbeit dem Kulturbüro des Rheinpfalz-Kreises gefolgt. Man erlebte, ganz dem Motto der gastierenden sechsköpfigen Liveband „Die Schlageristen“ entsprechend einen schwung- und stimmungsvollen „Morgen voller Liebe“. Zweiter Beigeordneter Frank Pfannebecker hob in seiner Begrüßungsrede hervor, dass mit dem Konzert nicht nur die Musik, sondern auch die bedingungslose Liebe und Hingabe, die Mütter auf der ganzen Welt ihren Kindern entgegenbringen, gefeiert werden sollte. Er freute sich, endlich einen Weg zu der Teilnahme an einem Muttertagskonzert gefunden zu haben, da diese ihm, wie er scherzte, seitens seiner Mutter und auch seiner Frau eine Teilnahme immer verwehrt gewesen sei. Für die örtliche VHS-Leitung Eva Heyder war nicht nur ihre Funktion ein Grund, auch ein paar Worte an das Publikum zu richten, sondern auch die Tatsache, dass sie selbst Mama sei und wisse, was es bedeute, sich mit Herzblut um eine Familie zu kümmern. Mit „Ihr seid einfach großartig“ richtete sie ein Lob an die anwesenden Mamas, hieß aber auch die Väter, für die man ja nicht extra ein Konzert ausrichte, herzlich willkommen sowie natürlich auch alle anderen Besucher. Das Programm des Sextetts war so farbenfroh wie das knallbunte Outfit der Musiker (Barry Neuner: Gesang, Olivier Berger: Keyboard, Eckhard Peter: Gitarre, Frank Neirich: Bass, Mirco Fleischer: Schlagzeug, Edi Strobel: Saxophon), die seit ihrer Gründung im Jahr 2022 zum ersten Mal in Mutterstadt auftraten. Mit „Sag mir quando, sag mir wann“ (Peter Alexander) startete eine beschwingte Reise durch die Schlagerwelt der 60er und 70er Jahre bis in die Neuzeit. „Wann wird’s mal wieder richtig Sommer“ (Udo Jürgens) wurde der trotz sommerlicher Temperaturen an diesem Tag angespielt und eröffnete einen Reigen von Titeln des großen deutschen Liedermachers, dem man mit „Aber bitte mit Sahne“, Griechischer Wein“ und dem Abschiedslied an seine Tochter Jenny „Liebe ohne Leiden“ huldigte. „Ein Bett im Kornfeld“ (Jürgen Drews) bot die Chance, sich in die Natur unter freiem Himmel zu träumen. Wenn anfangs noch etwas zaghaft mitgesungen wurden, spätestens bei „Die kleine Kneipe in unserer Straße“ war der Damm gebrochen und es wurde beim „lebenswert“ und „Olé“ fleißig mitgegrölt. „Wir glauben nicht, dass Peter Alexander es so gespielt hat“, erklärte Sänger Barry Neuner, der auch durch das Konzert führte und begründete dies auch gleich: „Wir geben den Nummern ihren unseren eigenen Touch, der ist rockiger und moderner“. Ein bisschen aus dem Nähkästchen plauderte er auch und verriet, dass er mit „Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben“ (Jürgen Marcus) seiner Frau vor 24 Jahren einen Heiratsantrag gemacht hat, den sie mit „Ja“ beantwortete. Gitarrist Eckhard Berger hatte auch eine Anekdote parat. Als Pfälzer Babbelgosch habe er eine Frau wohl mal „Anidda“ genannt, was nicht gut angekommen sei. Das erlittene Trauma wolle er im nächsten Leben loswerden, ergänzte er noch, bevor er mit dem richtig ausgesprochen „Anita“ (Costa Cordalis) den nächsten Titel ankündigte. Mit „Michaela“ (Bata Illic) und „Tür an Tür mit Alice“ (Howord Carpendale) waren zwei weitere Damen die besungenen Hauptfiguren. „Fiesta Mexicana“ (Rex Gildo) heizte vor der Pause noch mal ordentlich ein, dann konnten sich sowohl die Interpreten als auch das Publikum etwas erholen und bei einem von Ramona Grätz vorbereiteten kühlen Glas Sekt, gemischt mit O-Saft oder Wasser die Stimme ölen. Nach der Pause ging es mit „Mendocino“ (Michael Holm) gleich temperamentvoll weiter. Als Stimmungsbarometer sollte „Fremde oder Freunde“ (Howard Carpendale) dienen. „Kommen wir an, gehen die Leute oder bleiben sie“, stellte Neuner scheinbar verunsichert in den Raum, um dann beruhigt festzustellen, dass tatsächlich alle noch da waren. In „Hey, Amigo Charly Brown“ (Jürgen Drews) ging es um den Titelhelden Charly, von dem alle Mädchen zwischen Mexiko und Paraguay glauben, er sei ihnen treu. Bei „Ich war noch niemals in New York (Udo Jürgens) wurde der Text auf eine Version für Mütter umgemünzt, die vermutlich nicht zum Zigaretten holen das Haus verlassen würden, sondern eher, um einen Hugo zu trinken. Vor dem heißblütigen Schlagerhit „Tanze Samba mit mir“ (Tony Holiday) wurde das Publikum mit der Frage konfrontiert: „Haben Sie die passenden Schritte parat?“. Dass dies der Fall war, bewiesen Tanzfreudige durch entsprechende Bewegungen auf dem Parkett außerhalb der Bestuhlung. Nach diesen fetzigen lateinamerikanischen Rhythmen wurde es mit „Über den Wolken“ (Reinhard Mey) wieder etwas ruhiger und „Tränen lügen nicht“ (Michael Holm) kam so anrührend daher, dass im ganzen Saal Handy-Lichter im Takt geschwenkt wurden. Innerhalb der Band umstritten schien der Titel „Wir zwei fahren irgendwo hin zu sein“. Keyboarder Olivier Berger und Gitarrist Eckhard Peter mimten die Gegner, die anderen vier die Befürworter des Songs, die sich im Applaus des Publikums bestätigt sahen. Bass und E-Gitarre spielten sich bei Katja Ebsteins „Wunder gibt es immer wieder“ gekonnt zu. Die Ansage für „Hello again“ (Howard Carpendale) mit Elementen aus Van Halens „Jump“ nutzte Moderator Barry dazu, den Wunsch der Band nach einem erneuten Auftritt im nächsten Jahr zu bekräftigen. „Für alle und alle, die Mütter mögen“ sollte ihm zufolge das eigentliche Abschlusslied „Ti amo“ erklingen, welches ebenso aus der Feder Carpendales rührt. Gerührt wiegten sich rhythmisch gen Foyer-Decke gestreckte Arme, um den Elan im Anschluss fast nahtlos in begeisterten Applaus übergehen zu lassen. Ohne Zugabe ließ man die Schlageristen daher nicht von der Bühne. „Cordula Grün“ (Die Draufgänger) sei das Ergebnis der Texters Josh gewesen, der schon immer mal einen Frauennamen in einem Lied mit einer Farbe kombinieren wollte, erfuhr man noch, bevor es ein letztes Mal die Chance gab, eben besagter Cordula Grün nachzueifern und noch einmal so schön zu tanzen wie sie. Unter heftigem Applaus wurden die Musiker mit einem Bierkasten und einem Vesperkorb mit Hausmacher Wurst von Frank Pfannebecker verabschiedet. Er dankte neben der Band auch den zwei Damen von der Volkshochschule (Grätz/Heyder) für die tolle Vorbereitung und Frau Marliese Renner für die Mithilfe bei der Organisation und Durchführung der Veranstaltung. Sich mitreißen zu lassen, mitzusingen und das Tanzbein zu schwingen, hatte man von Seiten der Verantwortlichen in Aussicht gestellt, die Schlageristen haben es mit ihrem wunderbaren Konzert möglich gemacht. Ein Kommentar aus der Zuhörerschaft wertete es sogar als „Mehr wie wunderbar“. Die eingangs erwähnten strahlenden Gesichter hielten tatsächlich den ganzen Vormittag an, vermutlich auch noch darüber hinaus.

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Autor:

Eva Heyder aus Mutterstadt

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