Neues aus der Gemeinde Mutterstadt
Bürgermeisterwechsel in Mutterstadt
Am 30. Juni 2023 wurde im Rahmen einer öffentlichen Gemeinderats-Sitzung Thorsten Leva zum Bürgermeister ernannt und sein Vorgänger Hans-Dieter Schneider in den Ruhestand verabschiedet.
Nach dem Einzug durch die Blaskapelle Mutterstadt mit dem passenden Titel „In Harmonie vereint“ begrüßte Hans-Dieter Schneider die Besucher im voll besetzten Palatinum und eröffnete formell seine letzte Gemeinderats-Sitzung als amtierender Bürgermeister.
Nach der namentlichen Begrüßung der zahlreichen Ehrengäste stand der erste Hauptpunkt des Abends an. Die Ernennung, Vereidigung und Einführung des designierten Bürgermeisters Thorsten Leva, der dadurch zum Beamten auf Zeit wird.
In seiner bewegenden Antrittsrede bedankte sich Thorsten Leva nochmals bei seiner Familie, Freunden und besonders bei seiner Ehefrau Katja Schulze-Berge für die Unterstützung auf seinem Weg zum neuen Bürgermeister von Mutterstadt. Zudem bedankte er sich bei Hans-Dieter Schneider, der ihm ein “gut bestelltes Feld“ hinterlassen habe. Das Ziel sei die Lebensqualität in seinem Heimatort zu steigern, zu wahren oder wiederherzustellen. Seine Zukunftspläne als Bürgermeister seien die Stärkung und Sicherung verschiedener Themenfelder zu forcieren. Dazu gehören z.B. ausreichend Kita-Plätze (Thema Kindercampus), das Gewerbe, der Jugendtreff, erschwinglicher Wohnraum (im Neubaugebiet Südwest durch nachhaltige Planung), Erweiterung der Mobilität (Anschluss an das Straßenbahnnetz) und diverse größere und kleinere Projekte. Zudem rief der neue Bürgermeister die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, aktiv bei der Gestaltung des Orts mitzuwirken. Er habe immer ein offenes Ohr für Anregung und konstruktive Kritik. „Nur ein funktionierendes Team kann Erfolge feiern.“
Umrahmt wurde der erste Veranstaltungsteil vom Akkordeon-Ensemble des 1.HHC Mutterstadt mit den Musiktiteln „Sambanera“ und „The Windmills of your Mind“.
Die Laudatio zur Verabschiedung des scheidenden Bürgermeisters Hans-Dieter Schneider übernahm mit großer Freude Alexander Schweitzer, Minister für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung des Landes Rheinland-Pfalz. „Hans-Dieter Schneider war 16 Jahre lang das Gesicht von Mutterstadt“, so der Minister. Die kommunale Eben sei die Grundlage für die ganz große Politik, denn hier sei man sehr nah bei den Menschen. Dafür stehe Hans-Dieter Schneider seit vielen Jahren. Auch sei er in der Landeshauptstadt Mainz gut vernetzt und im Gespräch. Nur so könne man für seine Gemeinde gute Ergebnisse erzielen und mögliche finanzielle Förderungen erkennen. Der Minister zeigte sich erfreut, in Rheinland-Pfalz und in der Pfalz einen so starken Bürgermeister zu haben: diplomatisch, demokratisch, um Dialog und Ausgleich bemüht. Das ist kein Job für jeden, aber es war genau der richtige Job für Hans-Dieter Schneider. Gerade in der heutigen Zeit, wo Kommunalpolitiker auch immer wieder Anfeindungen ausgesetzt sind, verdienen alle, die sich für die Übernahme eines solchen Amts entscheiden, höchsten Respekt. Lob und Dank endete in der Feststellung, dass Schneider mit 16 Jahren Dienstzeit auf Augenhöhe zu großen Bundeskanzlern stehe. Dies könne man nur beglückwünschen.
Die Erste Beigeordnete Andrea Franz überreichte im Anschluss die Urkunde zur Ruhestandsversetzung an Hans-Dieter Schneider. Sie verlas den Urkundentext und ergänzte, dass der Bürgermeister das Amt mit Leib und Seele zum Wohle aller ausgefüllt habe.
Die Reihe der Grußworte begann Landrat Clemens Körner, der auch die Glückwünsche der Bürgermeister aus den Kreisgemeinden überbrachte. Er sprach Schneider für seine Arbeit als Mitglied im Kreistag seit 1996 und als freundschaftlicher Koalitionspartner Respekt und Dank aus. Er sei ein Vorbild für die Zusammenarbeit des Kreises mit den Gemeinden gewesen und habe mit Herzblut, Zeit und Energie in die Förderung des Wohlergehens der Bürgerinnen und Bürger investiert. „Erhalten bleibt uns Hans-Dieter Schneider weiterhin als Mitglied des Kreistages, als Vorsitzender des Verbandsausschusses des Kreiswohnungsverbandes, im Verwaltungsrat der Sparkasse sowie bei der Metropolregion“, so der Landrat abschließend.
Weitere Glückwunschredner waren aus den Partnergemeinden Bürgermeister Jaroslaw Tkaczynski (Praszka/Polen) und Bürgermeister a.D. Andreas Heidegger (Naturns/Italien) Sie sprachen vom europäischen Gedanken, den langjährigen Beziehungen zu Mutterstadt und den freundschaftlichen Begegnungen der Menschen. Bürgermeister Steffen Kunnig (Kabelsketal/Sachsen-Anhalt) erinnerte an die Zeit nach der Wiedervereinigung, als die Gemeinde Mutterstadt der damals selbstständigen Gemeinde Dieskau Verwaltungshilfe leistete. Mit angereist waren auch Bürgermeister a.D. Ryszard Karaczewski (Praszka) und Bürgermeisterin a.D. Hanna Gude (Kabelsketal).
Die fünf Fraktionen des Gemeinderates wurden durch Yvonne Wittmann (CDU) vertreten. Sie dankte für die langjährige harmonische Zusammenarbeit mit dem „Oberhaupt der Gemeinde“. Ihm sei die Gemeinschaft, die im Gemeinderat besteht, zu verdanken. Beachtlich auch, dass der Bürgermeister von 122 Gemeinderats-Sitzungen während seiner Amtszeit nur drei nicht selbst leitete. Mit seinen Detailkenntnissen zu den Finanzen konnten zahlreiche Projekte in Mutterstadt umgesetzt werden. Es war immer das Credo: Der Weg ist das Ziel und das wurde nie aus den Augen verloren.
Michael Fuchs, Vorsitzender des Personalrats, dankte auch im Namen seines langjährigen Vorgängers Klaus Hübner, für die vertrauensvolle, faire und stets konstruktive Zusammenarbeit bei der Bewältigung der Belange der Belegschaft.
Im Auftrag der Mutterstadter Vereine sprach Volker Reimer vom Ehrenamt insgesamt und den örtlichen Vereinen, die bei Hans-Dieter Schneider einen hohen Stellenwert genießen. Er stand den Vereinen immer mit Rat und Tat zur Seite und sie fanden im Rathaus immer offene Türen und offene Ohren.
Nach dem musikalischen Abschluss der Blaskapelle Mutterstadt mit dem „Tiger Rag“ hatte der Bürgermeister auf dem Weg zum „Unruhestand“ das letzte Wort. Er dankte allen, die seinen politischen Weg begleitet hatten. Insbesondere seiner Familie, ohne die diese Aufgabe nicht zu bewältigen gewesen wäre. So bat er „seine Frauen“, Ehefrau, Tochter und Assistentinnen auf die Bühne. „Hinter einem erfolgreichen Mann steht, zumindest bei mir, nicht nur eine starke Frau“. Und so beendete Hans-Dieter Schneider seine letzte öffentliche Gemeinderats-Sitzung wie all die Jahre gewohnt pünktlich.
Zum Ausklang lud die Gemeinde alle Gäste zu einem Umtrunk ein. Für die musikalische Untermalung sorgte die Band ARLO.
Autor:Michael Hemberger aus Mutterstadt |
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