Eine „herzliche“ Stimmung bei der
Jubiläumsfeier „10 Jahre Bürgerstiftung Mutterstadt“ im Palatinum in Mutterstadt
Ab 18 Uhr trudelten die ersten Gäste ein und schon am Eingang des Palatinums wurde klar, dass es eine besonders persönliche Veranstaltung werde. Per Handschlag begrüßte Bernd Feldmeth, der Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung die Mutterstadter zur Jubiläumsveranstaltung am 17. November 2018. Auf dem Weg zum großen Saal konnten sich die Besucher beim Deutschen Roten Kreuzes über Erste-Hilfe informieren oder sie bekamen nähere Informationen zur Bürgerstiftung. Während die Gäste sich im großen Saal dann dank Bewirtung durch das Palatinum Restaurant ihrem leiblichen Wohl widmeten, lief auf der Leinwand ein Video über die Bürgerstiftung mit kleinen Statements von Mutterstadter Bürgern. „Woher kennen Sie die Bürgerstiftung?“ „Um was sollte sich die Bürgerstiftung noch in Mutterstadt kümmern?“ waren einige der Fragen, die die Bürger beantworteten. Videos von Mitgliedern der Bürgerstiftung erläuterten warum sie sich ehrenamtlich in der Stiftung engagieren. Stichworte zu Projekten der letzten 10 Jahre, rundeten das Video ab.
Dann ging es auch schon los. In seiner Begrüßung betonte Bernd Feldmeth, dass es in Mutterstadt im Gegensatz zur allgemeinen Tendenz sozialer Kälte besonders viele Menschen gäbe, denen ein gutes und unterstützendes Miteinander wichtig sei. Er dankte den Gästen für ihr Kommen und wertete das als wichtige emotionale Unterstützung für alle ehrenamtlich Engagierten in der Stiftung und in Mutterstadt insgesamt. Aber ohne finanzielle Unterstützung hätte die Bürgerstiftung diese Jubiläums- und Benefizveranstaltung nicht auf die Beine stellen können – Feldmeth dankte der VR Bank Rhein-Neckar eG, der Sparkasse Vorderpfalz, dem Pfalzmarkt für Obst und Gemüse eG, Floristik Tanja Frey, der Baumschule Ludwig und der Gemeinde Mutterstadt.
Bürgermeister und Schirmherr der Bürgerstiftung Hans-Dieter Schneider erinnerte in seinem Grußwort an die Entstehung der Bürgerstiftung. Als Ende des Jahres 2007 Bruni Otto ihm die Idee einer Bürgerstiftung für Mutterstadt näher brachte, dachten beide nicht ernsthaft daran, dass diese innerhalb eines guten halben Jahres umzusetzen sei. Aber diese Idee, über eine Bürgerstiftung Menschen in der Gemeinde wo es notwendig war zu helfen, habe offensichtlich nicht nur ihn begeistert, sondern viele weitere Bürgerinnen und Bürger sowie Institutionen und Unternehmen.
Ein für viele überzeugendes Argument sei es auch gewesen, dass die Entscheidungsgremien der Bürgerstiftung für die Gewährung von Hilfen vollkommen unabhängig von Politik und Verwaltung und damit nur dem Stiftungszweck laut Satzung beziehungsweise dem Stiftungsgesetz verpflichtet sind.
Seine Motivation, die Schirmherrschaft für die Bürgerstiftung in Mutterstadt zu übernehmen, war in der Überzeugung begründet, dass neben den finanziellen Zuwendungen das bürger¬schaftliche Engagement und das Bereitstellen von individuellen Fähigkeiten Mutterstadt eine zusätzliche innere Dynamik sowie ein Mehr an Vitalität und Identität verleiht. Und dass in der Konsequenz daraus das Leben in der Gemeinde menschlicher und attraktiver wird.
Durch viele Projekte und Unterstützungs-Leistungen sei die Stiftung zu einer maßgeblichen Kraft bürgerschaftlichen Engagements in Mutterstadt geworden, die, wie auch die Vereine, Verbände und Kirchen, mit dazu beiträgt, die Bindungskräfte innerhalb der Bürgerschaft zu stärken. Das Engagement für die Bürgerstiftung zahle sich aus. Es bringe den Menschen die es leisten und Mutterstadt, denen es zu Gute kommt, viel. Denn es mache Freude, mitzumachen und etwas zu bewegen; und es vermittele ein gutes Gefühl zu erleben, dass man etwas Positives bewirkt.
Moderator Franz Barth startete dann den Veranstaltungsteil mit einem Video der Pflanzung des Wunschbaums vor dem alten Rathaus mit dem Briefkasten der Bürgerstiftung. Hier können Bürger ab sofort Wünsche oder Hinweise einwerfen, wenn sie nicht die offizielle Postadresse (Eichenstraße 6a) nutzen wollen.
Den musikalischen Teil der Veranstaltung eröffnete das Mutterstadter Ausnahmetalent Mike Baumann, der am Flügel eine getragene Stimmung in das Palatinum zauberte, die dann von Malina Stark, ebenfalls ein Mutterstadter Musiktalent durch gefühlvolle Songs weitergetragen wurde.
„Herzlich“ wurde die Stimmung beim Beitrag des Deutschen Roten Kreuzes zum Thema Herz-Lungen-Wiederbelebung. Hier zeigte Sabine Schwab in einem launigen Dialog mit der Moderatorin Sabine Stanke, wie man sich richtig verhält, wenn man einen Menschen auf dem Boden liegend auffindet, der keine Lebenszeichen von sich gibt. Eine Puppe diente dabei als Demonstrationsobjekt. Da die Herz-Lungen-Wiederbelebung durch Drücken im Takt mit 100 „Beats-per-minute“ sehr anstrengend ist, holten sie zur Verstärkung Sven Beyer, den Vorsitzenden des Stiftungsrats auf die Bühne. Nach kurzer Einweisung sorgte er durch kräftigen und rhythmischen Druck auf den Brustkorb der Puppe (Tiefe ca. 7cm) dafür, dass der Kreislauf wenigstens soweit in Gang bleibt, dass das Gehirn mit Blut versorgt wird.
Moderator Franz Barth weist darauf hin, dass die Bürgerstiftung vom Erlös der Veranstaltung Defibrillatoren kaufe, die in Zukunft an frequentierten Orten von Mutterstadt helfen sollen, Leben zu retten. Aber schon jetzt wissen nicht wenige Mutterstadter, wie leicht das geht und werden sich trauen, zu helfen.
Als nächster Programmpunkt folgte die Verleihung des Mutterstadter Bürgerpreises 2018. In seiner Laudatio erinnert Bürgermeister Schneider daran, dass die Bürgerstiftung eine Institution ist, deren ureigenster Auftrag darin besteht, bürgerschaftliches und ehrenamtliches Engagement zu fördern, bezogen auf ein Spektrum von Unterstützungsmöglichkeiten, das über soziale Aspekte weit hinaus ginge. Der Stiftungszweck der Stiftung gebe hierzu Auskunft: Förderung von Chancengleichheit, sozialen Frieden, dem Miteinander der Kulturen & Generationen und einer nachhaltigen Gemeindeentwicklung, insbesondere in den Bereichen Jugend-, Familien- und Altenhilfe, Naturschutz und Umweltschutz, Bildung und Erziehung, Kultur und Verständigung sowie Förderung von finanziell bedürftigen oder in Notlage geratenen Personen und Familien.
Eine Jury hatte die eingereichten Bewerbungen bzw. Projektanträge für den Mutterstadter Bürgerpreis 2018 gesichtet und geprüft, ob sie dem Stiftungszweck der Bürgerstiftung entsprechen und dann intensiv diskutiert, wie weit die geplanten Aktivitäten das Gemeinwohl fördern, wie kreativ und nachhaltig sie seien. Neben dem Bürgermeister kamen Christine Franz (Sozialarbeiterin der Gemeinde), Michael Ceranski (Stiftungsrat der Bürgerstiftung) sowie Bernd Feldmeth zu der Entscheidung: Den ersten Mutterstadter Bürgerpreis 2018 erhält der Förderverein der Pestalozzi-Grundschule e.V., vertreten durch die 1. Vorsitzende Frau Margrit Heene, für das Projekt „Wir trommeln!“. Musik verbindet und auch „unmusikalische“ Kinder haben schnelle Erfolgserlebnisse. Das trommeln fördert unter anderem Koordination, Körperwahr¬nehmung und soziale Kompetenzen. „Nur „Miteinander“ kann man im „Takt“ sein.“ „Ein wunderbarer Weg, dem Stiftungszweck Bildung und Erziehung Leben einzuhauchen“ fand die Jury und übergab den mit 1.000 € dotierten Bürgerpreis an Frau Heene.
Ein weiteres eingereichtes Projekt, welches den Stiftungszweck Kultur und Verständigung in aktuellem gesellschaftlichen Kontext adressierte, erschien die Jury ebenfalls so überzeugend, dass sie einen mit 500 € dotierten Sonderpreis vergab. Das vom 1. Handharmonika-Club Mutterstadt e.V. eingereichte Projekt „Musik und Lieder ohne Grenzen“, das die Förderung des guten Zusammenlebens von Menschen in Mutterstadt, auch über unterschiedliche Kulturen zum Ziel hat, nutzt Musik als Brücke der Verständigung. Wendelin Magin, 1. Vorsitzender des Handharmonika-Clubs, nimmt den Sonderpreis entgegen.
Den nächsten musikalischen Höhepunkt bildete der Auftritt von Malina Stark, begleitet von Mike Baumann. Es war ihr erster gemeinsamer Auftritt und sie begeisterten das Publikum mit gefühlvollen Songs.
Nach großem Applaus für die Mutterstadter Nachwuchskünstler übernahm der Profi Claus Eisenmann, Bandmitglied der Söhne Mannheims. Er startet direkt im Publikum mit altbekannten mitreisenden Titeln und die Stimmung riss die Anwesenden von den Stühlen. Zu Rock ‘n-Roll Klängen tanzte er nicht lange. Am Ende hinterließ er ein begeistertes Publikum.
Der Auftritt der Tanzgruppe „Crazy Ladies“ brachte das „blanke Entsetzen“ auf die Bühne. Schaurig schön geschminkte Damen in phantastischen Kostümen tanzten mitreisend zu den Klängen der Rocky Horror Picture Show.
Nach einem kurzen Dankeschön von Bernd Feldmeth an alle Beteiligten vor und hinter der Bühne stimmte der ganze Saal das von Konrad Heller gedichtete Mutterstadter Lied an. Begleitet von Mike Baumann am Klavier und motiviert durch Malina Stark sang der ganze Saal, textsicher dank der Projektion des Liedtextes auf die große Leinwand.
Ein sehr emotionaler Abschluss mit viel Applaus für eine gelungene Veranstaltung, die sicherlich zur weiteren Verbesserung der gegenseitigen Hilfsbereitschaft der Mutterstadter beigetragen hatte.
Wer nicht bei der abschließenden After-Show-Party von DJ Houseman alias Jürgen Hauser abfeiern wollte, nahm sich beim Nachhause gehen im Foyer am Stand der Bürgerstiftung kleine Gedichte und Pappherzen mit, welche die Mitarbeiterinnen der Gemeindebücherei unter Leitung von Birgit Bauer gebastelt hatten und die meisten Gäste zeigten sich mit einer kleinen Spende erkenntlich.
Am 23. Dezember von 11 - 15 Uhr veranstaltet die Bürgerstiftung wieder die Waldweihnacht in der Walderholung in Mutterstadt. Der Erlös aus dem Verkauf von Getränken und Speisen kommt wieder sozialen Zwecken zugute.
Wer die Bürgerstiftung Mutterstadt ehrenamtlich oder durch Spenden unterstützen möchte, melde sich bitte per Email unter info@buergerstiftung-mutterstadt.de oder per Telefon unter 06234/2431.
Informationen zur Bürgerstiftung Mutterstadt: www.buergerstiftung-mutterstadt.de
Autor:Michael Hemberger aus Mutterstadt |
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