Historisches mit Volker Schläfer
Kanton, Kirche, Küche, Kultur
An der zweiten kulinarischen Ortsführung des Historischen Vereins Mutterstadt durch das „Unterdorf“ nahmen wieder Alteingesessene zur „Wiederauffrischung“ ihrer Ortskenntnisse und Zugezogene zum „Kennenlernen“ ihres neuen Wohnortes teil.
Ausgangspunkt, wie bei allen bisherigen Führungen, war der Hermann-Belzner-Platz, wo Volker Schläfer an der Großplastik mit den Symbolelementen „Römer, Landwirtschaft und Industrialisierung“ in die Ortsgeschichte einführte. Nach der ersten Genusspause im Palatinum ging es über den Friedhof in den ursprünglichen Ortskern, der ab dem 16. Jahrhundert umschlossen war von der Ober- und Unterpforte und dem Dorfgraben. Bei dem Rundgang wurden auch die Standorte ehemalige Malzfabrik Bürgerbräu, das „scharfe Eck“ mit der Gasthaus „Zur Sonne“, die Pestalozzischule (früher mit Volksbad), das ehemalige Alhambra-Kino, der Faselstall, die Gemeindewaage, „angelaufen“.
Informationen von Eva Maria Auer zur Baugeschichte gab es am Kirchturm, dessen Baubeginn am Medardstag 1517 war, und in der 1755 erbauten Kirche zur Kanzel, der „Stumm“-Orgel, der künstlerisch gestalteten Holzbrüstung und einem noch vorhandenen Grabstein von 1688.
Mit Erläuterungen zu Heinrich Knappes erstem SB-Einkaufsmarkt in der Beethoven-Straße (später dann ESBELLA) und der durch die Neustadter Straße führenden Lokal-(Schmalspur)bahn ging es weiter zum Restaurant Ebnet für die Hauptspeise.
Auf dem Rückweg durch die Neustadter und Oggersheimer Straße legte Schläfer auch bei der zweiten Tour den Schwerpunkt auf die vor 100 Jahren ansässigen Geschäfte, Gaststätten, Betriebe und ehemaligen Bauernhäusern. Mit Informationen zur Neugestaltung der Ortsmitte Ende der 1960er-Jahre, von „de Börs“ bis zum Rathaus, mit Erläuterungen zu der 1938 zerstörten Synagoge sowie Interessantes über die vielfältige Nutzung des alten Rathauses in 450 Jahren endete der Rundgang. Die Bedeutung Mutterstadts als Kantonshauptort zu Napoleons Zeiten wurde ebenfalls thematisiert. Im heutigen Museum für Ortsgeschichte, in dem bis 1983 die Schreibtische der Gemeindebeamten standen, gab es dann die Nachspeise, geliefert vom Palatinum-Catering. Dazu“ servierte“ zusätzliches Dessert Volker Schläfer als früherer „Ratsschreiber“ wieder amüsante und interessante Anekdoten und Ereignisse aus dem Rathaus mit dem Schwerpunkt Veranstaltungen, Feste und Feiern.
Ortsvorsitzender Lutz Bauer zog ein positives Fazit auch dieser zweiten kulinarischen Ortsführung; deshalb ist im kommenden Frühjahr eine Fortsetzung dieser Art der Ortsgeschichte-Information geplant - dann aber durch das „Oberdorf“.
Text und Fotos: Historischer Verein/Schläfer/Bauer/Sebastian
Autor:Michael Hemberger aus Mutterstadt |
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