»Rathaus wird Arthaus«
kreArt Kunst im neuen Mutterstadter Rathaus
"Rathaus wird Arthaus’" ein schönes Wortspiel, das die Vielfalt der Gruppe und ihrer Mitglieder widerspiegelt, so Ramona Grätz von der Gemeindeverwaltung Mutterstadt, die die Laudatio für die gleichnamige Ausstellung der Mutterstadter Künstlergruppe kreArt im neuen Rathaus hielt.
Es seien in diesem ›Arthaus‹ die darstellende Kunst rund um Malerei, Fotografie und die Schreibkunst zu besichtigen, so Ramona Grätz weiter. Einfühlsam und liebevoll widmete sie sich den einzelnen Künstlerinnen und Künstlern, indem sie jeweils ein Ausstellungsobjekt in den besonderen Fokus nahm.
Zuvor hatte der der zweite Beigeordnete der Gemeinde Mutterstadt, Frank Pfannebecker, auch in Vertretung des Bürgermeisters, die Gäste begrüßt.
Hier ein kleiner Rückblick auf die Ausführungen von Ramona Grätz:
Nadine Becker kämpft mit ihren Bildern für die Rechte der Mädchen und Frauen. Wenn man hinter den Schleier schaut, erkennt man wunderschöne, ausdrucksstarke junge Frauen. Die Gesichter sind mit Kohle gezeichnet und lassen alleine durch die Augen den Schmerz erkennen.
Ursula Börner hat einen Vulkanausbruch gemalt. Man fühlt die Urgewalt der Natur dort, wo sich die Erde immer wieder zu ihrem Spektakel öffnet. Man fühlt die Kraft, die hinter solch einem Ausbruch steht.
Sandra Braun sagt, dass sie mit den Schwerpunkten Mensch und Natur arbeite und dass sie dies als Geschenk empfinde. Ist es der auf dem Ast sitzende Vogel, der die Sonne genießt oder ist es doch der Vollmond vor dem sich der Vogelkörper abhebt?
Edda Henßler ist eine Künstlerin, die ein breites Spektrum an Kunstfertigkeit aufweist. Neben Bildern aus Acryl arbeitet sie mit Glas, Holz und Keramik. Aber auch Objekte aus Drahtgewebe, Zellulose und Strukturpaste fertigt sie an. Dabei legt sie Wert auf lebensechte Darstellung.
Eine ganz andere Künstlerin ist Katrin Kirchner. Sie malt nicht, beziehungsweise sie mal schon, aber mit dem »Bleistift« Sie hat einen »Gedichtbaum« aufgehängt. Hinter den dortigen Texten stehen oft erlebte Dinge, die sie so verarbeitet hat.
Michael Kunz’ Frauenakt, hebt sich aus seinem bisher bekannten Schaffen hervor. Mit einer Collage hebt er einen Frauenkörper hervor, der in seiner schlichten Schönheit besticht.
Maike Müller malt mit der Kamera. Die Aufnahme der Samenkapsel eines Wiesenbockbartes sticht hervor. Man sieht in dieser Makroaufnahme Details, die an feenartige Gebilde erinnern und kann sich vorstellen, dass die kleinen Samen hinausfliegen um sich in Gärten und Feldern niederzulassen und neues Leben hervorbringen.
Mit ihrer Mandala - Kunst zeigt Daniela Olbert-Sinn ein eine ganz andere Art der Darstellung. Mit Punkten werden die Muster auf Leinwand übertragen. Ihre Objekte strahlen die Sehnsucht nach Indien oder Tibet aus; hier ist diese Art der Kunst entstanden. Man sollte nicht denken, dass es mit »ein paar Punkten« getan sei. Vom Zentrum aus werden die symmetrischen Muster in Kreisen angeordnet. So entsteht Kunst.
Die Werke von Klaus Reinheimer sind vielfältig und sehr detailgetreu. Sie wecken Sehnsüchte nach heilen Sehnsuchtsorten, die dazu aufzufordern scheinen, dem Alltag zu entfliehen.
Gabriele Schmidt malt Acryl - Bilder in kräftigen, ausdrucksstarken Farben. Bunt und vielfältig ist ihr Werk. Man sieht ihnen die Freude an, mit der die Bilder gemalt sind.
Emil Stenger hält sich mit seiner Acryl-Malerei immer etwas im Hintergrund. Seine Bilder sind in ihrer Schlichtheit schön und stellen auch die Vergänglichkeit dar, die uns gerade im Herbst immer wieder vor Augen geführt wird.
Die modernen Werke von Melanie Wieser sind plakativ und eindrucksvoll. Die Künstlerin verarbeitet verschiede Materialien wie Korken oder Stoff in ihren Bildern. »Upcycling« konnte man diese Technik nennen. Ich sehe in einem Bild Pink als Ausdruck von Lebensfreude an. Es könnte jedoch auch die Darstellung eines Neuanfangs sein.
So weit die Einführungsworte von Ramona Grätz.
Der Gitarrist Rainer Kröhn spielte ausschließlich selbst komponierte Werke, die die Eröffnung auf eine sehr eindrucksvolle Weise abrundeten.
Während nach den Einführungsworten die vielfältig erschienen Gäste die Gelegenheit wahrnahmen, mit den einzelnen Künstlerinnen und Künstlern zu sprechen, wurde von vielen Besuchern Eines ganz besonders hervorgehoben:
Die Gruppe habe eine Ausstellung von ungewohnter Art und Weise zusammengestellt, die sich von anderen Kunst - Ausstellungen dadurch abhebe, dass die Werke aller Künstlerinnen und Künstler vom Erdgeschoß bis zur dritten Etage des Rathauses zu finden seien. So erhalte die Werkschau eine ganz besondere Dynamik. Nie zuvor habe es seiner Erfahrung nach so viele Gespräche bei einer Eröffnung gegeben, stellte einer der Teilnehmer fest. Auch die jeweiligen Künstler haben dies ganz besonders hervorgehoben.
»Rathaus wird Arthaus« ist noch bis zum 15. November zu den allgemeinen Öffnungszeiten im neuen Mutterstadter Rathaus zu sehen.
Foto: Reinhard Sommer
Autor:Katrin Kirchner aus Mutterstadt |
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