Fairtrade-Gemeinde Mutterstadt informiert
Mutterstadt war Gastgeber für das Vernetzungstreffen der Fairen Kommunen von Rheinland-Pfalz
Seit dem 24. September darf Mutterstadt sich offiziell Fair Trade Gemeinde nennen. Die Zertifizierung erfolgte durch TransFair e.V./Köln im Rahmen der diesjährigen „fairen Woche“. Ein solches Siegel bedeutet aber weiterhin „am Ball bleiben“ und den Fairtrade-Gedanken voranbringen. Nur so kann es gelingen, dass Mutterstadt in zwei Jahren, wenn eine Rezertifizierung ansteht, auch weiterhin in dieser Liga bleibt.
Mutterstadt ist die 34. Gemeinde in Rheinland-Pfalz, die mit diesem Titel ausgezeichnet wurde, bundesweit an 636. Stelle. Den fairen Kommunen in Rheinland-Pfalz eine Plattform zum gegenseitigen Austausch zu geben, hat sich das Entwicklungspolitische Landesnetzwerk Rheinland-Pfalz (ELAN) zur Aufgabe gemacht und bereits zum 13. Mal ein Vernetzungstreffen der „Fairtrade Gemeinden und Städten" organisiert. Dieses fand am 18. November im Ratssaal der frischgebackenen Fair Trade Gemeinde Mutterstadt statt. 35 Teilnehmer waren dazu aus Mainz (Stadt, Innenministerium und Landtag), Ludwigshafen, Landau, Bad Dürkheim, Bad Kreuznach, Eisenberg, Wörrstadt und Frankenthal angereist.
Mutterstadt war durch drei Mitglieder der Steuerungsgruppe (Christa Scheid -Sprecherin, Elke Nies und Eva Heyder) sowie die Vorsitzende des Weltladens Ramona Schilde vertreten.
Bürgermeister Hans-Dieter Schneider begrüßte die Runde und betonte die gute Infrastruktur der Gemeinde, umgeben vom überregional bedeutsamen Gemüsegarten inmitten der schönen Pfalz. Ebenso hob er die nahezu ausgeglichene Haushaltssituation und den neu sowohl behinderten- als auch seniorengerecht gestalteten Ortskern hervor.
Christa Scheid nannte in ihren Begrüßungsworten alle Gremien, die sich vor Ort bereits für mehr weltweite Gerechtigkeit einsetzen und durch ihr Engagement als Lokomotive wirken, um möglichst viele auf diesem Weg mitnehmen zu können.
Die Referenten Erik Dolch und Stefan Dietrich informierten über Entwicklungen des Fairen Handels auf Bundesebene sowie Neuigkeiten aus anderen Bundesländern. Sie stellten heraus, dass an den politischen Rahmenbedingungen weiter zu arbeiten sei. Schritte in die richtige Richtung seien beispielsweise die Einführung eines ersten staatlichen Siegels für fair & ökologisch produzierte Kleidung, „Grüner Knopf“, oder die Initiative „Lieferkettengesetz“, um weltweit die Achtung der Menschenrechte und der Umweltstandards zu gewährleisten. Sie informierten zu dem Bündnis „Faire Vergabe“, da eine öko-sozialen Beschaffung (die Einkaufspraxis der öffentlichen Hand) durch verpflichtende Umwelt und Sozialstandards unter Berücksichtigung von Tariftreue und einem vergabespezifischen Mindestlohn einen großen Beitrag zur Verbesserung der nationalen und globalen Produktionsverhältnisse leisten könne. Nur wenn alle AkteurInnen sich gemeinsam auf den Weg machten, könne ein nachhaltiger Konsum erreicht werden.
Die drei Säulen der Nachhaltigkeit wurden verdeutlicht: Ökologisch, Ökonomisch und Sozial!
In Workshops konnten die Teilnehmer sich über aktuelle Herausforderungen, deren Hindernisse und Hürden, Pläne für 2020, bereits erfolgreiche Aktivitäten und Wünsche für das nächste Vernetzungstreffen austauschen. Ideen für gemeinsame Aktionen wurden gesammelt. So wird es nächstes Jahr einen „RLP-kocht-fairen-Eintopf-Tag“ geben. Außerdem wurden im Team Argumentationstrategien für die politische Arbeit entwickelt.
Alle Teilnehmer waren sich im Abschluss einig, dass der Tag eine äußerst gelungene Mischung aus Information und Austauschmöglichkeit war und zahlreiche Anregungen für die eigene Arbeit daheim mitgenommen werden konnten.
Beeindruckt zeigten sie sich auch von der ansprechenden Aufmachung und dem Angebot des Mutterstadter Weltladens.
Das nächste Vernetzungstreffen wird im Mai 2020 stattfinden.
Text: Eva Heyder
Autor:Michael Hemberger aus Mutterstadt |
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