Interessantes von und mit Volker Schläfer
Mutterstadts „Begräbnishügel“
Wie kam Mutterstadt zu seinem „Begräbnishügel“, der einzigen Erhebung dieser Art auf einem Friedhof in der Vorderpfalz?
Bei der letzten Friedhofserweiterung am Pfalzring, Richtung Osten, Planung und Bauzeit von 2008-2013, gab es unerwartete Verzögerungen. Das Landesamt für Denkmalpflege stellte bei Probeuntersuchungen in dem dafür vorgesehenen Bereich Bodenfunde aus der Bronzezeit bzw. aus frühgeschichtlichen Zeiten fest. Aus Zeit- und Kostengründen fanden aber keine Grabungen und keine Sicherung der Funde statt. Diese archäologischen Kulturdenkmäler dürfen aber auch nicht so überplant werden, dass sie dann beim Aushub für Erdbestattungen oder dem Bau von Betriebsgebäuden, unwiderruflich zerstört werden könnten bzw. archäologische Substanz verloren ginge.
Deshalb wurde das für die Erweiterung erforderliche Gelände von insgesamt zirka 17.000 m², ansteigend bis auf 6 Meter Höhe, mit Mutterboden aufgeschüttet um Eingriffe in den gewachsenen Boden zu vermeiden. So kam seinerzeit die von dem Landschaftsarchitekten Philipp Treuchtlinger (Oberboihingen) geplante einzigartige gestalterische „Park-Landschaft“ auf Grund der Erhebung zustande und gleichzeitig ein langzeitiger Schutz der Bodenfunde; zum einen durch die Aufschüttung und zum andern wegen der Widmung zum Friedhof und damit gesichert für die Nachwelt..Mutterstadt hatte seinen „Begräbnishügel“. Die Kosten beliefen sich, ohne den Grunderwerb und die baulichen Anlagen, auf zirka 1.370.000 €.
Zur höchsten Stelle hin im südlichen Bereich wurde auf einer Fläche von 2.000 m² ein „Weinberg“ angelegt. Dort, von der höchsten Stelle aus mit dem begrünten „Aussichtspavillon“ mit Sitzbank, hat man eine gute Sicht auf die zwischen dem Friedhof und der vierspurigen B 9 liegenden landwirtschaftlichen Grundstücke, die teilweise mit Gewächshäusern für den Obst- und Gemüseanbau „überdacht“ sind, auf das naheliegende Maudach, auf die, Wasserdampf ablassenden, Kühltürme des GKW Mannheim und auf die Höhen des Odenwalds.
Text: Volker Schläfer
Autor:Michael Hemberger aus Mutterstadt |
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