Neues aus der Gemeinde Mutterstadt
Verabschiedung Rüdiger Geib: Von der Karteikarte bis zum iPad
Mehr als 50 Jahre war Rüdiger Geib bei der Gemeindeverwaltung beschäftigt.
Nun wurde er in ehrender Runde in den Ruhestand verabschiedet. Bürgermeister Thorsten Leva sprach dem Beamten aus diesem Anlass Dank und Anerkennung für die der Allgemeinheit geleisteten treuen Dienste aus und überreichte dazu eine entsprechende Urkunde. Es war die Letzte in einer Reihe beamtenrechtlicher Dokumente, die Herr Geib während seiner Karriere von insgesamt fünf Mutterstadter Bürgermeistern erhielt.
Nach der Schulzeit in Mutterstadt begann am 15. August 1973 das Berufsleben des heute 65-Jährigen mit der damals noch vorgeschriebenen zweijährigen Dienstanfängerzeit. Die anschließende Verwaltungsausbildung endete 1977 mit der Laufbahnprüfung für den mittleren Dienst. Es folgte der Aufstieg in den gehobenen Dienst und Besuch der Fachhochschule (heute: Hochschule) für öffentliche Verwaltung in Mayen mit entsprechender Laufbahnprüfung im Juni 1982.
Der Diplom-Verwaltungswirt (FH) war viele Jahre bei der Ordnungsverwaltung tätig, zunächst als Sachgebietsleiter und später als stellvertretender Abteilungsleiter. Im Dezember 1990 wurde er nach entsprechender Weiterbildung und Qualifikation auch zum Standesbeamten und 1995 zum Datenschutzbeauftragten bestellt. Mit Neuorganisation der Verwaltung Im Jahr 2010 bekam der Gemeindeverwaltungsrat die Leitung des neu gebildeten Fachbereichs „Bürgerdienste“ einschließlich Standesamt übertragen. Von 1988 bis 1992 war Herr Geib zudem Personalratsvorsitzender.
Seit 1977 ist Herr Geib auch bei der Freiwilligen Feuerwehr ehrenamtlich tätig, deren Wehrleiter er von 2000 bis 2022 war.
Bei der Feierstunde im Ratssaal würdigten Bürgermeister, Beigeordnete, Büroleiter, Personalamt, Personalrat sowie Kolleginnen und Kollegen die Verdienste des Pensionärs. Mit persönlichen und teils emotionalen Worten beschrieben die Anwesenden Herrn Geib als loyalen und zuverlässigen Mitarbeiter, stets mit dem Blick für das Wesentliche und die Gelassenheit bei vermeintlich Unspektakulärem. Auch die kollegiale und freundschaftliche Zusammenarbeit sowie seine langjährige Verwaltungserfahrung schätzten die Anwesenden sehr.
„Von der Karteikarte über die Lochkarte bis zum Tablet“ habe sein Berufsleben gedauert, blickt Rüdiger Geib zufrieden zurück. Viele spannende Momente habe er insbesondere beim Ordnungsamt erlebt. Da war der Fund einer Fliegerbombe bei der Palatinum-Baustelle, die Atom-Katastrophe von Tschernobyl sowie die Anfänge einer Tankreinigung und eines Recycling-Unternehmens im Mutterstadter Gewerbegebiet. Ein besonderes Highlight war jedoch die Eröffnung eines Auktionshauses, zu dem es damals nichts Vergleichbares in Rheinland-Pfalz gab. Er musste sich ins Auktionsrecht einlesen und lernte sogar Teppiche zu begutachten.
„Meine Kolleginnen und Kollegen werde ich vermissen, die Arbeit aber nicht“, resümierte der Hunde-Liebhaber und freut sich schon auf seinen nächsten Urlaub an der Nordsee.
Einige Tage vor der Verabschiedung nahm Rüdiger Geib letztmals an einer Sitzung des Gemeinderats teil. Bei dieser Gelegenheit dankten ihm die Vorsitzenden der im Rat vertretenen fünf Fraktionen für die regelmäßige Teilnahme an Rats- und Ausschusssitzungen, die kompetente Vorbereitung der Beschlussvorlagen seines Bereichs sowie für die gute langjährige Zusammenarbeit.
Autor:Michael Hemberger aus Mutterstadt |
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