Neues aus der Gemeinde Mutterstadt
Volkstrauertag 2021
Der Volkstrauertag war ursprünglich den gefallenen deutschen Soldaten des Ersten Weltkriegs gewidmet.
Der moderne Volkstrauertag gedenkt allgemein der Opfer von „Krieg, Gewaltherrschaft und Terrorismus“. Aufgrund der immer noch andauernden Corona-Lage und wieder ansteigenden Zahlen wurde am Sonntag, den 14. November 2021, die Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag auf dem Neuen Friedhof im Freien abgehalten. Bürgermeister Hans-Dieter Schneider lud um 11 Uhr auf den Neuen Friedhof ein.
Auftakt bildete ein feierlicher Choral des Bläserensembles der Blaskapelle Mutterstadt, bevor Pfarrer Heiko Schipper das Wort ergriff. Er begrüßte alle Anwesenden und drückte die Wichtigkeit des Volkstrauertages in der heutigen Zeit aus. Die Gedenkveranstaltung helfe die Bedeutung des Tages nicht zu verlieren. In einem Land und einer Zeit, in der man den Krieg nur aus dem Fernsehen kennt sowie Hass und Hetze in vielen Medien und dem täglichen Leben gang und gebe seien. Dies zeige schon wie die Corona-Krise die Meinung unter den Menschen weltweit spaltet. Dieser Tag sei genauso wichtig, wie die Mahnmale und Stolpersteine welche die Erinnerung präsent halten sollen. Er gedachte auch den 59 toten Bundeswehrsoldaten, die in 20 Jahren Afghanistan-Einsatz ihr Leben verloren. Zudem dankte er der Bundeswehr als Friedensarmee. Um den religiösen Vergleich nicht zu missen interpretierte Schipper, dass Jesus bei einer Armee des Friedens nur den Teufelskreis der Gewalt zu unterbrechen sehe. Versöhnung und das Aufeinander-Zugehen sei die Botschaft des Volkstrauertags.
Danach gedachte der Bürgermeister der Opfer von Gewalt und Krieg, an Kinder, Frauen und Männer aller Völker, der Soldaten, die in den Weltkriegen starben, der Menschen, die durch Kriegshandlungen oder danach in Gefangenschaft als Vertriebene und Flüchtlinge ihr Leben verloren, die verfolgt und getötet wurden, weil sie einem anderen Volk angehörten, einer anderen Rasse zugerechnet wurden oder deren Leben wegen einer Krankheit oder Behinderung als lebensunwert bezeichnet wurde, die ums Leben kamen, weil sie Widerstand gegen Gewaltherrschaft geleistet haben und derer, die den Tod fanden, weil sie an ihrer Überzeugung oder an ihrem Glauben festhielten. Er gedachte auch der Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage, der Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung, an die Bundeswehrsoldaten und anderen Einsatzkräfte, die im Auslandseinsatz ihr Leben verloren. „Wir gedenken heute insbesondere derer, die durch die Corona-Pandemie oder die Flut zu Schaden oder gar ums Leben gekommen sind. Und wir gedenken der Opfer des BASF-Explosionsunglücks vor 100 Jahren“, so der Bürgermeister.
Nach dem abschließenden Choral „Wir sind nur Gast auf Erden“ ging man zur Kranzniederlegung in den Ehrenhof über. Hierzu schritt der Bürgermeister mit den Beigeordneten Andrea Franz, Klaus Lenz und Hartmut Kegel voran, die Anwesenden folgten nach draußen. Nach einer Gedenkminute war die Feierstunde offiziell beendet.
Am Ende der Veranstaltung stand traditionell die Sammelbüchse vom Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge bereit.
Autor:Michael Hemberger aus Mutterstadt |
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