Interessantes von und mit Volker Schläfer
Wie, wo und wann die tägliche RHEINPFALZ-Ausgabe entsteht
Jeden Donnerstagmorgen treffen sich die Teilnehmer der „Körperschule für Senioren“ in der Mutterstadter TSG-Sporthalle zur Übungsstunde. Vorher haben sie zu Hause gefrühstückt und die RHEINPFALZ gelesen, deren Inhalt dann auch oft in den Pausen zwischen den Übungseinheiten diskutiert wird. Am Donnerstag, dem 7. November, war es anders; da wussten die Teilnehmer, die am Mittwochabend an einer Führung durch das Druckzentrum der RHEINPFALZ in Oggersheim teilgenommen hatten, bereits, was für geschichtsträchtige Schlagzeilen im überregionalen Teil am anderen Tag in der Zeitung stehen werden, nämlich Regierungskrise in Berlin und Ergebnis der US-Wahlen.
Die Mutterstadter Gymnastikgruppe mit ihrem Übungsleiter Bertl Euler ist nicht nur in der Sporthalle aktiv; die derzeit 20 Rentner machen jeden Monat eine Fahrradtour und ihr Mitglied Volker Schläfer organisiert ein-, zweimal im Jahr eine Betriebsführung in Wohnortnähe. Das diesjährige Ziel, das Druckzentrum der RHEINPFALZ in Oggersheim, gab einen interessanten Blick hinter die Kulissen, wo nachts nach Redaktionsschluss die Zeitung gedruckt wird und dazu wöchentlich noch bis zu zehn Millionen Prospekte und eine Million Wochenblätter.
Die Teilnehmer wurden von dem früheren Rheinpfalz-Sportjournalisten Klaus Kullmann bei einem Rundgang über den Arbeitsablauf im Druckzentrum informiert, schauten in das Papierlager, wo sich haushoch die Papierrollen türmen, sahen und hörten lautstark dann die Druckmaschinen anlaufen, unterteilt in die drei Bereiche Zeitung RHEINPFALZ, Prospekte und Fremdausgaben, und konnten zusehen, wie die Sortieranlagen die Beilagen und Werbeprospekte den jeweiligen Ausgaben zuordnen.
Vorbei sind die Zeiten, als Schriftsetzer die Lettern in Blei setzten für den Druck. Wenn heute eine Redaktion in der Pfalz eine Seite freigegeben hat, sind in Oggersheim nach zirka 17 Minuten die Aluminiumdruckplatten fertig für den Maschinendruck, der ab 22 Uhr beginnt. Dann kommen elf Zeitungen pro Sekunde aus den drei Maschinen, insgesamt knapp 200.000 Exemplare für die 13 Lokalausgaben in 3,5 Stunden. Nach dem Druck, dem folgenden Durchlauf in den Sortieranlagen für die Beilagen und den Abpackstationen, geht es für die ersten Auslieferfahrer noch vor Mitternacht vom Druckzentrum in die Pfalz zu den Zusteller*innen; zunächst nach den entferntesten Zielen. Die Ausgaben Frankenthal, Ludwigshafen/Rhein-Pfalz-Kreis werden erst zum Schluss gedruckt und ausgeliefert. Wie alle Abonnenten haben dann auch die Turnbrüder aus Mutterstadt morgens die neueste Tagesausgabe der RHEINPFALZ auf dem Tisch. Die 17 Teilnehmer, darunter auch TSG-Vorsitzender Klaus Maischein, bekamen als Erinnerung an diesen Besichtigungsabend um 22.14 Uhr eine druckfrische Zeitung mit, aber, wie bei dem Rundgang gelernt, die Ausgabe Pirmasenser Rundschau, die zu Ende des dreistündigen Rundgangs, fertig verschnürt, auf den Transport in Richtung Südwestpfalz wartete. Fazit der Teilnehmer nach diesem Einblick: Respekt und Anerkennung für die Arbeit der Redakteure in den Redaktionen in der Pfalz, der Mitarbeiter*innen im Druckzentrum und der technischen Perfektion für die Zeitungsherstellung sowie den Informationen vor und nach dem Rundgang, insbesondere auch der Ausblick auf das Zeitungswesen der Zukunft; Stichwort Neue Medien. Am Donnerstagmorgen war natürlich vor und nach der Übungsstunde das „Zeitungsmachen“ das bestimmende Gesprächsthema der Seniorengruppe.
Info:
Körperschule für Senioren, jeden Donnerstagvormittag ab 9.30 Uhr in der TSG-Sporthalle Mutterstadt. Bei Interesse einfach mal vorbeikommen und mitmachen; beitragsfreie Schnupperteilnahme ist möglich.
Text: Volker Schläfer
Autor:Michael Hemberger aus Mutterstadt |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.