Neues aus der Gemeinde Mutterstadt
„Wonder“-bares Muttertagskonzert im alten Rathaus
Ein herrlich sonniger Muttertagsmorgen und ein spritzig schwungvolles Konzert der Wonderfrolleins, für die 50 Besucher- und Besucherinnen des Muttertagskozertes, zu dem das Kulturbüro Rhein-Pfalz-Kreis in Zusammenarbeit mit der örtlichen Volkhochschule und der Gemeinde Mutterstadt geladen hatte, hätte der Tag nicht besser beginnen können.
Zweiter Beigeordneter Klaus Lenz begrüßte das bestens gelaunte Publikum und die zwei Damen der VHS, Ramona Grätz, die schon lange für die Verwaltung tätig ist und die neue örtliche Leitung, Eva Heyder. So neu sei sie gar nicht mehr und bereits in ihrem zweiten Amtsjahr, womit es für sie nun doch mal Zeit würde, ein Muttertagskonzert eröffnen zu dürfen, scherzte diese darauf hin.
Lenz verlieh seiner Freude Ausdruck, dass es nach zweijähriger Abstinenz nun endlich wieder mit der Kultur los ginge, ließ aber auch die Überschattung durch den Ukrainekrieg nicht unerwähnt. Er schlug den Bogen zu dem, was Mütter leisten, dass ihnen somit große Dankbarkeit zustehe und nahm den Namen der Künstlerinnengruppe wörtlich und übertragend für das, was Frauen vollbringen können und müssen, womit allesamt zu „Wunderfräuleins“ im wahrsten Sinne würden.
Keinen Tag älter geworden seit ihrem letzten Auftritt an gleicher Stelle im Jahr 2011 schienen die drei Protagonistinnen Andrea Paredes Montes (Leadgesang und Gitarre, aus Frankfurt), Lexi Rumpel (Bass und Gesang, aus Mainz) und Isabelle Bodenseh (Querflöte, Percussion und Gesang, aus Bad Kreuznach).
Ihr Geheimnis: Sie hatten schon drei Stunden in der Maske verbracht, wie Andrea Paredes Montes, die durch das Programm führte, nach dem ersten Titel „Miss Marple“ von Rod Goodwin zugab. Ihre Äußerung: „Ich hoffe, das hält!“ brachte die ersten herzlichen Lacher seitens des Publikums, das man zu „Singt mit, klatscht mit, wippt mit auf den Stühlen!“ nicht zweimal auffordern musste.
Schon bei „Schöner fremder Mann“ von Connie Francis war die Stimmung so aufgeheizt, dass Montes fragte: „Ist das hier immer so?" und versprach, ihr nächster Wohnort sei Mutterstadt. Zu Benny Quicks „Motorbiene“ wurde fleißig mitgebrummt und zu Trude Herrs „Ich will keine Schokolade“ im hinteren Teil des Saales sogar bereits das ein oder andere Tanzbein geschwungen. Rock’n-rollig wurde es mit „Let’s have a party“ von Wanda Jackson, dass die Petticoats der drei Musikerinnen auf der Bühne, aber auch die Röcke der Tänzerinnen im Hintergrund nur so flogen. Nun ging’s in das von Montes so beschriebene Traumland der Deutschen, mit „Marina“ von Rocco Granata nach Bella Italia. Damit es so richtig italienisch klang, durfte Isabelle Bodenseh mit ihrer kleinen Melodica kurz mitspielen. Schließlich hatte sie ja während Corona richtig viel an diesem Instrument geübt, wie sie verriet.
„Lauter süße Menschen“ bekamen im Anschluss einen entsprechend süßen Song zu hören, mit dem „Lollypop“-Medley einen Nachtisch für zwischendurch. Erotisch exotisch wurde es mit „Heißer Sand“. In dem Song, der 1962 durch die italienische Sängerin Mina zum Hit wurde, geht es um Liebe, Leid und Leidenschaft in einem Beziehungsdreieck aus einer Frau und zwei Männern. „Let’s twist again“ (Chubby Checker) nahmen erneut einige Damen und Herren aus dem Publikum wörtlich und twisteten über das Parkett. „Man merkt, dass man schon im Süden ist“, freute sich Montes über das offenkundige südliche Temperament im Saal. Dazu passte mit „That’s Amore" (Dean Martin) und „Buona Sera“ (Louis Prima) ein weiterer Ausflug nach Italien. „Da wir international sind, reisen wir weiter von Italien nach Griechenland“ war die Ansage zu „Ein Schiff wird kommen“ von Lale Anderson.
Mit dem Sirtaki tanzen klappte es ausnahmsweise mal nicht so ganz, zumal Isabelle Bodenseh mit ihrer Querflöte zum Ende hin so schnell trällerte, dass sogar ihre zwei Kolleginnen instrumental kaum mehr mitkamen. „Da hat sie uns schon a bissl ausgetrickst“ wurde das Accelerando kommentiert. Natürlich konnte die kleine Jane nichts dafür, dass sie nach dem Abend mit Jim in der Tanzbar erst am nächsten Morgen wieder daheim war. „Schuld war nur der Bossa Nova“ (Manuela) wird ihrer Mutter als Erklärung und von den Interpretinnen zum Besten gegeben. Mit einem tränenden Auge und „Bye, Bye love“ (Everly Brothers) kündigen sie ihren Abschied an. „Arrividerci“ klingt natürlich viel schöner. Doch vorher gibt es nach tosendem Applaus mit „Tutti Frutti“ (Little Richard) noch mal was Erfrischendes für die Beine und die Gemüter und schließlich noch ein absolutes Schmankerl zu Muttertag. Das Lied „Capri Fischer“ (Rudi Schuricke) bedeutete zwar nach zwei Zugaben das Ende für das Konzert, könnte aber der Anfang für wunderschöne Urlaubsträume und -erlebnisse sein…
Als Dankeschön überreichte Klaus Lenz den Wonderfrolleins und den Organisatorinnen eine Flasche prickelnden Tropfen mit Rathaus-Etikett. Die Zuschauer gingen, diesmal coronabedingt auch ohne Pausensekt, dennoch beschwingt und mit strahlenden Gesichtern nach Hause.
Text: Eva Heyder
Autor:Michael Hemberger aus Mutterstadt |
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