Bürgermeisterwahl am 14. November:
Es geht mit Tempo in den Endspurt
Oberhausen-Rheinhausen. Sieben auf einen Streich: Gleich sieben Bewerber wollen am 14. November zum neuen Bürgermeister oder zur neuen Bürgermeisterin in Oberhausen-Rheinhausen gewählt werden. Die Erfüllung der entsprechenden Voraussetzungen hat der Wahlausschuss unter dem Vorsitz von Bürgermeister Martin Büchner, der nach 24 Jahren nicht mehr antreten wird, festgestellt.
Zwei Frauen und fünf Männer haben, wie man so sagt, ihre Hüte in den Ring geworfen. Nachdem Dirk Vogel überraschenderweise zurückgezogen hatte, blieben (zunächst) noch vier Aspiraten übrig: Tierärztin Britta Körner, Kämmerer Manuel Scholl, Referent Christian Soeder und Hauptamtsleiterin Nastassia Di Mauro.
Britta Körner verweist insbesondere auf ihre Verbundenheit zur Gemeinde, Scholl auf seine bisherige Arbeit im Rathaus Oberhausen-Rheinhausen, Soeder auf sein politisches Netzwerk, Nastassia Di Mauro auf ihren zentralen Zuständigkeitsbereich und – wie auch Soeder - den „erforderlichen neutralen Blick von außen“.
Kurz vor Bewerbungsschluss erweiterte sich die Zahl von vier auf sieben. Alexander Nitsche, Thilo Herrling und Armin Rasokat bekundeten ihr Interesse und gaben die erforderlichen Unterlagen ab. Von Rasokat, in Oberhausen aufgewachsen, liegen keine näheren Angaben, kein Bild und kein Flyer vor. Der Slogan des in der Schweiz wohnhaften Fotografen und Journalisten lautet, wie man hört, „Einer von uns“. Mehr ist bislang nicht bekannt.
Regularien Kandidatenvorstellung
Am Sonntag, 14. November, soll der neue Rathauschef oder die Rathauschefin gewählt werden.
Eine öffentliche Bewerbervorstellung wird am 4. November um 18.30 Uhr in der Sporthalle Oberhausen stattfinden. An dieser Veranstaltung ist die zum dortigen Zeitpunkt – je nach Corona-Entwicklung - maximal zulässige Anzahl an interessierten Personen bei einem Abstand von 1,50 Meter zugelassen. Der Auftritt der Bürgermeisterkandidaten soll zusätzlich per Live-Stream im Internet über einen YouTube-Kanal übertragen werden. Auch in der Tullahalle Rheinhausen ist eine Teilnahme an der Direktübertragung möglich.
Die Redezeit für die persönliche Vorstellung wird, weil es sieben Kandidaten sind, auf zehn Minuten pro Person begrenzt. Laut Gemeinderatsentscheidung wird die übliche Fragerunde im Anschluss an die Vorstellungen in der Form durchgeführt, dass nur Fragen, die im Vorfeld bei der Gemeindeverwaltung eingereicht wurden, gestellt werden dürfen. Die Fragerunde ist auf maximal 120 Minuten festgesetzt.
Im Wahlkampfmodus
Fleißig machen die Kandidaten inzwischen Wahlkampf, die einen etwas mehr, die andern etwas weniger. Mit allerlei kreativen Maßnahmen sind sie unterwegs, um Wählerstimmen zu sammeln.
Was ist am 14. November gefragt? Ein Neuanfang in Oberhausen-Rheinhausen? Oder eine Fortsetzung der bisherigen Gemeindepolitik? Viele sind gespannt. Ein neues Gesicht oder jemand Bekanntes? Jemand mit Netzwerken vom Ort oder jemand von außerhalb?
Plakate aufgehängt und ihre einzelnen Programmpunkte veröffentlicht hat die Tierärztin Dr. Britta Körner. Sie verweist auf Twitter, dass sie verheiratet ist und zwei Söhne hat. Vermerkt ist ergänzend: 1999 zugezogen und eingeheiratet nach Oberhausen-Rheinhausen; 2003 bis 2009 Erziehungsurlaub; 2009 Gründung der Praxis.
Einen Wettbewerb für Kinder hat Manuel Scholl gestartet, der seit 2017 als Kämmerer im heimischen Rathaus arbeitet. Ihn interessiere, wie die Kleinen ihren Heimatort sehen, sagt er zu seiner Malaktion. In einem Ausmalblatt sollen und dürfen die Jungbürger ihre Ideen aufzeigen. Der ehemalige SPD-Ortsvorsitzende von 2015 bis 2017, der als unabhängiger Kandidat antritt, ist sehr rührig, besucht die Vereine, macht Informationsstände, wirbt in Videoclips und in einem mehrseitigen Prospekt.
Christian Soeder aus Mannheim, von der SPD unterstützt, wirbt mit dem Slogan „Für uns stark“ und ist konsequenterweise auch stark unterwegs, etwa vor Bäckereien. Der Kommunikationsexperte und Referent im Landtag hat zu einen Halloween-Wettbewerb eingeladen und stellt Kürbisse zur Verfügung, die von Kindern gestaltet werden dürfen. Inzwischen traf er sich auch mit der Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler (SPD) aus Speyer zu einem Meinungsaustausch. Als Erster veranstaltete er Infoabende.
Nastassia Di Mauro ist Fachbereichsleiterin/Hauptamtsleiterin der „Naturpark-Schwarzwald-Gemeinde“ Marxzell. Sie führt auf ihrer Homepage ein „Tagebuch“ mit Erlebnissen, Erfahrungen und Erkenntnissen, hat eine begehrte Meinungsumfrage zu kommunalpolitischen Themen und Schwerpunktsetzungen gestartet (www.nastassia-di-mauro.de). Fast täglich ist die parteilose Kandidatin zu Hausbesuchen und Bürgergesprächen unterwegs. Knapp 2.000 Haushalte habe sie bislang erreicht.
Thilo Herrling, auch parteilos, stammt aus der Gemeinde und wohnt derzeit in Heidelberg. Als Wahlkampf-Neuerung offeriert er „Schwatziergänge“ in den Ortsteilen und lädt die Vereine zu sich zu einem Vereinsabend ein. Auch er ist viel unterwegs, bei Vereinen präsent, verteilt Visitenkarten. Nach dem Studium des Bauingenieurwesens hatte er sich 2006 als Tragwerksplaner (Statiker) und Energieberater für Gebäude mit einem Büro in Oberhausen selbstständig gemacht. Früher war Herrling aktiver Faustballer, Jugendtrainer und Abteilungsleiter beim TVO.
Stark vertreten auf Facebook ist Alexander Nitsche, in der Gemeinde geboren, noch in Graben-Neudorf wohnhaft. In den sozialen Netzwerken stellte er sein umfangreiches und besonders detailliertes Programm vor. Dazu gehört etwa ein Supermarkt für Rheinhausen: ein Thema, zwar im Gemeinderat schon behandelt wurde, aber zu keinem Ergebnis geführt hatte. Nitsche bietet auch Bürgergespräche. Seit Jahren ist der unabhängige Kandidat für ein Ingenieurbüro tätig, das sich auf die Sanierung, Modernisierung und Neubauten von kommunalen Liegenschaften spezialisiert hat.
Autor:Werner Schmidhuber aus Waghäusel |
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