Neue Tullahalle für 8,5 Millionen Euro:
Rheinhäuser Vorzeigeprojekt jetzt fertiggestellt
Wer die neue Tullahalle im Ortsteil Rheinhausen betritt, dem bleibt der Mund offenstehen. Was jetzt fertiggestellt ist, dürfte eine der modernsten Multifunktionshallen in der Region sein, gebaut und ausgestattet mit dem Allerneuesten, was etwa Raumgestaltung und Technik anbelangt. Attraktiv umgestaltet wurde auch der gesamte Straßenraum entlang des Bauwerks.
Immerhin kostet das Vorzeigeprojekt insgesamt rund 8,5 Millionen Euro. Darin enthalten sind allerdings das Gebäude, sämtliche Einrichtungen, die Außenanlagen, die Parkplätze, die Lärmschutzwand zur angrenzenden Wohnbebauung und der Abriss der alten Tullahalle. An der Gemeinde bleibt, nach Abzug der Zuschüsse, ein Betrag von etwa 7,1 Millionen Euro hängen.
Knapp 600 Personen kann die Tullahalle bei einer sogenannten Konzertbestuhlung aufnehmen, doch mit Tischen dürften so 380 Besucher hineinpassen. Der Neubau hat eine Außenlänge von 44,7 Meter und eine Breite von 34,6 Meter, kommt also auf über 1.500 Quadratmeter. 27 mal 15 Meter misst der eigentliche Sportbereich, die separate große Bühne weist eine Breite von 15 Metern und eine Tiefe von knapp acht Metern auf.
Während des Sportbetriebs lässt sich diese mit Hilfe einer Faltwand schließen. Berücksichtigt ist eine getrennte Nutzung von Halle und Bühne. Erschlossen wird das Halleninnere über ein 130 Quadratmeter großes Foyer. Die Decke besteht, des Brandschutzes wegen, aus wirkungsvollen Metall-Lamellen. In der Nähe des Eingangsbereichs befindet sich der auffallend geräumige Küchentrakt. Hinter der kompletten Bühne mitsamt den Umkleideräumen ist die eindrucksvoll riesige Lüftungsanlage untergebracht. „Bei uns gibt es jetzt keine dicke Luft mehr“, bemerkt schmunzelnd Bürgermeister Martin Büchner. Die Umkleidekabinen lassen sich sowohl über das Foyer als auch über einen gesonderten Sportlerzugang erreichen.
Ins Auge fallen die Wände in Ahorn. Jede Seite ist vertäfelt. Der Bodenbelag besteht aus elastischem Kautschuk-Material. Unter den Wandverkleidungen verbergen sich topmoderne Multifunktionssportgeräte, die bei Bedarf aus der Versenkung geholt werden können. In der Mitte der Halle ist oben auch eine Vorrichtung zu sehen, an der die bereits vorhandene Diskokugel angebracht werden kann. Stolz ist die Gemeinde auch darauf, dass in jedem Winkel eine WLAN-Verbindung möglich ist.
Nach den Sommerferien steht die neue Halle zur Verfügung. Dann werden auch die Vereine eingewiesen, etwa was Mikrofonanlage, Beleuchtung oder Küchenbedienung anbelangt. Etwas ganz Exklusives ist das Reich der Küche auf gut 100 Quadratmeter. Dank des Inventars sind 300 Essenzubereitungen ohne weiteres möglich.
In den 60er Jahre war in der damals selbstständigen Gemeinde Rheinhausen ein „Gemeindezentrum“ mit Rathaus, Mehrzweckhalle und Schwimmbad errichtet worden. 2017 entschied sich der Gemeinderat gegen eine aufwändige Sanierung und für einen Neubau. Inzwischen ist der Abriss der Vorgängerhalle im Gange: von außen noch kaum erkennbar. Bis Spätjahr 2021 soll alles verschwunden sein.
Autor:Werner Schmidhuber aus Waghäusel |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.