Eine Erfolgsgeschichte:
„Weltladen“ Oberhausen feiert 25-jähriges Bestehen
Oberhausen-Rheinhausen. Der „Weltladen“ im nordbadischen Oberhausen-Rheinhausen ist nicht, wie die Bezeichnung zunächst vermuten lässt, ein weltweites Unternehmen mit weltweitem Handel. Auf etwa 25 Quadratmeter Fläche werden in dem kleinen – wie es auch heißt - „Fachgeschäft für fairen Handel“ etwa 150 Sortimente mit 1.000 Einzelartikeln zum Erwerb angeboten: vor allem Lebensmittel und Handwerkkunst.
Die Einrichtung hinter der Oberhausen Pfarrkirche feiert Jubiläum. Seit 25 Jahren besteht der Weltladen, 2006 in neue helle Räume verlagert. Das Projekt hat sich aus dem eng befreundeten Perukreis entwickelt, der seit 1989 Verbindungen zur Pfarrgemeinde La Sagrada Familia, ein Vorort der Hauptstadt Lima, unterhält. „Im Mai 1995 entstand die Weltladen-Idee, die sogleich umgesetzt wurde“, berichtet Gründerin Waltraud Graus. „Wir sind stolz auf den Erfolg und wollen ihn auch feiern, so mit einem Frühstückstreff und zudem mit einem Tag der offenen Tür mit Unterhaltungsprogramm und peruanischer Verpflegung im Herbst.
Der Verein mit 25 Mitgliedern unterstützt Projekte in Peru. In den vergangenen Jahren hat das Team von etwa zehn stets einsatzbereiten ehrenamtlichen Helferinnen und Verkäuferinnen immer wieder den Umsatz steigern können. „Bei den Bürgern wächst das Bewusstsein für den fairen Handel“, stellen die Akteure fest.
Der Weltladen hat mittwochs von 8 bis 9 Uhr geöffnet, donnerstags von 17 bis 18 Uhr. Auch jeden ersten Samstag in Monat ist von 10 bis 12 Uhr ein Einkauf möglich.
In den Regalen stehen 20 verschiedenen Kaffeesorten: von gewürzig bis besonders mild. Wer lieber Tee mag, findet so 20 Teemischungen aus allen Herren Länder. Große Auswahl besteht an Schokolade, Nüssen, Honig. Aus dem fernen Laos stammt der Reis, der Organgensaft kommt aus Brasilien, der Wein aus Südafrika, die geflochtenen Einkaufskörbe aus Ghana (die übrigens auch im Bio-Hofladen Kliesow angeboten werden). Auf den Tischen liegt gar vieles, was mit Kirche und Christsein zu tun hat, etwa Kerzen, Kreuze, Fibeln, Schutzengel. Gefragt sind Musikinstrumente für Kinder, so lauttönende Regenrohre oder nervende Rasseln aus Südamerika.
Ins Auge stechen die filigranen zeitaufwändigen Handwerksarbeiten. So gibt es Kinderhocker mit geschnitzten Motiven aus Indonesien, Mini-Weihnachtskrippen aus Peru, Sandtiere aus Fernost. Solche fair hergestellten Waren haben einen höheren Preis als konventionell produzierte, ist zu erfahren.
„Wichtig ist uns, dass die Bauern und Handwerker in Afrika, Asien oder Südamerika einen anständigen Lohn für ihre Arbeit bekommen“, betont die Ladenchefin. Gerade das Bio-Siegel garantiere, dass etwa die Kaffee-Bauern sichere Arbeitsbedingungen haben und nicht mit gefährlichen Pflanzenschutzmitteln in Verbindung kommen.
Im Laufe der Jahre entstehen auch Verkaufsgewinne, jährlich so um 4.000 Euro, die für dringende Hilfsprojekte in Peru verwendet werden, lassen die nach wie vor motivierten Oberhäuser Frauen wissen.
Autor:Werner Schmidhuber aus Waghäusel |
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