Rotbuchen durch lang anhaltende Dürre schwer geschädigt
Bäume müssen vorzeitig gefällt werden
Östringen. Die extreme Trockenheit des vorigen Sommers hat im Östringer Stadtwald teils verheerenden Schaden angerichtet. Während die Forstleute bei den Fichtenbeständen weiterhin mit dem Borkenkäfer zu kämpfen haben, hat die im Östringer Wald stark vertretene Rotbuche der zurückliegenden und über Monate anhaltenden Dürreperiode vielerorts nicht standgehalten.
„Zahlreiche Buchen zeigen starke Symptome von Trockenstress“, analysierte jetzt Revierleiter Jochen Kaiser, der gemeinsam mit Forstabteilungsleiter Bernd Schneble vom Karlsruher Landratsamt den Mitgliedern des Gemeinderats die Schäden vor Ort erläuterte.
Besonders betroffen sind Rotbuchen, die im vorigen Jahr stark fruktifizierten, bei vielen Exemplaren entstanden durch die Trockenheit irreversible Schäden an der Wachstumsschicht im Stamm.
Wie Kaiser und Schneble darlegten, müssen in den betroffenen Beständen die abgestorbenen Bäume gefällt werden, bevor die geschädigten Kronen zu einem Unfallrisiko führen und das Stammholz entwertet wird.
Auf bestimmten Flächen, so beispielsweise im Habichtswald unweit der in Richtung Mühlhausen führenden Kreisstraße K 3520, wird in diesem Zusammenhang auch ein Kahlschlag unumgänglich.
Wo es die Bodenbeschaffenheit des Standorts zulässt, wird bei der Nachpflanzung mit der Buche verjüngt, an anderen Stellen wird auch im Sinne eines die klimatischen Veränderungen berücksichtigenden Waldumbaus auf andere Baumarten wie Elsbeere, Speierling oder Kirsche zurückgegriffen.
Revierleiter Jochen Kaiser, der die Trockenschäden im Stadtforst am Wochenende auch bei einer öffentlichen Waldbegehung vorstellte, möchte trotz alledem insgesamt „nicht zu drastisch“ an die den Östringer Wald auch optisch stark prägenden Buchen gehen: „Wir wissen zurzeit noch nicht bei allen Rotbuchen mit letzter Bestimmtheit, welche Bäume in diesem Jahr noch einmal austreiben und welche endgültig verloren gehen.“ Bei den Beständen, die in der laufenden Holzeinschlagsperiode aus Kapazitätsgründen nicht angegangen werden können, wird somit die weitere Entwicklung genau zu beobachten sein. br
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