Ergänzende Unterstützung bei Kindern mit zusätzlichem Förderbedarf
Ein Heilpädagogischer Fachdienst für Östringer Kindergärten
Östringen. Bei der zurückliegenden Sitzung des Östringer Gemeinderats sprachen sich jetzt die Leiterinnen der im Stadtgebiet vorhandenen Kindertagesstätten für die Einführung eines heilpädagogischen Fachdienstes an ihren Einrichtungen aus, der die tägliche Arbeit der Erzieher wirkungsvoll ergänzen und unterstützen soll.
Wie Nicole Keller-Senn vom Kindergarten St. Michael Odenheim die Mitglieder des Stadtparlaments im Rahmen eines dringlichen Appells informierte, steigt die Zahl der Kinder mit einem insoweit erhöhten Bedarf an ergänzender Betreuung und Förderung seit Jahren. Mit den unterstützenden Dienstleistungen eines heilpädagogischen Fachdienstes würde in vielen Fällen wertvolle Zeit gewonnen, da die im Einzelfall bei entsprechend auffälligen Kindern in Betracht kommende sogenannte Eingliederungshilfe im Sinne des Sozialgesetzbuchs erst nach individueller Prüfung und Bewilligung durch den örtlichen Träger der Sozialhilfe einsetzen kann, wie sie weiter ausführte.
Der Heilpädagoge Tim Zimmermann erläuterte, wie die Einbindung eines externen Fachdienstes in den alltäglichen Abläufen eines Kindergartens konkret aussehen könnte. Im Rahmen eines vorgegebenen monatlichen Budgets, dessen Höhe von der Größe des jeweiligen Kindergartens abhänge, könnten vor Ort unter anderem die fachliche Unterstützung der Teams der Erziehungskräfte, die Beratung von Eltern und die heilpädagogische Förderung in der jeweiligen Kindergartengruppe geleistet werden. Nach Zimmermanns Einschätzung müsste bei Berücksichtigung aller im Östringer Stadtgebiet vorhandenen Kindergärten von jährlichen Gesamtkosten in Höhe von rund 30.000 Euro für eine solche Dienstleistung ausgegangen werden.
Am Ende der Aussprache brachte Bürgermeister Felix Geider zunächst gegenüber Nicole Keller-Senn und den im Publikum zahlreich anwesenden Leiterinnen von Kindergärten seinen nachdrücklichen Dank für die „engagierte und vorbildliche Arbeit“ aller an den Kindergärten beschäftigten Erziehungskräfte zum Ausdruck. Sein Vorschlag, die Einrichtung eines Heilpädagogischen Fachdienstes, die auch von der für die Kindergärten zuständigen Verrechnungsstelle befürwortet wird, bei den bevorstehenden Haushaltsberatungen für das Jahr 2020 weiter zu erörtern, wurde vom Gemeinderat einstimmig angenommen. br
Autor:Judith Ritter aus Lingenfeld |
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