Kirchenführung mit Elmar Friedenauer
Kirchenführung am Festwochenende
Kirchenführung
Der Heimatverein Tiefenbach hat sich am Festwochenende zum 900-jährigen Jubiläum unseres Heimatortes Tiefenbach aktiv beteiligt. Am Sonntagnachmittag wurde eine Dorf- und Kirchenführung mit 2 Terminen angeboten. Über die Geschichte unserer Pfarrkirche hielt Messner und Vorstandsmitglied Elmar Friedenauer einen interessanten Vortrag in der Kirche. Wie bereits bekannt ist unser Dorf im Jahre 1123 zum ersten Mal erwähnt worden. Tiefenbach gehörte damals zum Kloster Wigoldesgberg und wurde auch von dort kirchlich betreut. 1184 wurden wir Filialkirche von Odenheim. 1388 wird in einer Urkunde erwähnt, dass es in Tiefenbach eine Kapelle gab, die den Namen des Hl. Johannes des Täufers trug. Die Pfarrgemeinde gedenkt jedes Jahr am 24.6. ihrem Kirchenpatron. 1468 war es dann soweit, Tiefenbach wurde Pfarrei mit Filialkirche Eichelberg. Die Johannis- Kapelle wurde zur ersten Kirche erhoben und das Frühmesserhaus wurde Pfarrhaus. Unsere Pfarrkirche stand mehrmals kurz vor dem Abbruch, da keine finanzielle Mittel vorhanden waren, aber die Tiefenbacher wussten sich immer wieder zu helfen. 1683 waren in unserem Ort 50 katholische Familien ansässig. Wir können nachlesen, dass 1747 ein Kreuz auf dem Kreuzberg erwähnt wurde und im gleichen Jahr auch die erste Prozession auf den Kreuzberg stattfand. Einen Brückenheiligen nämlich St. Nepomuk bekam Tiefenbach 1771. Der damalige Pfarrer Franz Anton Streckfuß stelle ihn beim Pfarrgarten (erstes Pfarrhaus, östl. Hauptstraße) auf. Im Mai 1774 stellte man beim Taufstein eine Täufergruppe auf. Sie steht heute noch an ihrem Platz und ist das einzige Zeugnis der alten Kirche von 1852. Unsere Pfarrgemeinde gehörte fast 500 Jahre zum Fürstbistum Speyer, ab 1821 waren wir dem Erzbistum Freiburg zugehörig. 1826 war dann ein schwarzes Jahr, die Kirche war in einem erbarmungswürdigen Zustand, um einen Neubau zu finanzieren, wurde die Orgel verkauft. Es dauerte bis 1852, bis die neue Kirche gebaut war. 1855 bekam unsere Kirche auch eine neue Orgel, es ist die letzte noch erhaltene Arbeit des Orgelbauers Bernhard Merklin. Elmar Friedenauer berichtete von einem Organistenstreit im Jahre 1864. In ein neues Pfarrhaus konnte der Pfarrer 1868 einziehen. Pfarrer Stang setzte sich nachhaltig für den Bau der Kreuzbergkapelle ein, die 1872 eingeweiht wurde. Eine weitere Streitigkeit kam auf die Tiefenbacher 1890 zu. Es brach ein Kleinkrieg im Dorf aus, wegen der Stelle des Blasebalgtreters an der Orgel. Erfreulich war, dass 1895 die Gründung eines Kirchenchors stattfand. Unter Pfarrer Eugen Molitor wurde die Kirche 1916 gründlich renoviert. Nach 1918 errichtete man den Gefallenen des 1. Weltkrieges ein Denkmal. Den Kreuzweg mit seinen 14 Stationen wurde 1934 errichtet. Die Seitenkapelle der Kirche gestaltete man 1937 als Lourdes-Grotte. Nach dem 2. Weltkrieg hängte man in der Kirche eine Liste zum Gedenken an die gefallenen Soldaten auf. 1954 wechselte die Kirche ihren Besitzer. Sie gehörte der politischen Gemeinde Tiefenbach und ging auf die Kirchengemeinde über. Pfarrer Otto Dickgießer ließ den Kirchturm 1964 renovieren und das Geläute erhält einen elektrischen Antrieb. Auch das neue Pfarrhaus wurde unter Pfarrer Otto Dickgießer gebaut. 1978 zum 125. Jubiläum der Kirche renovierte Pfarrer Edgar Grimm die gesamt Kirche. 2002 gründete sich der Heimatverein Tiefenbach, der die Kreuzbergkapelle innen und außen mit vielen ehrenamtlichen Tätigkeiten und großem Einsatz zum neuen Glanz erweckt hat. 2016 veranlasste Pfarrer Thomas Glatzel die letzte Renovierung der Pfarrkirche. 2017 weihte der Weihbischof Bernd Uhl den neuen Altar ein. Zum Abschluss besichtigten wir noch den Glockenturm. Die Vereinsleitung bedankt sich bei Elmar Friedenauer für den Arbeitsaufwand und den gelungenen Vortrag bei der Kirchenführung.
Wer noch an weiteren ausführlichen Informationen interessiert ist, dem empfehle ich das neue Heimatbuch „Tiefenbach-Ein Streifzug durch die Geschichte“ LH.
Autor:Lioba Heneka aus Östringen |
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