Närrische Revoluzzer nahmen die Ortsoberen unter Arrest
Neues OKG-Flaggschiff ging vor dem Rathaus vor Anker
Odenheim. Als die Elferräte der Odenheimer Karnevalsgesellschaft (OKG) von Bürgermeister Felix Geider und Ortsvorsteher Gerd Rinck die Übergabe des Rathauses forderten, zeigten die Gemeindeoberen von ihrem Ausguck im zweiten Stock der mit viel „Dschingdarassabum“ auf dem Vorplatz aufmarschierten und kunterbunt kostümierten Streitmacht unbeeindruckt erst einmal die kalte Schulter.
Man solle sie doch nicht von ihren wichtigen Beratungen zum 1.250-jährigen Ortsjubiläum abhalten, tönten die beiden von oben herab. Der Widerstand in den Gemächern der Nibelungenburg bröckelte dann allerdings gewaltig, als Oberzugmarschall Frank Maßfeller mit der „Katzbach-Queen“ herandampfte und das formidable neue Flaggschiff der Odenheimer Gecken mit seinen überschweren Konfettikanonen vor der Festung derVerwaltung in Stellung brachte.
OKG-Präsident Hagen Neubert nutzte die Gunst des Augenblicks zur Attacke und ließ Geider und Rinck mit einem schnellen Vorstoß eines Spezialkommandos seiner Elferräte in Ketten legen und auf den Rathausplatz zerren. OKG-Urgestein Peter Jochum verlas die für die „fünfte Jahreszeit“ geltenden närrischen Gesetze, die von der johlenden Menge zu den Klängen des Musikvereins und der Katzbachguggen mit einigen fröhlichen Schunkelrunden ausgelassen gefeiert wurden.
Stadtchef Geider und Ortsvorsteher Rinck ergaben sich, wohl auch in der Einsicht, dass bis Aschermittwoch ohnehin nicht viel Staat zu machen ist, schließlich in ihr Schicksal, so dass am Ende im historischen Bürgersaal die Odenheimer Fastnacht noch einträchtig gefeiert wurde. br
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