Vortrag von Marco Haber
Offenbacher Lions informieren sich über Flugsicherung
Offenbach. Nur wenige Einheimische wissen, dass der gebürtige Offenbacher Marco Haber einen der wichtigsten Jobs in der deutschen Luftfahrt innehat, er ist nämlich Fluglotse in Langen bei Frankfurt. Er legte in einem äußerst informativen Vortrag dar, wie die Flugsicherung funktioniert. Als sogenannter „Center-Lotse“ ist er verantwortlich für die An- und Abflugkontrolle und auch dann für die spätere Streckenkontrolle der Flugzeuge. Rund um den jeweiligen Flughafen ist der örtliche Tower für die Flugbewegungen zuständig.
Aufgaben der Flugsicherung in den vier Centern
Vor dem Start wird der Flugplan (Wahl der Streckenführung) von der Airline eingereicht und anschließend vom Lotsen geprüft und genehmigt. Die finale Route wird dann in den Bordcomputer des Luftfahrzeugs eingespielt. Befindet sich später das Flugzeug in der Luft auf dem sogenannten Streckenflug, arbeiten die vier Center (Kontrollzentralen) in Langen, München, Bremen und Karlsruhe zusammen, wobei beispielsweise Karlsruhe für den Luftraum über 24 500 Fuß (=7 500 Meter) zuständig ist, während die restlichen Center den unteren Luftraum kontrollieren. Diese Lufträume sind jeweils wie ein Puzzle in verschiedene Sektoren aufgeteilt, die immer von zwei Fluglotsen (Radarlotse und Koordinationslotse) betreut werden. Der Radarlotse steht dabei direkt mit dem Piloten in Kontakt, der Koordinator hingegen übergibt den Flieger dem angrenzenden Sektor zur Fortsetzung des Streckenflugs. Durch die Nutzung des Radars können alle Luftfahrzeuge lückenlos überwacht und geführt werden. Zusätzlich stehen alle Piloten während ihres Fluges mit einer Bodenstelle über eine bestimmte Funkfrequenz in Kontakt, um auf alle Unwägbarkeiten wie beispielsweise technische Probleme oder gesundheitliche Notfälle in der Kabine reagieren zu können. Da die Tätigkeit eines Fluglotsen bei den zahlreichen Flugbewegungen über Zentraleuropa zu jeder Zeit höchste Konzentration erfordert, darf er nur zwei Stunden am Stück arbeiten, um sich dann in einer Pause zu regenerieren.
Interessant war vom Referenten noch zu hören, dass die Piloten zwar stärkere Gewitterzellen umfliegen, aber bei dichtem Nebel weiterfliegen können und aufgrund der modernen Technik keine Probleme bei der Landung haben (Instrumentenlandesystem mithilfe des Autopiloten).
Am Ende des Vortrags gab es von den Lionsfreunden viel Beifall für den noch jungen Lotsen, da jeder das Gefühle hatte, bei seinem nächsten Flug sich „in guten Händen“ zu befinden. ps
Autor:Christine Schulz aus Wochenblatt/Stadtanzeiger Landau |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.