BriMel unterwegs
Casting für Sister Act
Otterstadt. Am 27. November fand das erste Casting des Musicalgroup e.V. beim Musikverein Otterstadt e.V. statt. Um 10 Uhr hatten sich fast alle Teilnehmer*innen eingetragen und bis 17 Uhr stand noch etliches auf dem Programm.
Die Handlung aus Wikipedia: Die wenig erfolgreiche Loungesängerin Deloris van Cartier wird Zeugin eines Mordes. Ihr verheirateter Liebhaber Curtis Shank, ein bedeutender Mann der Unterwelt und verantwortlich für den Mord, gibt seinen Gefolgsmännern den Auftrag, sie auszuschalten. Weil Deloris die einzige Zeugin ist, wird sie nach ihrer Flucht von Lieutenant Eddie Souther als Schwester Mary Clarence gegen ihren Willen in einem katholischen Kloster versteckt. Dort hat sie erhebliche Eingewöhnungsprobleme; schließlich wird sie von der Mutter Oberin angewiesen, im Nonnenchor, dessen Gesangskünste nicht gerade erbaulich sind, mitzusingen. Doch Mary Clarence kann der Gruppe eine klare Struktur geben, lockt Talente hervor und wird Leiterin des Chores, den sie schwungvoll die Gospel der Harlem-Tradition lehrt. Das neue Programm des Chores lockt wieder viele Menschen in die Kirche; schließlich erfährt auch Papst Johannes Paul II. auf einer Amerikareise von der inzwischen berühmt gewordenen Gruppe und kündigt seinen Besuch für ein Konzert an. Doch bevor die Nonnen den Papst mit ihrem Gesang erfreuen können, gibt ein polizeiinterner Spion dem Gangster Curtis einen Hinweis auf den Aufenthaltsort seiner ehemaligen Geliebten. Die Schwestern des Konvents geben sie nicht auf und starten eine Rettungsaktion. Im Kloster angekommen gibt es eine Verfolgungsjagd durch die Casinos mit reichlichen Verwechslungen, da Deloris und die Nonnen ihre Ordenstracht tragen. Der Spion wird enttarnt und Lt. Souther kommt gerade noch rechtzeitig, um Deloris zu retten und Curtis zu verhaften. In der letzten Szene geben die Schwestern das erwartete Konzert für den Papst. Schwester Mary Clarence – zwar im Habit, aber ohne Schleier – verhilft dem Chor wiederum zu einem fulminanten Auftritt.
Musicalgroup-Leiter Dominic Konrad begrüßte an diesem 1. Advent die Gruppe der Darsteller*innen, die überwiegend aus Frauen bestand, lediglich fünf Männer waren unter den 19 Bewerbern dabei. Gesucht wurden Schauspieler*innen, Sänger*innen und Tänzer*innen. Heute mussten Sie alles geben, um eine der begehrten Rollen zu ergattern und sich Gehör zu verschaffen. Die Protagonisten hatten alle Namensschilder aufgeklebt; so lernte man sich auch schneller untereinander kennen. In der Jury saßen für die alle Kategorien vier Jurymitglieder, die auf alles achteten, denn aus insgesamt 60 angemeldeten Bewerbern und Bewerberinnen können am Ende nur insgesamt 30 genommen werden. Nächstes Wochenende am Sonntag, 04.12., wird eine zweite Runde von Bewerber*innen ihr Talent unter Beweis stellen. Ein paar Gesichter kamen mir bekannt vor, die bereits in den vorhergehenden Musicals „Natürlich blond“ und „Nine to Five“ mitgespielt hatten. Aber am heutigen Tage spielte das keine Rolle, alles auf Null.
Dominic Konrad stellte die Jury vor und erzählte ein wenig über die Musicalgroup e.V., die es seit 15 Jahren gibt und aus 46 Mitgliedern bestehe. Seit 2019 produzieren sie dieses Amateurtheater, das sie aus Spaß an der Freude machen und nicht von Berufs wegen. Sabrina Fath aus Frankenthal ist für das Tanzen zuständig - dies sei ihr drittes Musical. Sharon Wiechert ist seit 2013 dabei und kümmert sich als Regie-Assistentin um die Schauspielerei, Timo Degen hat die Orchesterleitung inne und ist für die Musik zuständig, „nebenbei“ studiere er auch noch Jura. Dominic Konrad führt seit 2014 Regie und arbeitet hauptberuflich als Kulturjournalist und Redakteur. Auch die Leute in der Jury seien Rampensäue, so der Regisseur, und bewerben sich mit Ausnahme von Dirigent Timo um eine der Rollen. Bei der Auswahl ihrer präferierten Rollen haben sie dann kein Mitspracherecht. So hat jeder die gleichen Chancen. In den Hauptrollen solle es Doppelbesetzungen geben, falls jemand erkranken würde, und auch ein Nachcasting sei anberaumt. An zwei Wochenenden sei dann die Live-Aufführung geplant im Herbst 2023. Um hier mitspielen zu dürfen, muss man allerdings Mitglied im Verein werden, denn durch den Mitgliedsbeitrag müssen etliche Nebenkosten bewältigt werden. Die Proben finden Sonntag nachmittags statt und daran sollten möglichst alle teilnehmen (Urlaube und Geburtstage oder ähnliches werden natürlich berücksichtigt). Als Dominic Konrad erwähnte, dass man Namensschilder zum Beschnuppern hätte, lachten alle, aber man wusste was gemeint war. Es wurde ein Kreis gebildet, wo sich dann jeder Teilnehmer und jede Teilnehmerin selbst vorstellen konnte. Und man staunte nicht schlecht, von wo sie alle herkamen, sogar von Heidelberg.
Petra Stolle-Bartsch war die Chorleiterin und machte mit den Akteuren ein Warm-Up zur Lockerung des Körpers und Geistes: Hecheln in den Bauch, Atem- und Stimmübungen. Anschließend sollten noch der Gesang, Tanzen und Schauspielübungen folgen und die aktiven Mitglieder durften anschließend nach 17 Uhr noch fix aufräumen.
Timo Degen nahm als Dirigent ungewohnterweise am Piano Platz und teilte die Gruppe in Alt, Sopran und Herrenstimmen ein. Der Text zu dem Broadway-Musical wurde vorgelesen und dann ein einzelnes Lied etliche Male geprobt. Zuerst musste der Rhythmus passen und dann kamen die richtigen Töne. Die Damen starteten auf „E“, die Herren auf „C“. Zuerst begannen die fünf Männer eher zurückhaltend zu singen und dann folgten jeweils die beiden Frauengruppen, die stimmlich überlegen waren. Auch Rhythmusänderungen gab Timo Degen vor und es wurde ziemlich hoch gesungen.
Nach der Chorprobe folgte der Solo-Gesang, der sehr interessant war, und die Tanz-Choreografie auf „I Will Follow Him“, die unheimlich anstrengend war. Zum Schluss gab es spontane Schauspiel-Übungen in Kleingruppen mit Szenen aus „Kinky Boots“, „Shrek - Das Musical“, „High School Musical“ und „Ganz oder gar nicht“.
Es war ein Casting, das locker und lustig voran ging über viele Stunden. Was dabei herauskam? Wir werden es erfahren, wenn die Premiere stattfindet.
(mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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