Schutzpolizeidirektion, zudem agiert Pforzheim künftig eigenständig
Polizei stellt sich regionaler im "Ländle" auf
Region. „Die Polizei Baden-Württemberg wird ab 1. Januar 2020 noch orts- und bürgernäher. Unsere Polizei ist dann noch besser aufgestellt. Nach intensiver Arbeit haben wir für die Sicherheit in Baden-Württemberg – für die Bürgerinnen und Bürger und auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Polizei – deutliche Verbesserungen erreicht. Die regionalen Polizeipräsidien Pforzheim und Ravensburg gehen mit ihren neuen Führungs- und Lagezentren an die Arbeit. Ich bin überzeugt, dass alle Beteiligten ihr bisheriges Engagement auch weiterhin für die Zukunft unserer Polizei einsetzen werden“, sagte Innenminister Thomas Strobl. Zum Jahreswechsel erhöht sich die Zahl der regionalen Polizeipräsidien im Land von 12 auf 13: Die Polizeipräsidien Pforzheim und Ravensburg werden neu eingerichtet, das Polizeipräsidium Tuttlingen sozialverträglich aufgelöst und die regionalen Zuschnitte der Polizeipräsidien Karlsruhe, Konstanz und Reutlingen angepasst.
Neue Schutzpolizeidirektion
„Gleichzeitig verbessern wir landesweit die internen Strukturen in den Präsidien. So werden bei den Polizeipräsidien die verkehrs- und allgemeinpolizeilichen Aufgaben unter dem Dach einer neuen ‚Schutzpolizeidirektion‘ gebündelt“, erläuterte Innenminister Thomas Strobl. „Hierdurch ergeben sich Synergieeffekte bei der Unterstützung der Polizeireviere sowie eine Stärkung der polizeilichen Basis. Die Schutzpolizeidirektion wird somit, neben der Kriminalpolizeidirektion, künftig eine von zwei tragenden Säulen eines jeden regionalen Polizeipräsidiums in Baden-Württemberg“, erklärte Innenminister Thomas Strobl.
Sozialverträgliche Umsetzung
„Im Mittelpunkt der Planungen stand auch, die Veränderung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polizei so sozialverträglich wie möglich zu gestalten. Mit einem vorbildlichen Stellenbesetzungsverfahren ist es uns gelungen, die Belange der betroffenen Beschäftigten – vor allem der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Polizeipräsidiums Tuttlingen – hervorragend zu berücksichtigen und einen bestmöglichen Ausgleich zwischen persönlichen Belangen und dienstlichen Erfordernissen zu erreichen“, sagte Thomas Strobl. Das sei, so der Innenminister, das Ziel gewesen und das sei nun auch gelungen. In regelmäßigen Sitzungen wurden die Vertreterinnen und Vertreter der örtlichen Personalräte, der Hauptpersonalrat sowie die Interessenvertretungen in den Fortgang der Projektarbeit eingebunden. „Mit Inkrafttreten der neuen Dienstvereinbarung Telearbeit geben wir den Kolleginnen und Kollegen zudem ein weiteres Instrument mit auf den Weg, um den Übergang in die neue Struktur und die damit einhergehenden dienstlichen und persönlichen Veränderungen bestmöglich zu vereinen“, so Innenminister Thomas Strobl.
Neue Gebäude für Pforzheim
„Für die neuen Polizeipräsidien Ravensburg und Pforzheim samt der Kriminalpolizeidirektion in Calw haben wir gut geeignete Gebäude gefunden und schnell ertüchtigt. Der Aufnahme des Dienstbetriebs in diesen Räumlichkeiten steht nichts im Wege. Für unsere Beamtinnen und Beamte konnten die besten baulichen und technischen Rahmenbedingungen für die Zukunft geschaffen werden“, so Minister Strobl. „Mir ist es auch ein persönliches Anliegen, beim Start der neuen Polizeipräsidien mitzuwirken und die Kolleginnen und Kollegen in der neuen Struktur willkommen zu heißen.“ Deshalb wird Innenminister Thomas Strobl am 16. Januar 2020 das Polizeipräsidium Pforzheim und am 31. Januar 2020 das Polizeipräsidium Ravensburg persönlich feierlich in Dienst stellen.
Investitionen in die Innere Sicherheit
Erklärtes Ziel des Projekts Polizeistruktur 2020 war es auch, die Polizei Baden-Württemberg mit modernster Technik und einer optimalen Infrastruktur zukunftsfähig aufzustellen. „Für all diese Verbesserungen, Baumaßnahmen und Stellenbedarfe nehmen wir Geld in die Hand und investieren es in die Innere Sicherheit“, betonte Strobl. Zum Beispiel sind für den Aufbau eines zusätzlichen regionalen Polizeipräsidiums 104 Stellen für den Polizeivollzugsdienst und 79,5 Stellen im Nichtvollzug vorgesehen. Zusätzliche 58 Stellen sind zur Entlastung der operativen Polizeiarbeit vorgesehen, nachdem bereits im Nachtragshaushalt 2019 zusätzliche 44 Tarifstellen für Ermittlungsassistenten realisiert werden konnten.
Auch die durch Pensionierungen freiwerdenden Stellen bei der Polizei werden schnellstmöglich nachbesetzt. Dieser Herausforderung begegnet die Landesregierung durch die Einstellungsoffensive, in der von 2016 bis 2021 mehr als 9.000 junge Frauen und Männer eingestellt und als Polizistin und Polizist ausgebildet werden – so viele wie noch nie in der Geschichte der Landespolizei. Für dieses Vorhaben benötigt die Polizei Baden-Württemberg zusätzliche Ausbildungsstandorte, wie den im Oktober 2019 durch Innenminister Thomas Strobl offiziell übergebenen Standort in Wertheim. In Herrenberg soll derzeit außerdem ein weiterer Ausbildungsstandort entstehen. Die bereits bestehenden Ausbildungsstandorte in Biberach und Lahr wurden um weitere Ausbildungsplätze erweitert, der Standort Bruchsal wird als temporärer Ausbildungsstandort beibehalten und bleibt als wichtiger Polizei-Standort dauerhaft erhalten.
Autor:Jo Wagner |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.