Glosse im Wochenblatt
"Nackisch" durch den Wald
Weg vom zivilisierten Leben, zurück in die Steinzeit. Oder noch besser: Alles auf Anfang mit Adam und Eva. Das praktizieren Menschen, die der Freikörperkultur frönen - auch in heimischen Gefilden. So staunten „harmlose“ Spaziergänger nicht schlecht, als ihnen vor einigen Wochen mehrere Nackedeis an der „Hohen List“ begegneten. Lediglich „bedeckt“ mit Stiefeln und Rucksack wandere die Gruppe fröhlich durch den Pfälzerwald.
Verstoß gegen die Sittlichkeit oder trendige Körperpflege? Das wollen wir hier mal offen lassen. Fest steht: Der Aufenthalt in unserer schönen Natur wird immer beliebter. Die gesundheitlichen Vorzüge des „Waldbadens“ preisen schon seit vielen Jahren die bewusst lebenden Japaner. Wer sich dieser Wellnessanwendung unterzieht, ganz nach dem Vorbild des heimischen Badevergnügens in der eigenen Wanne, muss sich wohl oder übel alle Fetzen vom Leib reißen. Schließlich steigt keiner mit Hose, Hemd oder Kleid ins Wasser. Bei der hüllenlosen Waldbegehung kann der Mensch (wie einst Gott in schuf) mit jeder „nackischen Pore“ in völliger Textilfreiheit den wertvollen Sauerstoff tanken – gesünder geht’s wohl kaum.
Unser Tipp für alle Vereine, die Freizeitangebote machen: Im nächsten Halbjahresprogramm sollte dieser Trend aufgegriffen werden. Wir stellen uns schon die Riesengaudi der Nacktwanderer bei der nächsten Glühweintour durch den tief verschneiten Winterwald vor. Andrea Kling
Autor:Andrea Kling aus Pirmasens |
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