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„Aus Stein auf Leinwand“ im Dialog

Phantastische Ausstellung: von li. Birgit Weinerth, Paul Poje, Paul Platz, Patrick Fassott | Foto: Brigitte Melder
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  • Phantastische Ausstellung: von li. Birgit Weinerth, Paul Poje, Paul Platz, Patrick Fassott
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Rheinauen/Waldsee. Am 29. Oktober fand eine wunderschöne Vernissage im Waldseer Rathaus statt. Das Thema „Aus Stein auf Leinwand“ – Skulpturen & Gemälde im Dialog – bot allerlei für’s künstlerische Auge und entsprechend stark besucht war diese Ausstellung. Nach der herzlichen Begrüßung durch die Künstlerin Birgit Weinerth, die uns eingeladen hatte, pilgerten alle in den Ratssaal, dessen Stirnseite mit hübschen Topfpflanzen dekoriert war und daran die Bildhauer zum größten Teil Platz fanden. Der Rest saß auf ein paar Stühlen und die meisten verfolgten die Feierlichkeiten im Stehen. Thomas Zimmeck, der für den musikalischen Genuss sorgte, saß mit seiner Akustikgitarre in der Mitte des Raumes. So können Sie sich ein Bild von dem Raum machen.

Die Begrüßung fand durch den sympathischen Ortsbürgermeister der Verbandsgemeinde Patrick Fassott statt, der sich erfreulicherweise recht kurzhielt. Er fand, nach den eher traurigen Nachrichten, sei das heute Morgen eine schöne Veranstaltung, die Freude bereitet und deshalb genossen werden sollte. Er hieß die Bildhauer*innen und die Malerin Birgit Weinerth herzlich willkommen in Waldsee und bedankte sich bei seinen beiden fleißigen Helferinnen, Brigitte Domke und Gudrun Alter, die seit Tagen diese Ausstellung organisiert haben. Ein herzliches Willkommen auch an den Leiter des Kulturbüros, Paul Platz, und den Bürgermeister der Verbandsgemeinde Maxdorf, Paul Poje. Auch treue Seelen und Waldseer Urgesteine wurden erwähnt und er stellte fest, dass wohl nicht alle Gäste aus Waldsee seien, sondern auch viele auswärtige Freunde und Kunstinteressierte. Die nächste Bemerkung ließ das Publikum in schallendes Gelächter ausbrechen. Der „Platzhirsch“ (eigentlicher Titel„ Der König des Waldes“) von Birgit Weinerth hängt genau neben seinem Büro und genau da gehört er hin.

Die auf den Punkt gebrachte Rede zu den Künstlern erfolgte durch den Kulturchef Paul Platz, der Bezug auf die ausgestellten Werke nahm „Fast die ganze Bandbreite künstlerischen Schaffens ist heute hier!“ Die VHS-Klasse von Fabian Bruske zeigt Objekte aus seinem Kurs. Der Unterricht fand in der Sommerfesthalle statt und so reiste er extra von Berlin nach Waldsee. Er studierte Bildhauerei in Carrara und arbeitet als selbständiger Bildhauer und Theaterplastiker unter anderem auch für die Berliner Opernhäuser. Die hier gezeigten Exponate sind aus unterschiedlichen Steinen gehauen, verschiedenfarbigem Sandstein und Marmor. Er nannte die Bildhauer*innen Gustav Adlhoch, Helmut Gauweiler, Christine Horrer, Monika Kupper, Michael Kurt, Antje Reeb, Eveline Sanderbeck, Georg Scherdel, Karl-Michael Schirmer und Marie-Theres Weil, die fast alle anwesend waren.

Über Birgit Maria Weinerth schwärmte er von ihrer kreativen, künstlerischen Gestaltung, die verschiedenste Materialien benutzt, um ihre Bilder zum Strahlen zu bringen. Meist entstehen ihre Werke ganz spontan. Wichtig sind ihr die Farben, ihre satten Töne, ihre Leuchtkraft, die sie bewusst und gekonnt einsetzt, um Stimmungen zu vermitteln, ihre Empfindungen auszudrücken und bestimmte Aussagen zu treffen. Will sie einen Widersprunch, eine Differenz herausarbeiten, greift sie auf Komplementärfarben zurück. Deren überhöhte Wirkung nutzt sie, um den Gegensatz eindrucksvoller und intensiver erscheinen zu lassen. Ihre Arbeitsmaterialien helfen, eine breite Palette der künstlerischen Möglichkeiten abzubilden: Nicht nur Acryl und Kohle, Pastell oder Lack, sondern auch Pulver, Spray und sogar Holzleisten verwendet sie. In ihr steckt eine ungeheure Dynamik, eine Potenz, die in ihr steckt und die sie auf der Leinwand inszeniert. Birgit Weinerth sagt selbst „Kunst ist das Eintauchen in eine andere Welt, so faszinierend wie geheimnisvoll, eine Reise, die die Routine des Alltags durchbricht.“ Und so reisten denn auch ihre Gemälde bereits nach Innsbruck, München, Paris und werden demnächst als digitale Kunstwerke auf dem Times Square in New York gezeigt. Die Kunst ist ihr ständiger Begleiter und zwischendurch schaut sie auch mal in Waldsee vorbei.

Es folgte wieder ein wundervolles Gitarrenspiel des Songs „Le Reve“ oder auf Deutsch gesungen von Bernhard Brink „Liebe auf Zeit“, das damals eines meiner Lieblingslieder war. Nun war es für den Bürgermeister Zeit für die Übergabe der Präsente in Form von Blumensträußen und einem Fläschchen „Rheinauenperle“ für alle aktiv Anwesenden. Nach einem Gitarrenstück mit spanischen Klängen in der Pfalz ging es mit Sekt und Brezel danach zum gemütlichen Teil über.

Sind Sie von den anhängenden Fotos beeindruckt, dann können Sie noch bis 15.12.23 zu den Öffnungszeiten Montag bis Freitag 8 bis 12 Uhr, Montag bis Mittwoch 14 bis 16 Uhr und donnerstags 14 bis 18 Uhr im Rathaus in Waldsee vorbeischauen. Lohnt sich! (mel)

Autor:

Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim

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