BriMel unterwegs
Broadway-Musical „9 to 5“ mit Musicalgroup voller Erfolg
Neuhofen. Nach Deidesheim am Anfang des Monats war heute, am 23. April, im Bürgerhaus „Neuer Hof“ die Musical-Aufführung „9 to 5“. Die Musicalgroup e.V., bestehend aus Laienschauspielern, hatte lange dafür geprobt. Auch dort durfte ich dabei sein und schon einmal in den 1. Akt der Proben hineinschnuppern. Alles war bereit für den großen Auftritt. Die Techniker hatten ihre Position eingenommen und prosteten sich auf gutes Gelingen zu. Der große Saal füllte sich rasch, noch schnell etwas zu essen und trinken besorgen, ein Schwätzchen mit ein paar Bekannten halten und dann war es so weit. Pünktlich um 19.30 Uhr konnte man „Full house“ vermelden und die Musiker betraten ihren „Graben“, den wie üblich zuletzt der Dirigent Timo Degen betrat.
Dominic Konrad betrat als Regisseur von dem Ganzen die Bühne und freute sich, endlich wieder vor Publikum spielen zu dürfen. Nach zwei Jahren Probenzeit und mehreren Terminverschiebungen konnte am 2. April 2022 der Vorhang zur Premiere in Deidesheim gehoben werden. Konrad bedankte sich bei verschiedenen Leuten, die in der Vergangenheit und heute vor und hinter der Bühne eine Stütze waren. Es wird nicht das letzte Projekt sein, das konnte er auf jeden Fall verkünden. Es wäre schön, wenn man den Verein unterstützen und fördern könnte.
Das Musical beinhaltet Theater mit Gesang, Tanz und einem Live-Orchester. Es ist ein eingespieltes Team, wo jeder mit anpackt und da klappte der „Umbau“ der Bühnenszenen wie am Schnürchen. Alle Kulissen und Requisiten sind von den Vereinsmitgliedern in liebevoller Handarbeit in ihrer Freizeit angefertigt worden. Die Kostüme und Requisiten mit dem Charme der späten 70er und frühen 80er Jahre verbreiteten gute Laune. Einmal war es ein Großraumbüro, einmal eine protzige Männerhöhle des Chefs und einmal eine Kaffeeküche.
Das Musical, eine bissige Büro-Komödie, für die Weltstar und Country-Legende Dolly Parton die Musik schrieb. Die rund 25 Darstellerinnen und Darsteller singen, tanzen und spielen auf der Bühne, begleitet von 18 Musikerinnen und Musikern, welche allesamt ambitionierte Laien und Theaterfreunde sind.
Inhalt des Musicals: Drei Frauen setzen sich gegen ihren sexistischen Chef zur Wehr – und finden dabei eine Freundschaft fürs Leben. Die späten 1970er Jahre, irgendwo in Amerika: Violet, alleinerziehende Mutter und pflichtbewusste Bürovorsteherin, arbeitet tagtäglich von „9 bis 5“. Ihr Chef Mr. Hart ist von Kopf bis Fuß ein sexistischer und selbstgefälliger Egomane, der mehr an seiner Sekretärin, der Südstaatenschönheit Doralee, interessiert ist als an seiner Firma. Als die unbedarfte und frisch verlassene Judy als neue Bürokraft in der Firma eingestellt wird, nimmt sich Violet ihrer an – trotz herablassender Äußerungen des Chefs. Das gemeinsame Feindbild führt dazu, dass sich die drei unterschiedlichen Frauen miteinander anfreunden. Als Violet aus Versehen Rattengift statt Süßstoff in den Kaffee des Chefs rührt, überschlagen sich die Ereignisse und die Frauen bekommen die Chance, die Firma zum Besseren zu verändern.
Die Büroleiterin Violet (dargestellt von Afra Fetzer) fängt als erstes schon mal mit Nachdruck an, dass sie in Zukunft nicht mehr als „Mädel“ bezeichnet werden möchte, sondern als „Frau“. Auch eine tolle Szene wie Doralee (Sabrina Adam) ihrem zudringlichen Chef Franklin Hart jr. (Orell Mielke) die Leviten las. Stimmgewaltige überzeugende Frauen hatten sie in dem Stück. Viel Gelächter herrschte im Saal, als die in ihren Chef verliebte Roz Keith (gespielt von Petra Stolle-Bartsch) ihren „Balkon“ zur Schau stellte. Fantastisch die Szene, in der die drei Frauen Marihuana rauchten und plötzlich mehr als gut drauf waren. Auch die neue, bisher schüchterne Judy (gespielt von Céline Carnarius) taute plötzlich auf. Der sexistische Heuchler musste verschwinden, aber wie? Sie fesselten ihn, er dachte, das sei ein schönes neues Sexspiel á la Bondage, weit gefehlt. In einer Szene war Violet Schneewittchen und hatte 7 Zwerge zu ihrer Seite. Aber nicht Schneewittchen sollte vergiftet werden, sondern der Chef. Tja, leider nur mit Süßstoff.
Es gab eine Unmenge lustiger Szenen und beim Publikum brandeten wahre Begeisterungsstürme los. Zum Schluss gab es noch standing ovations. Was für ein gelungener Abend, der über 2 Akte drei Stunden lang die Lachmuskeln strapazierte. Die Musicalgroup inklusive Orchester hinterließen ein restlos begeistertes Publikum. (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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