BriMel unterwegs
Beliebtes Neujahrsschwimmen in der Schlicht
Neuhofen. Was am 1. Januar 2015 bei eisigen Temperaturen zur „Rettung des Kioskes an der Schlicht“ unter Beteiligung von sieben Personen begann hat sich bis zum heutigen Tage als beliebtes Event fortgesetzt. Und so erstaunte es nicht, dass bereits um 13.30 Uhr für das „Anschwimmen“ um 14 Uhr bereits einige Zuschauer und Schwimmerinnen und Schwimmer zugegen waren. Die Außentemperatur betrug 9 Grad Celsius, aber wie kalt das Wasser war konnten wir nicht feststellen, nur erahnen. Trotz Sonne sorgte eine frische Brise dafür, dass man anstelle Sonnencreme anschließend schnell in einen Bademantel oder ähnliches schlüpfte.
Neben den seit dem ersten Mal Anwesenden waren auch viele neue Gesichter darunter. Die Geschwister Geiger aus Neckargmünd und Ludwigshafen-Rheingönheim zum Beispiel wollten schon immer einmal dieses Abenteuer wagen, hatte leider bisher nie geklappt, aber heute sollte es wahr werden. Aus Ludwigshafen kam die 75-jährige Renate Cöllen, die 2020 bereits mit von der Partie war, dann die zweijährige Coronapause einlegte und heute wieder durchtrainiert am Start war. Aus Limburgerhof trafen sich Nachbarn als Schlichtgemeinschaft mit der 12-jährigen Tochter Hannah, die bereits einmal beim Neujahrsschwimmen dabei war, und ihre Schwester, die neunjährige Gwendolyn, die es mit ihrer Mutter zusammen das erste Mal wagen wollten. Familie Dietz aus Maxdorf hatte zwar schon öfter ganz im familiären Kreis ein Neujahrsschwimmen im Westerwald und in Altrip gestartet, trat aber heute mit ihren beiden acht- und 12-jährigen Söhnen hier in Neuhofen bei dem Event mit an. Erfahren haben sie es durch die Laufgruppe „United Runners of Pfalz“. Es hatte sich also auf unterschiedlichste Art auch ohne große Werbung mittlerweile herumgesprochen, dass hier das neue Jahr auf eine ganz besondere Weise „begossen“ wird. Apropos begossen. Alle haben den schönen heißen Glühwein vermisst, der noch vor einigen Jahren am Kiosk ausgeschenkt wurde. Einige hatten in ihren Thermoskannen zum Aufwärmen Tee dabei. Auch der Wunsch nach einer transportablen Sauna hier zum Aufwärmen wurde erwähnt.
Neujahrsschwimm-Initiator Thomas Neu freute sich darüber wie sich das Ganze entwickelt hat, denn jedes Jahr kämen mehr dazu und mittlerweile sei es ein richtiges Event in Neuhofen geworden. Er und der vor ein paar Wochen verstorbene Dirk Pfister haben es initiiert. Dirk war in den Gedanken der langjährigen Neujahrsschwimmer, die ihn noch kannten und man hatte das Gefühl, er schaue von oben zu und hat die Sonne durch den ansonsten trüben Tag geschickt. So haben es jedenfalls die Powerfrau der ersten Stunde Alexandra Niederrielage aus Limburgerhof und ich empfunden.
Unter den wachen Augen von Jürgen Scherrer und seinem Wasserrettungshund, dem Münsterländer Yalk von der Berkelwiese ging es dann für ca. 50 mutige Schwimmerinnen und Schwimmer in den kalten See. Dieses Mal gab es jedoch Grüppchen, die aus Zeitgründen früher reinsprangen oder einfach nicht im Pulk sein wollten. Ein lustig gemeinter Kommentar einer Schwimmerin „Keine Disziplin beim Anbaden!“ Ende gut, alles gut! Der Rettungshund musste nicht „eingreifen“, aber sein wacher Blick war auf das Wasser gerichtet.
Manche tauchten nur kurz unter, andere gingen sogar zweimal oder dreimal rein und schwammen ein paar Züge wie zum Beispiel die Stammschwimmer Familie Pister aus Waldsee. Die aktuelle Temperatur ist Pillepalle für die mehrere Jahre in Finnland lebende Familie Susanne, Harald, Laura und Julian Pister. Jedenfalls hat es wieder allen eine Menge Spaß bereitet und die letzten machten sich erst gegen 15 Uhr auf den Nachhausweg. Nächstes Jahr jährt sich das Neujahrsschwimmen zum 10. Mal. Das muss gefeiert werden! (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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