BriMel unterwegs
Galeristin aus Leidenschaft präsentiert Tandem-Künstlerinnen
Altrip: Nachdem ich die Vernissage der Ausstellung „Farbton & Tonfarbe“ am 31. Oktober verpasst hatte, besuchte ich sie am 1. November. Die Galeristin Susanne Wolf-Kaschubowski, die ihre gemütlichen Räumlichkeiten in der „Galerie im Hof“ wie schon oft Künstlern zur Verfügung stellte, war anwesend sowie die Schifferstadter Künstlerin Maria Stahl-Kolb. Die mit Malerei und Collagen ebenfalls ausstellende Künstlerin Ingrid Hess aus Ludwigshafen war an diesem Nachmittag nicht vor Ort anzutreffen. Nach einem Rundgang durch die Ausstellung mit etlichen Keramikfiguren und wundervollen abstrakten Acrylgemälden an den Wänden sprach ich mit den beiden Damen.
Nachdem ich meine Eindrücke Maria Stahl-Kolb schilderte, dass mich diese kleine Figuren an den Schifferstadter Künstler Martin Eckrich erinnerten, erzählte sie mir prompt, dass das ihr Nachcousin sei, sie jedoch nicht durch seine Arbeiten inspiriert sei, sondern ihren eigenen Eingebungen folge. Scheinbar ist dies eine große Künstlerfamilie. Maria Stahl-Kolb ist Meisterin im Zeichnen, Malen und Modellieren von Figuren und Portraits. Besonders nett anzuschauen sind die kleinen Keramikfiguren, die in dem Atelier immer wieder zum Vorschein kommen.
Stahl-Kolb stellt das zweite Mal bei Wolf-Kaschubowski aus und war überhaupt die Erste als die Galerie nach dem neuen Konzept eröffnet wurde. Viermal im Jahr werden lokale Künstler eingeladen und zwar immer Tandem-Künstler, einer für die Wand und einer für den Raum. Dies ist die vierte Ausstellung und sollte den ganzen November über stattfinden. Wegen Corona ist nun die Ausstellung bis Weihnachten verlängert worden. Der Kunstladen im Erdgeschoß ist geöffnet und lädt zum Stöbern ein. Da die Galeristin den Künstlern kostenlos „Asyl“ gewährt, finanzieren sich die Ausstellungen durch diesen kleinen Laden.
Zur Vernissage am Samstag hielt Susanne Wolf-Kaschubowski eine Laudatio auf die Künstlerinnen, es gab Getränke und Kuchen und der Andrang mit ca. 45 Besuchern (über den Tag verteilt) war groß, so dass die kunstinteressierten Gäste nur peux a peux nach oben in die Galerie eingelassen werden konnten. Aber durch diese zeitüberbrückende Verköstigung gelangten sage und schreibe 150 Euro in die Spendenbox. Der Erlös kommt dem Verein Soroptimist, Projekt Frauenhaus, Missbrauch von Kindern und Frauen, zu Gute.
Das Hygienekonzept hat wie auch schon im September bei der Ausstellung gut funktioniert. Es wurden jeweils so viele Pinsel verteilt, wie Gäste erlaubt waren. Nach Besichtigung musste man den Pinsel wieder abgeben und der nächste konnte rein.
Die „Galerie im Hof“ wurde von der Kunstpädagogin Susanne Wolf-Kaschubowski im November 2018 eröffnet. Bis dahin leitete sie eine Malschule für Kinder. Mittlerweile hat es sich herumgesprochen, dass hier Kunst zu erschwinglichen Preisen in nettem Ambiente zu erleben ist. Die Galeristin mal auch selber. Ihre Bilder sind in Ockertönen gehalten und mit Sand verarbeitet. Außerdem hat sie ihr erstes Kinderbuch geschrieben, das in dem Lädchen zu erwerben ist.
Ingrid Hess hat im letzten Jahr bei der Ausschreibung des Kultur- und Heimatvereins Neuhofen den ersten Platz mit ihrem Bild „Altrheinauen“ belegt. Bei diesem wundervollen Gemälde hat sie sich von den dunklen Weidenstümpfen mit ihren blattlosen Zweigen in den Rheinauen inspirieren lassen.
Der Schmuckevent mit Monike Herre ist für das Wochenende 20.- 21. November geplant. (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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