BriMel unterwegs
Multivisionsshow eines Weltreisenden
Neuhofen. Im Bürgerhaus „Neuer Hof“ hatten die NaturFreunde Neuhofen für den 8. November den Reisefotografen Gernot Haida eingeladen. Er ist auch bekannt als „Der Fernwehfotograf“ und nahm das Publikum im fast voll besetzten Bürgersaal mit auf eine Weltreise, die er mit dem Kreuzfahrtschiff unternahm; Ausflüge machten er und seine Frau Michaela fast alle auf eigene Faust und so erkundeten die Beiden die Destinationen mit Ausflugsbooten, per Bus oder Auto und auch ein Helikopterflug war dabei. Freiberufler Gernot Haida ist 57 Jahre alt und unter anderem als Reisefotograf tätig. Diese lange, über 116 Tage dauernde Auszeit für die Weltreise hatte er sich „freigeschaufelt“ und so ging er mit großer Kameraausrüstung auf diese besondere Tour. Die Essenz aus 20.000 Fotografien und etlichen Videosequenzen bekamen die Gäste an diesem Abend eindrucksvoll präsentiert.
Daniel Wolf sorgte über den 2 Stunden dauernden Vortrag für den guten Ton. Für die beeindruckende Bildqualität war der Fernwehfotograf selbst verantwortlich und das NaturFreunde-Team sorgte für die Bewirtung in der Pause. Unter den Zuschauern war auch die Schifferstadter Künstlerin Roswitha Schwandner, die ebenfalls als Hobbyfotografin unterwegs ist und den Filmvortrag von Herzen genoss.
Gernot Haida begrüßte das so zahlreich erschienene Publikum, dankte den Veranstaltern „NaturFreunde Neuhofen“ und gab einen kleinen Einblick in sein Leben. Es habe jetzt 10 Jahre gedauert, seitdem er das letzte Mal hier aufgetreten war. Dies bedauerte er sehr, zumal er in der Region öfters Vorstellungen gibt. Er machte noch auf eine spätere Pause aufmerksam, in der er gerne Fragen beantworten wolle. Entstanden sei dieser Vortrag in einer 1½ jährigen Produktionszeit, was durchaus herausfordernd war, sich aber gelohnt hat. Jede Reise ist für ihn eine Horizonterweiterung und wichtig für ihn, damit „der Kopf nicht leer bleibt“, wie er augenzwinkernd bemerkte.
Und dann begann am 17. Oktober 2017 diese lange Reise mit 150 kg Gepäck in Hamburg, dem Tor zur Welt. Der Routenverlauf wurde eingeblendet und er verwies hier auch nochmal auf seine Frau, die sich für die komplette Vororganisation verantwortlich zeichnete.
Er erzählte sehr lebhaft, unterhaltsam, mit vielen kleinen Anekdoten gespickt und glänzte mit einem wahnsinnigen Wissen über die Geschichte, Völker und Landschaften. Er erlebte magische Momente in Lissabon in der Altstadt mit seinen typischen Pflastersteinen. In Rio de Janeiro erlebte er eine große Gastfreundschaft und Lebensfreude. Es müssen nicht immer die großen Dinge sein, an denen man sich erfreue, es käme auf die kleinen feinen Dinge im Leben an und so wäre bei der Hitze ein feines kühles Bier gerade das Non plus Ultra. Die einzigartige 30 Meter hohe Christusstatue habe ein Gewicht von 1145 Tonnen; das Baumaterial sei Stahlbeton, der mit Speckstein überzogen ist. Noch ein Blick auf die Copacabana mit dem Zuckerhut und schon ging es bei 39 Grad Celsius von Rio weiter nach Buenos Aires. Putzig anzuschauen waren die Magellanpinguine in Südamerika. In Argentinien und den Anden sank die Temperatur auf 12 bis 13 Grad Celsius. Man kam zu Seelöwen, bei denen er den Bullen von seinen vielen Weibchen umringt sah. Am Cap Hoorn in Chile ging es vorbei in den Pazifik. Im Südostpazifik betraten er und seine Frau die Osterinsel „Rapa Nui“ mit ihren monumentalen Statuen, die menschliche Figuren mit überdimensionalen Köpfen darstellen. Schnorcheln mit den Polynesiern auf Bora Bora zeigte einem die Unterwasserwelt mit glasklarem Wasser. Tauchen mit Haien und Rochen? In der Südsee kein Problem. Besonders witzig war das WC-Häuschen mitten im Busch, welches er natürlich auch fotografierte. Nach knapp 70 Minuten ging es für die Gäste in die Pause. Es war ein sehr kurzweiliger erster Teil.
Nach Neuseeland und Australien ging es dann zuerst nach der Pause. Am 15.12. Ankunft in Neuseeland mit der vorgelagerten Bay of Island; knapp 8 Wochen waren da seit der Abfahrt vergangen. Imposant ragte das Sydney Opera House empor, das vom dänischen Architekten Jørn Utzon geplant wurde. Man erblickte den höchsten vertikalen Garten der Welt an einem Hochhaus. Gernot Haida fing auf seiner Weltreise alles ein: Essen, Trinken, Menschen, Tiere, Gesang, Landschaften, Städte, Eukalyptuswälder, die Skyline im Hafen bei Nacht und das Great Barrier Reef. Natürlich schnorchelte er auch hier und man sah das ganze Ausmaß der Erderwärmung, wobei die weltberühmten, ehemals bunten Korallen, nun völlig ausgebleicht sind. Mit Luftaufnahmen per Helikopter sah man es besonders krass und der Anblick macht einfach traurig. Die Salzwasserkrokodile „Crocs“ sind riesig und man konnte bei der Fütterung zusehen. Sie sind sehr schnell und aggressiv, werden bis zu 7 Meter lang und sind reine Fressmaschinen. Weiter gings nach Asien, Bali und hinduistische Stätten. Natürlich waren auch die riesigen traditionellen Reisfelder mit den beeindruckenden Reisterrassen ein Hingucker. Eine wundervolle Panorama-Aufnahme von Singapur rundete Asien ab und man kam an den Malediven vorbei und dann nach Salalah im Oman. Trockenheit herrschte zu dieser Zeit in der omanischen Wüste, wo nur der Weihrauch mit ganz erstaunlichen Eigenschaften wächst. Fast biblische Szenen hat er hier festgehalten. Es war tierisch kalt in der Wüste von Jordanien und sie hatten die seltene Gelegenheit tatsächlich dort in den Regen zu geraten. Nach 103 Reisetagen erreichten sie Zypern, durchquerten das Mittelmeer und ließen Portugal und die letzte Destination Normandie hinter sich, um am Morgen des 10. Februar nach 116 Tagen wieder im Hafen von Hamburg mit einem riesigen Willkommens-Feuerwerk anzulegen.
Gernot Haida empfahl dem noch ganz gebannten Publikum „Leben Sie Ihre Träume!“ Da fällt einem doch glatt das Lied von Karel Gott „Einmal um die ganze Welt und die Taschen voller Geld“ ein. Man lebt schließlich nur einmal. Was für eine großartige Multivisionsshow! (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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