Elternausschuss gestaltet Außengelände
Stattlicher Hügel fürs Spielvergnügen
Altrip. Ein Elternausschuss einer Kita berät die Einrichtung und den Träger in allen wesentlichen Belangen der Kindertagesstätte. Er unterstützt aber auch Veranstaltungen und Feste. Weil in der Corona-Pandemie die Familien nicht zum Feiern zusammenkommen konnten, hat sich der Elternausschuss der Protestantischen Kita Altrip dem Außengelände angenommen und Spielgeräte gebaut.
Am Samstag, 23. April 2022, haben die Eltern einen stattlichen Hügel für die Rutsche aufgetürmt. Knapp drei Meter hoch ist der frisch aufgeschüttete Hügel, auf den die bestehende Rutsche aufgelegt und einbetoniert wird. Bislang war sie an einem Holzgerüst befestigt, das aber zuletzt gesperrt war, weil sich Sicherheitsbestimmungen geändert hatten.
Letztes Jahr wurde das Holzgerüst abgebaut. Jetzt häuften die Eltern über 100 Kubikmeter Erde an – nicht nur per Hand, sondern vor allem mit Hilfe eines Radladers. Das Baufahrzeug und andere Geräte stellte Elternausschuss-Mitglied Mischa Breyer bereit, der eine Firma für Garten- und Landschaftsbau betreibt.
Die Erde für den Rutschenhügel bekam die Kita kostenfrei: Simone Berger vom Elternausschuss hatte auf einem Kleinanzeigen-Portal entdeckt, dass ein privater Bauherr im Ort Boden für einen Pool aushob und verschenkte. Ein Altriper Unternehmen brachte den Aushub mit einem Lastwagen zur Kita. Außerdem waren Väter mit PKW und Anhängern im Einsatz, um weitere Erde einzusammeln, die sie von Gartenbesitzern erhielten.
Anstoß ergab sich in Corona-Pandemie
Im ersten Corona-Winter hatte der Elternausschuss Ideen gesammelt, was den Kindern Freude machen kann. „Das Potenzial des Außengeländes war noch nicht ausgeschöpft“, erklärt Simone Berger. In der Tat bietet der rund 3000 Quadratmeter große Garten noch viel Platz für Spielgeräte. Und er ist natürlich unverzichtbar im Kita-Alltag. „Die Kinder sind jeden Tag draußen, unser Außengelände hat einen hohen Stellenwert“, sagt die kommissarische Kita-Leiterin Julia Baltes.
Sie unterstützt das Vorhaben, wie auch die frühere Leiterin Jasmin Mathes und der Träger-Verbund. „Solch ein Engagement eines Elternausschusses ist großartig und nicht selbstverständlich“, lobt Pfarrer Frank Wolf, der die theologische Gesamtleitung im Kita-Verbund innehat.
Matschküchen, Holzpodest, Sonnensegel und Schaukel
Seit 2021 investierten Mütter und Väter aus dem Elternausschuss und ihre Partner und Partnerinnen etliche Arbeitstage in Planung und Umsetzung. Teilweise unterstützten Großeltern von Kita-Kindern die Arbeiten. Die Erwachsenen bauten vier Matschküchen, die über das Gelände verteilt sind. Die 75 Kinder können hier mit Sand und Wasser spielen. Eine Matschküche wurde unter den Kita-Familien versteigert und mit dem Erlös ein Sonnensegel gekauft. Unter einer Kastanie entstand ein Holzpodest, das schattige Plätze bietet. Und letztes Jahr erfolgte die Ausschreibung für eine neue Schaukel, die nun im Frühjahr eingeweiht wurde.
Die Schaukel wurde von der Ortsgemeinde und einer Bank in Ludwigshafen finanziert. Der Förderverein übernimmt für die Umgestaltung des Außengeländes viele Kosten, unter anderem für Entsorgung und Material, wobei ein Teil des Bauholzes gespendet wurde. Auch für den Rutschenhügel werden noch Materialkosten anfallen: Er soll Podeste und Trittstufen erhalten, außerdem soll Rasen eingesät werden.
Dass Eltern mit anpacken, hat in der Protestantischen Kita Altrip eine lange Tradition. Gemeinsam kümmern sie sich darum, dass das Gelände in Ordnung bleibt. Gebaut wurde auch schon in der Vergangenheit: Zum Beispiel errichteten sie das Baumhaus, neben dem der Rutschenhügel entsteht. ps/bas
Autor:Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen |
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