BriMel unterwegs
Schneeweißer Naturteppich im Auwald
Rheinauen/Hördt. Nach den letzten trüben Tagen schien am 3. Mai wieder die Sonne vom Altocumulus-Himmel. Aufgrund des Wandertipps meines Wochenblatt-Redakteurs Markus Pacher stand diese Wanderung auf dem Plan (https://www.wochenblatt-reporter.de/neustadtweinstrasse/c-ausgehen-geniessen/premiumwanderweg-in-den-rheinauen-bei-hoerdt_a320606#gallery=null). Dass diese Wanderung sich aber tatsächlich über mehr als 3 Stunden hinzog – ok, wir haben unterwegs oft angehalten, um die faszinierende Natur zu fotografieren – macht mir heute noch mit Muskelkater zu schaffen. Im Gegensatz zu Wanderwegen im Pfälzer Wald in der Haardt, wo es alle paar Kilometer eine Hütte zum Einkehren gibt, war dort nichts, aber auch rein gar nichts, noch nicht einmal eine Bank zum Ausruhen, außer am Rheindamm in der prallen Sonne.
Aber gerade im Moment ist dieser Auenwald ein richtiger Zauberwald, denn über die Hälfte des Weges erstreckten sich regelrechte Bärlauchfelder mitten im Wald. Man roch es und ich hatte das Gefühl in Bärlauch gebadet zu haben. Winzige Pfade waren eingerahmt von blühenden weißen unzähligen Bärlauchpflanzen. Manche wurden von Sonnenstrahlen angestrahlt und sie reckten begierig ihre Blüten entgegen. Dazwischen ganz wenige Maiglöckchen, die ja auch der Form nach rund und nicht spitz sind, aber wegen ihrer Giftigkeit im Gegensatz zu Bärlauch nicht verwechselt werden dürfen. Alle Liebhaber von Bärlauchpesto und anderen Spezialitäten werden hier ganz sicher in ihrem Element sein.
Was für eine wunderschöne Tour, immer ebenerdig, aber uffbasse, denn über dem einen kleinen Pfad, den wir zwecks Abkürzung benutzten, liegen momentan drei dicke Baumstämme quer über dem Weg. Also besser die normalen breiten Wege laufen, auch wenn Sie hier auf die Radfahrer Acht geben müssen oder umgekehrt.
Zwischendurch kommt man immer wieder an kleinen Altrheinarmen, Sümpfen und Tümpeln vorbei, die bei Wasservögeln beliebt sind. Am nahe gelegenen Rhein hatten früher die Treidler ihre schweren Schiffe mit dicken Seilen flussaufwärts gezogen, daher die Namensgebung des Weges.
Gehört haben wir viel Vogelgezwitscher, gesehen weniger, da das Blattwerk momentan ganz dicht ist. Einmal kurz einen Specht erspäht, Amseln und Meisen, auf dem Weg lag eine mumifizierte Schlange, die man nur noch anhand der Form identifizieren konnte. Schmetterlinge flatterten von Blüte zu Blüte und mehrere Bienenarten holten ihren Nektar.
Es war eine Wanderung, die uns noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Die anhängenden Fotos belegen diese Faszination. Danke für den Tipp, lieber Markus! (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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