„Kunststrategen“ Waghäusel präsentierten sich im „Fremdenbau“ der Eremitage
„Aus dem Dornröschenschlaf erweckt“

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Ein historisches Gebäude sei sozusagen aus dem Dornröschenschlaf erweckt worden, formulierte Künstler Jens Grundschock. In einem der drei Kavaliershäuser auf dem Gelände der Eremitage Waghäusel stellte sich die Künstlervereinigung “Kunststrategen – Wagnis Kunst in Waghäusel“ vor. Insgesamt 21 Akteure präsentierten bei einer umfassenden Kunstausstellung ihre Arbeiten. Zahlreiche Besucher des fünftägigen Festivals schauten vorbei und bewunderten die besonderen Sehenswürdigkeiten.
Viel Lob durften die Künstler entgegennehmen. „Wir wussten gar nicht, dass so viele Talente in und um Waghäusel beheimatet sind“, war öfter zu hören. „Toll, was ihr auf die Beine gestellt habt“, lautete ein weiteres Kompliment.
Zwar gab es keine thematische Eingrenzung, aber die Kunststrategen setzten Schwerpunkte und reflektierten künstlerisch die inhaltlich naheliegenden Bereiche wie Geschichtliches, Zucker, Industrie und Natur. Wo und wer auch immer: Die Aussteller zeigten einen erstaunlich vielfältigen Querschnitt ihrer Arbeiten mit Skulpturen, Bildern und Fotografien.
Im Februar 2019 hatte sich der Gemeinderat entschieden, das dritte Kavaliershaus – wie die beiden anderen Gebäude - einer Nutzung zuzuführen: teils als Karikatur- und Cartoon-Museum des Galeristen Rolf Heinzmann und teils als Ausstellungsräume der „Kunststrategen Waghäusel“, der erst vor Kurzem erfolgte Zusammenschluss einheimischer Künstler.
Rund 300 Jahre alt ist die Entstehungsgeschichte der Eremitage und der einst vier Kavaliershäuser. Ab 1730 wurden die ursprünglichen acht kleinen Eremitenhäuschen durch vier zweistöckige Kavalierpavillons ersetzt. Jedes Gebäude bekam eine Nutzung: der südöstliche Pavillon (“Küchenbau”) war für die Küche bestimmt, der nordöstliche (“Gardebau”) für die wachhabende Garde zu Pferd und Fuß, der südwestliche Bau (“Fremdenbau”) und der nordwestliche Pavillon (“Cavalierbau”) für die fürstlichen Gäste.
Im zuletzt leerstehenden Kavaliershaus des Ensembles der Eremitage Waghäusel, dem weiterhin so bezeichneten Fremdenbau, organisierten die Kunststrategen im Zusammenhang mit dem „Zucker Wag & Häusel Festival“ eine umfassende Kunstausstellung und „erweckten“ die schlafenden Räumlichkeiten im Erdgeschoß und auch das komplette erste Stockwerk. „Wir freuen uns, mit unserem erstmaligen Angebot im Fremdenbau einen künstlerischen Beitrag zu dem Festival beizusteuern“, betonte Sprecher Jens Grundschock.
Für das Festival war die Beteiligung der Kunststrategen sicherlich eine weitere Bereicherung. Insgesamt 21 mitwirkende Künstler zeigten einen Querschnitt ihrer durchweg beeindruckenden und faszinierenden Arbeiten, so Skulpturen, Gemälde und Fotografien.
Im nahen Außenbereich hatten die Besucher die Möglichkeit, in einem eigens eingerichteten „Freiluft-Atelier“ mit Farben und Formen zu experimentieren oder sich an der gemeinschaftlichen Malaktion „Ein Blick auf die Eremitage“ zu beteiligen (Foto 2 zeigt das noch unvollständige Gemeinschaftsgemälde).

Autor:

Werner Schmidhuber aus Waghäusel

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