Neues Vogelparadies für Vogelpark-Aufnahmen:
Dompfaff erklärt sich zum Chef
Waghäusel. Ein eigenes Vogelheim hat Ludwig Becker, reger Vorsitzender des Fördervereins Vogelpark Kirrlach, bei sich zuhause im Garten eingerichtet. Auch im geheizten Keller pfeifen einige Vögel in ihren Käfigen. Aber der im Stadtteil Waghäusel wohnhafte Kirrlacher pflegt, betreut und züchtet nicht zum Privatvergnügen.
Bei sich daheim züchtet er Wildvögel, Kanarien und Exoten für den beliebten Vogelpark, um den dortigen Bestand zu sichern und zu erweitern. Derzeit hat er insgesamt 31 zwitschernde Untermieter bei sich. Alle vertragen sich bestens, heißt es.
Zu den betreuten Vögelchen gehören acht besondere „Pflegekinder“: vier farbenkräftige Gouldamadine aus der Familie der Prachtfinken und vier Kapuzenzeisige mit ihrer leuchtenden tiefroten Gefiederfärbung. Was der Vogelliebhaber sein Eigen nennt, kommt aus ganz Deutschland. Um die schönsten zu erwerben, hat er weite Fahrten durchs Land in Kauf genommen.
„Mit dem Vogelparadies habe ich mir einen Jugendtraum erfüllt“, sagt der 79-jähige Ludwig Becker. „Eine solche bunte Vogelwelt mit allerlei schönen Stimmen wollte ich schon immer besitzen.“ Sein Vater hat Kupferkanarien gezüchtet und ihn als Junge in die Ornithologie eingeführt. So fühlte er sich schon früh mit den Tierchen verbunden.
Eine der etwa sechs mal sechs Meter großen Volieren steht im Außenbereich, eine gleichgroße Unterkunft gibt es im angrenzenden Innenbereich. Ein weiterer Raum gleich daneben ist erwärmt, um die Insassen bei Kälte zu schützen. Hinzu kommt eine weitere Vogelbleibe im Keller. Wo auch immer: Alles flattert herum oder sitzt gemütlich auf den Stangen oder Ästen. Unübersehbar hat sich der Dompfaff zum Chef erklärt und den besten und höchsten Platz eingenommen.
Alle vorhandenen Wildvögel haben Papiere, etwa Herkunftsnachweise, versichert Becker. „Alles hat seine Ordnung.“
Zur Einweihung seiner Vogelwohnungen mit kirchlichem Segen durch Pater Hermann Josef vom Kloster Waghäusel waren auch beteiligte Handwerker und weitere Vogelliebhaber gekommen, darunter Berater Oliver Steinle, seit 1985 beim Vogelschutzverein engagiert.
Angeblich sind in Deutschland mehr als 510 Vogelarten zuhause, damit besteht eine außergewöhnlich große Artenvielfalt unter den Gefiederten.
„Wir arbeiten und sorgen nicht für uns, sondern für die Allgemeinheit, für die Besucher des Vogelparks, die großen und die kleinen Gäste, die sich dort gerne aufhalten und sich an den vielen Sehenswürdigkeiten erfreuen“, so Becker als Initiator der sehenswerten und reich bestückten Wildvogelvoliere in der Kirrlacher Vogelparkanlage. Alle Piepmatze tragen, so das Bewohnerverzeichnis am Käfig, Mädchen- oder Bubennamen.
Im vergangenen Jahr wurde das Kanarienwohnheim im Eingangsbereich ums Doppelte erweitert und um weitere Vögel ergänzt, so dass dort mehr als 20 Tierchen der verschiedensten Arten und Farbprägungen die Vogelparkbesucher anzwitschern können – wenn nach Ende der Corona-Pandemie die Eingangstür wieder geöffnet ist!
Autor:Werner Schmidhuber aus Waghäusel |
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