90 Nationen in Waghäusel zuhause:
Freundschaft statt Fremdenfeindlichkeit
Waghäusel. Frauen hatten nicht immer die gleichen Rechte wie Männer. Daran erinnert 2020 der Internationalen Weltfrauentag, der seit 1996 auch in der Stadt Waghäusel groß gefeiert wird. Das Grundgesetz hat 61 Väter - und vier Mütter: Die Juristin Elisabeth Selbert verankerte den wichtigen Satz „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“.
Sowohl Moderatorin Katarina Blattner in ihrer Ansprache, Vertreterinnen der einzelnen beteiligten Gruppen mit ihren Passagen aus dem Grundgesetz und der 13-köpfige Chor des Vereins „Waghäusel hilft“ mit einem „Grundgesetz-Song“ erinnerten an die an die Errungenschaft vor über 70 Jahren.
Auf den Tischen im Pfarrzentrum standen Kärtchen mit Hinweisen auf die vier verdienstvollen Grundgesetzfrauen. Insgesamt 16 Vereine, Organisationen und Gruppen beteiligen sich an dem von der Stadt organisierten Event.
Kulturelle Vielfalt und interkultureller Dialog, dazu allerlei Köstlichkeiten aus den unterschiedlichsten Ländern, kennzeichneten das Frauenfest, zu dem schätzungsweise 300 Besucher gekommen waren, darunter Bürgermeister Thomas Deuschle.
In der Großen Kreisstadt sind weit über 90 Nationen aus allen Kontinenten zuhause, worauf eine große Weltkarte im Foyer aufmerksam machte. Am stärksten präsent als Bevölkerungsgruppe sind die Türken (536), Kroaten (341), Polen (219) und Italiener (172). Wegen der Flüchtlingssituation gibt es auch 90 Syrer.
Für die ausländischen Mitbürger und die Gäste mit Migrationshintergrund war es sicherlich ein willkommener Anlass, Kenntnisse und Erfahrungen über die verschiedenen Frauenverbände und deren Angebote, etwa über Integrationshilfen, zu sammeln und darüber hinaus mit anderen Frauen ins Gespräch zu kommen.
Auf der Bühne boten die mitwirkenden Gruppen ein abwechslungsreiches dreistündiges Unterhaltungsprogramm mit Auftritten und Vorführungen, mit farbenfrohen Tänzen und mitreißenden Showeinlagen.
Zu den gefeierten Akteuren gehörten der MGV-Chor „Taktvoll“ und eine Gesangsgruppe vorwiegend syrischer Jugendlicher, die bunte, vielfarbige und vielgruppige „Tanzwelt Pauli“ mit russischer Orientierung, die „Dancing Queens“ der Lebenshilfe, die Vietnamesin My Anh Vo. Mit zackigem Zumba beeindruckte das Fitnesscenter Belle.
Keine Spur von Fremdenfeindlichkeit, ganz im Gegenteil: Zu sehen und zu erleben war ein farbenfrohes freundschaftliches Miteinander unterschiedlichster Nationalitäten und Kulturkreise. Im Foyer stellten sich auf großen Würfeln – jeweils mit Bildern und Texten - verschiedene Frauengruppen, Einrichtungen und Dienstleister vor.
Autor:Werner Schmidhuber aus Waghäusel |
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