Bau und Betrieb einer Klinik:
Größtes Konvoi-Projekt in die Wege geleitet
Oberhausen-Rheinhausen/Waghäusel/Bruchsal. Es ist das bislang größte Projekt in der gut 30-jährigen Vereinsgeschichte, das der „Konvoi der Hoffnung“ jetzt stemmt und in einer ungewöhnlich hohen finanziellen Größenordnung unterstützt. Mit dieser Investition könne, wie es heißt, Tausenden von Menschen geholfen werden.
Nach über dreijähriger Antragszeit hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) den Bau und Betrieb der geplanten Klinik in Koudougou, der drittgrößten Stadt in Burkina Faso, genehmigt. Das Bauprojekt wird am 15. September begonnen, der Klinikbetrieb soll am 1. April 2021 mit immerhin 47 Beschäftigen gestartet werden.
„Gerade in der jetzigen Corona-Pandemie bedeutet dies eine gute Nachricht für die 200.000 Einwohner von Koudougou und Umgebung, denn dort herrscht eine schlimme medizinische Unterversorgung“, hebt der Konvoi-Vorsitzende Manfred Rölleke hervor.
Die neue Klinik wird zunächst mit einem OP-Saal, stationärer Abteilung und Entbindungsabteilung plus insgesamt 40 Krankenbetten in zweigeschossiger Bauweise ausgeführt. Außerdem werden eine Notaufnahme und eine Klinik-Apotheke gebaut, wo auch ambulant versorgte Kranke ihre Medikamente bekommen können.
Die Investitionssumme liegt bei 597.0000 Euro, davon übernimmt das BMZ den Betrag von 447.749 Euro. Aus seinem Spendenbestand muss der Konvoi stattliche 106.908 Euro selbst beisteuern, den Rest bestreiten Projektpartner in Burkina Faso. „Wir leisten Hilfe zur Selbsthilfe. Dies bedeutet, dass wir jeden Spenden-Euro in der Investitionssumme mehr als verfünffachen können“, lässt Rölleke erfreut wissen.
Burkina Faso gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Im Bericht des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen von 2019 rangiert das Land auf Platz 182 von insgesamt 189 untersuchten Ländern. Über 40 Prozent der Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze von 1,25 US-Dollar pro Tag.
Bei dem anspruchsvollen Projekt kooperiert die Konvoi-Hilfsorganisation mit weiteren Organisationen. Für die Ausbildung der Beschäftigten sorgt beispielsweise die erfahrene CMA-Klinik St. Camille in Nanoro. Der Klinikbetrieb wird kostendeckend, also ohne Gewinnstreben, geführt.
Weitere wichtige Kooperationspartner sind Ärzte von deutschen Kliniken, die auf ehrenamtlicher Basis das Projekt unterstützen. Neben den notwendigen Neuanschaffungen für die Klinikausstattung wird der Konvoi aus der Region auch zwei Schiffscontainer mit gespendeter gut erhaltener Krankenhaus- und Pflegeheimausrüstung nach Burkina Faso schicken.
Autor:Werner Schmidhuber aus Waghäusel |
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