20 Jahre Fibromyalgie-Selbsthilfegruppe:
Heftigste Schmerzen überall

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Waghäusel. Fibromyalgie-Selbsthilfegruppe: Was ist das, was machen die? Wohl die Wenigsten können mit dem Fremdwort und mit dem, was alles dahintersteckt, etwas anfangen. In Waghäusel besteht seit genau 20 Jahre eine solche Selbsthilfegruppe für Fibromyalgie-Betroffene: „20 Jahre Hilfe als Chance zur Selbsthilfe“, sagt die Vorsitzende der Selbsthilfe im Bereich Bruhrain-Hardt, Inge Bentz.
Das Fibromyalgiesyndrom ist eine häufig auftretende chronische Schmerzerkrankung. Wie Betroffene berichten, verursacht die Krankheit heftige Schmerzen in unterschiedlichen Körperregionen, meist in der Nähe von Muskeln und Gelenken. Fast immer ist auch die Wirbelsäule betroffen. Die genauen Ursachen sind bis heute nicht bekannt.
„Mit Selbsthilfe geht’s aufwärts - in zweierlei Hinsicht“, weiß Inge Bentz. Erstens für den Erkrankten im Umgang und in der Akzeptanz der Krankheit und dann zweitens für die Gruppe, die von einer zunächst kleinen Anzahl zu einem beachtlichen gemeinnützigen Verein gewachsen ist.
Schon vor 20 Jahren, im April 2000, war die Kirrlacherin dabei, als mehrere Fibromyalgie-Betroffene in Waghäusel-Kirrlach die Selbsthilfegruppe Fibromyalgie gründeten und dabei Inge Bentz zur Gruppensprecherin wählten.
Einige Jahre lang war die Selbsthilfegruppe dem Fibromyalgie-Verband Baden-Württemberg angeschlossen, bis 2007 die Fibromyalgie-Selbsthilfe Bruhrain-Hardt als gemeinnütziger Verein ins Leben gerufen wurde. „Seither ist unsere Selbsthilfegruppe keinem übergeordneten Verband mehr unterstellt“, berichtet Jutta Laier, die stellvertretende Vorsitzende.
Im weiten Umkreis haben sich im Laufe der Zeit alle bestehenden Gruppen aufgelöst, so Bruchsal, Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe, Bretten und Sinsheim, weil es an ehrenamtlichem Engagement fehlte.
Inge Bentz leitet nunmehr seit 20 Jahren ununterbrochen die stets rührige Selbsthilfegruppe und betont: „Dass unser Konzept stimmt, zeigt die Tatsache, dass die ehemals kleine Gruppe mittlerweile zu einem stattlichen Verein mit rund 90 Mitgliedern geworden ist.
Das Einzugsgebiet reicht vom südlichen Rhein-Neckar-Kreis in den nördlichen und mittleren Landkreis Karlsruhe und den gesamten Bruhrain und Hardt - um Waghäusel und Philippsburg herum. Dass die durchschnittliche Gruppenteilnehmerzahl der monatlichen Treffen (an jedem zweiten Dienstag eines Monats im „Frohsinnheim“ Kirrlach) bei 45 Personen liegt, erfüllt alle Teilnehmer und Unterstützer mit Stolz, betont Jutta Laier und klärt über die Krankheit auf, weil immer wieder Nachfragen eingehen:
Direkt übersetzt bedeutet Fibromyalgie „Faser-Muskel-Schmerz“. Richtigerweise spricht man von einem Fibromyalgie-Syndrom, weil noch psycho-vegetative Begleitsymptome, etwa Herz-, Atem-, Magen-Darmbeschwerden, Schwindel, Migräne, Abgeschlagenheit, Konzentrations- und Gedächtnisprobleme, schlechter Schlaf, innere Unruhe und Ängste, dazu kommen.
Doch Hauptsymptom ist eindeutig der chronifizierte Schmerz. Etwa zwei bis acht Prozent der Gesamtbevölkerung sind betroffen, davon machen die Frauen einen Anteil von 90 Prozent aus.
Die Gruppe bietet vor allem Gespräche, Erfahrungsaustausch und Unterstützung, Infos über die Krankheit, neueste Informationen über medizinische Erkenntnisse, Vorträge von Ärzten und Therapeuten sowie Seminare, Therapiewochenende und mitunter Ausflüge.
Wer mehr erfahren will, wendet sich an Inge Bentz, Telefon (07254) 2931, oder Jutta Laier (06222) 72591. Weitere Infos gibt es auch unter www.fibromyalgie-sh-bruhrain.de.

Auf dem Bild die Vorstandschaft: Romy Oechsler, Traudl Stehberger, Inge Bentz, Ulrike Sebold und Jutta Laier (von li.)

Autor:

Werner Schmidhuber aus Waghäusel

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