Mehrmals ging es rund:
Heiße Bürgermeisterwahlkämpfe im Rückblick
Waghäusel. "Kinder, wie die Zeit vergeht", so heißen ein Song, ein Gedicht, ein Film. Und bei einem Rückblick, auch anhand von bereits veröffentlichten Pressebildern, wird deutlich, wie die Jahre, die Ereignisse, die Bürgermeisterwahlen und Oberbürgermeisterwahlen vorbeigeeilt sind. Im Zusammenhang mit der jetzigen OB-Wahl werden einige Erinnerungen wach.
Siebte Wahl
Es ist die inzwischen siebte Bürgermeister-/Oberbürgermeisterwahl in Waghäusel seit dem Zusammenschluss der bis 1974 selbstständigen Gemeinden Kirrlach, Wiesental und Waghäusel. Darunter waren vier Wiederwahlen, die jeweils der Amtsinhaber für sich entschied. Spannend verliefen die Wahlen besonders 1975 und 1999. Spannend wird es wohl auch jetzt 2022.
Vor 1975
In Kirrlach stand Ernst Oechsler von 1948 bis 1974 an der Spitze. Von 1962 bis 1974 hatte Emil Groß in Wiesental das Bürgermeisteramt inne. Das kleine Waghäusel stand seit 1958 unter der Führung von Viktor Glücker. Für alle drei endete die Amtszeit mit Ablauf des Jahres 1974.
Seit 1975
Dann kam der Zusammenschluss: Zwei Anläufe wurden notwendig, bis der Amtsverweser für die Großgemeinde (für die Zeit ab der Amtsverweserwahl bis zur vorgesehenen Bürgermeisterwahl am 1. Juni 1975) gewählt war. Es kandidierten: Robert Straub (CDU), Emil Groß (FWV) und Karl-Otto Gärtner (SPD) aus Ziegelhausen. Stimmberechtigt waren die drei Gemeinderatsgremien von Kirrlach, Wiesental und Waghäusel, die sich aus insgesamt 40 Männer zusammensetzten.
Schließlich erhielt Robert Straub im zweiten Wahlgang knapp die notwendige absolute Mehrheit von 21 Stimmen.
Bei der Bürgermeisterwahl am 1. Juni bekam Straub 56,3 % der Stimmen, Mitbewerber Emil Groß 43,3 %. Am 14. Juli erfolgte die Amtseinführung. Acht Jahre später war Straub Alleinbewerber. Acht Jahre später, 1991, gewann er gegen seinen Mitbewerber Walter Heiler.
Ära Heiler
Zur Bürgermeisterwahl am 14. März 1999 trat Straub nicht mehr an. Die SPD nominierte ihren Landtagsabgeordneten Walter Heiler, der auf 62,8 % kam. Zum ersten Mal in der Geschichte von Kirrlach, Wiesental und Waghäusel kandidierte eine Frau fürs Bürgermeisteramt: Mitbewerberin war Marlies Drissler (CDU) aus Hemsbach. Da es intern auch drei ambitionierte Interessenten in der örtlichen CDU gab, verlief für sie der Wahlkampf nicht optimal.
Heiler wurde 2007 wiedergewählt. Mitbewerber war CDU-Stadtrat Alfred Metzger. Eine weitere Wiederwahl erfolgte 2015. Jetzt trat CDU-Vorstandsmitglied Jimmy Jüttner gegen ihn an.
2022 verzichtet der amtierende OB auf eine erneute Wiederwahl.
Und nun?
Am 6. März haben die Waghäuseler eine Auswahl unter einem Sextett: Drei Frauen und drei Männer wollen seine Nachfolge antreten. Mehr als 17.000 Wahlberechtigte entscheiden über die Besetzung des Chefsessels des 1983 erbauten Verwaltungszentrums.
Die Reihenfolge auf dem Stimmzettel ergibt sich durch den Abgabezeitpunkt der Bewerbungsunterlagen:
• Thomas Deuschle (CDU), Beigeordneter und Bürgermeister seit 2009
• Nicole Heger (Grüne), Stadträtin seit 2019
• Andreas Bohnstedt (Grüne), Kandidat bei der Kommunalwahl 2019
• Markus Kretzler (ohne Angaben), Geschäftsführer
• Claudia Sand (parteilos), Kommunalbeamtin in Waghäusel
• Ruth Rickersfeld (AfD), Stadträtin seit 2019.
Autor:Werner Schmidhuber aus Waghäusel |
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