Satt und zufrieden zum Unterricht
Jeden Monat eine Woche lang „Vesperschule“
Waghäusel. „Gute Ideen darf man gerne übernehmen“, dachte sich Brigitte Zapf. Die ehemalige Konrektorin und heutige Vorsitzende des Fördervereins der Waghäuseler Gemeinschaftsschule erinnerte sich an die 1995 von Diakoniepfarrer Martin Fritz in Stuttgart erstmals angebotene Vesperkirche.
Mittlerweile gibt es bundesweit mehr als 40 Nachahmer, die insbesondere in den Wintermonaten bedürftigen Menschen eine warme Mahlzeit anbieten. Dieses soziale Projekt übertrugen Brigitte Zapf und ihre Stellvertreterin Annette Huppuch auf die Waghäuseler Bildungsstätte und bieten als “Vesperschule“ seit Januar immer eine Woche lang pro Monat ein üppiges Frühstück an.
Unterstützt werden sie dabei von Eltern sowie von Rektorin Christiane Naas und Katja Reinhard von der Katholischen Seelsorgeeinheit Waghäusel/Hambrücken. Die Finanzierung erfolgt über Spenden und durch das Engagement der Schüler, die beispielweise im Globus Wiesental selbst gebackene Waffeln verkaufen.
Der Erfolg der „Waghäuseler Vesperschule“ spricht für sich. Während der Frühstückswoche treffen sich 35 bis 50 Kinder und Jugendliche bereits eine halbe Stunde vor Schulbeginn im schuleigenen Kochzentrum. Dort präsentiert der Förderverein ein schmackhaftes und gesundes Frühstücks-Büffet, das gerne angenommen wird.
„Heute haben wir vier Liter Kaba ausgeschenkt“, verrät Organisationschefin Annette Huppuch, die für den Einkauf zuständig ist. Neben Marmelade-Brötchen und Müsli erfreut sich auch der frisch zubereitete Obstsalat großer Beliebtheit.
„Nach dem gemeinsamen Frühstück kommen die Schüler viel „gechillter“ in den Unterricht“, stellt die Schulleiterin fest. Auch die Disziplin und Ruhe in dem mit Kerzen geschmückten Frühstücksraum ist auffallend positiv. Unaufgefordert werden die Tische aufgeräumt, wobei jede Hektik vermieden wird. „Die Schülerinnen und Schüler beginnen viel ausgeglichener ihren Stundenplan, wobei auch das gemeinsame Zusammensitzen der Fünft- bis Zehntklässler ein deutlicher Mehrwert für die Schüler ist“, bestätigt Rektorin Christiane Naas. klu
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