Inspirationen und Installationen
Jens Grundschock präsentiert seine Werke bei dreitägiger Kunstausstellung

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Waghäusel-Wiesental. „Die Zukunft hat viele Namen: Für Schwache ist sie das Unerreichbare, für die Furchtsamen das Unbekannte, für die Mutigen die Chance“, meinte einmal der französische Schriftsteller und Publizist Victor Hugo. Für den exponierten Waghäuseler Künstler Jens Grundschock ist der Blick auf und in die Zukunft eine Chance, eine künstlerische Herausforderung, der er sich immer wieder erfolgreich stellt.
„Zukunft Heimat Zukunft: Skulpturen, Interventionen, Malerei“, so lautete seine Ausstellung medienübergreifender Arbeiten. Als Künstler ist er landes- und bundesweit bekannt, etwa in Berlin oder Schondorf, aber auch im Ausland, so in Frankreich und in den Niederlanden.
Eine erstaunliche Vielfalt gab es in seinem gut 70 Quadratmeter großen Atelier in Wiesental, früher einmal eine Autowerkstatt, zu bewundern. Weitere Kunstwerke präsentierte er den zahlreichen Besuchern im Hof, teils überdacht, teils im Freien. Begriffe wie Zukunftsgedanken, Perspektiven, Visionen oder Futuristisches hätten zur dreitägigen Ausstellung des Neu-Wiesentalers auch gepasst.
1993 hatte ihn die „Liebe“ in den Bruhrain gezogen, 2009 richtete er sein Atelier in der Ringstraße ein. Zum Jahresende 2018 wollte er eine Rückschau mit den im laufenden Jahr entstandenen Ergebnissen und ein Ausblick auf die kommenden Projekte ermöglichen.
Von der Malerei ausgehend habe sich Grundschocks künstlerische Reichweite im Laufe vieler Jahre zunehmend ausgedehnt, „so dass ein genreübergreifendes Oeuvre aus Malerei, Skulptur, Street-Art, Installationen und Interventionen im öffentlichen Raum dargeboten wird“, so beschreibt ihn die Kunsthistorikerin Pamela Pach.
Große Aufmerksamkeit finden stets seine Holzarbeiten. Es sind, wie er sagt, Verkettungen von Holz, so ausgesägt, dass Kettenglieder entstehen. Zu sehen sind Arbeiten mit „Licht und Durchbrüchen“, die „Sonne und Regen“ darstellen, so die Bedeutung der Exponate. Zu seinem künstlerischen Handwerk gehört neuerdings das Schweißen. Ziemlich verschrieben hat er sich dem T-Träger. Warum? Bei Abrissarbeiten auf dem Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik Waghäusel habe er die freigelegten Stahlkonstruktionen erblickt. „Sie haben mich beeindruckt und inspiriert“, lässt er wissen.
An einer anderen Stelle im Atelier steht eine Holzkonstruktion mit Ölfarben bearbeitet. „Wenn ich an Frankfurt denke“, so verheißt der Titel. „Deutschstunde“, so hat der Wiesentaler Künstler das Holzbuch mit den vielen Seiten genannt. Grundschocks eingeschlagene Nägel als Objekt sind eine Hommage an den bekannten Nagelkünstler Günther Uecker.
Überall im Raum hängen beindruckende Gemälde, meist expressiv. Sie alle sind für ihn Kompositionen: Komposition Visage, Komposition mit Blau, Komposition mit Eisenoxid. „Überlebensstrategie“ bedeutet ein großes Bild an der Wand, hat aber mit dem Künstlerleben nichts zu tun. Bewunderung unter den Besuchern finden seine Strukturarbeiten mit Gold.
Schon im Eingangsbereich fällt auf, dass man hier besonderen Boden betritt. Dort hat der 53-Jährige einen bunten Jägerzaun aufgebaut. Seine künstlerische Position zu aktuellen Maßnahmen wie Grenzziehungen, Abgrenzungen, Ausgrenzungen, Einzäunungen und Reviersicherungen will er damit zum Ausdruck bringen.

Autor:

Werner Schmidhuber aus Waghäusel

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