Siegbert Schumacher aus Wiesental bringt Spenden nach Rumänien
Moderner Samariter
Waghäusel. Der 71-jährige Siegbert Schuhmacher aus Wiesental ist im wahrsten Sinn des Wortes ein moderner Samariter. Siebenmal fuhr er im vergangenen Jahr mit einem voll bepackten Kleintransporter nach Rumänien um höchstpersönlich Kleider, Haushaltswaren, Lebensmittel sowie allein im Dezember insgesamt 1010 Weihnachtspakete in den dortigen Slums sowie in Waisenhäusern und Altersheimen zu verteilen. Das waren in 2019 mehr als 21.000 Kilometer Autofahrt für den guten Zweck.
Die nächste Fahrt ist bereits im Frühsommer 2020 geplant. Ziele sind vornehmlich das rumänische Banat mit Städten wie Arad oder Alba Iulia, dem früheren Weißenburg, in der Region Siebenbürgen. Dort leben noch heute viele deutschstämmige Menschen, teilweise in tiefster Armut.
Der pensionierte Postbeamte kann sich bei seinen Hilfstransporten auf die Unterstützung vieler Sponsoren, Organisationen und Privatpersonen verlassen. Von allen Waghäuseler Schulen und Kindergärten, vom Privatgymnasium Löwenrot in St. Leon-Rot sowie von der Katholischen Frauengemeinschaft Wiesental erhielt Siegbert Schuhmacher vor Weihnachten wieder Geschenkpakete. Finanziell unterstützt wurde er von der Waghäuseler Zahnarztpraxis Moritz Henninger, der Firma Muckle, den Wissädalä Duddärä, der Mission „Entwicklung und Frieden Waghäusel“ sowie von Schornsteinfegermeister Günther Hoffmann, der die Miet- und Spritkosten sowie die Mautgebühren für die Fahrt mit einem Sprinter übernommen hatte. Mit den Geldspenden kann Siegbert Schuhmacher auch direkte Hilfe vor Ort leisten. Wie bei einer schwer erkrankten jungen Frau, der er die Rechnung für dringend benötigte Medikamente bezahlen konnte.
Die erste sechstägige Tour mit 250 Paketen begann Anfang Dezember über Arad nach Gerbora. Siegbert Schuhmacher wurde dort von dem katholischen Pfarrer Thomas Depner empfangen. Verteilt wurden die Geschenke an alleinstehende ältere Menschen sowie an die Kinder eines Waisenhauses und die Bewohner eines Altenheimes. Dabei sorgt das Öffnen der Pakete bei Jung und Alt immer wieder für strahlende Augen. Während die Lebensmittel in die zentrale Küche der jeweiligen Einrichtung gehen, dürfen die Bewohner Süßigkeiten und Spielzeug behalten. „Mitgeschickter Kaffee wird zur Bezahlung ärztlicher Leistungen verwendet“, erläutert Schuhmacher. Nur zwei Tage nach seiner Rückkehr startete er von Wiesental aus zu seiner zweiten 1500 Kilometer langen Tour. Neben dem Sprinter war auch ein Anhänger mit insgesamt 400 Paketen bis unter das Dach beladen. Zielort war Alba-Julia. Dort sorgt Pfarrer Toni Alexandru für die in den Slums wohnenden Menschen täglich für ein warmes Essen und ist für die Hilfe aus Waghäusel besonders dankbar. Weitere Geschenke gingen an die Bewohner eines Waisenhauses und Altersheims. Auf der Rückfahrt wurde er von dem evangelischen Pfarrer Vasili und dessen Sohn mit einem eigenen Kleintransporter begleitet. „Sie haben die restlichen 360 Weihnachtspakete dann selbst von Wiesental in ihre rumänische Heimat gebracht“, teilt der Samariter aus Waghäusel mit.
Dankbar ist Siegbert Schuhmacher das ganze Jahr über für Haushaltswaren und saubere Kleidungsstücke, die nach telefonischer Anmeldung unter: 07254 4596 bei ihm zu Hause in Wiesental abgegeben werden können. klu
Autor:Jessica Bader aus Mannheim |
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