Großzügig Geschenke verteilt:
Nikolaus bei den Flüchtlingskindern

Waghäusel. „Wer ist der Nikolaus und was macht er?“ Diese Frage von Flüchtlingskindern dürfte zumindest in Waghäusel nunmehr beantwortet sein. Bekannt ist jetzt: Es handelt sich um einen Wohltäter, der die Kinder am Nikolaustag beschenkt.
Dass der Himmelsmann auch an die Flüchtlingskinder auf der Erde denkt, mag diese besonders gefreut haben. Für mehr als 50 Buben und Mädchen, die wohl zum ersten Mal von Weihnachten und dem Roten mit dem Rauschebart hörten, gab es gefüllte Geschenktüten. Etwa die Hälfte bekam aus Corona-Schutzgründen die Gaben an die Türklingen gehängt, die andere Hälfte, die inzwischen außerhalb des Flüchtlings- und Asylantenwohnheims untergebracht ist, bekam sie in den neuen Unterkünften überreicht.
In diesem Jahr unternahm die Flüchtlingshilfe „Waghäusel hilft“ eine ganz besondere Nikolausaktion und machte den Kindern eine Freude. Die meisten staunten nur, wie es so etwas geben kann: „Hoppla, wir werden plötzlich beschenkt.“
In den meisten Herkunftsländern kennt man diesen Brauch nicht. Dass es hilfsbereite Menschen gibt, die mit einer kleinen Aufmerksamkeit anderen Menschen (die in ihrem Leben schon viel mitgemacht haben) eine Freude bereiten, registrierte die beschenkte Kinderschar durchweg mit einem dankbaren Lächeln.
In die Rolle des Nikolaus-Ersatzes schlüpften die Waghäusel-hilft-Aktivisten Erika Langguth, Krimhilde Rolle, Maritta Baur, Patricia Schalk, die Vorsitzende Luisa Wilhelm und Ebru Baz.
Leider konnte der Nikolaus nicht persönlich im üblichen roten Gewand erscheinen. Aber das trübte nicht das Entzücken. Die Bescherung ermöglichte dankenswerterweise die Sparkasse Kraichgau, die einen Betrag von 400 Euro gespendet hatte. Vor Ort übergaben die Sparkassenvertreter Benjamin Rasch und Daniel Kates den Scheck. Dank der Zuwendung konnten die Weihnachtstüten gefüllt werden, etwa mit Buntstiften, Straßenkreide, Knete, Äpfeln, Nüsse und weiteren brauchbaren und essbaren Ergänzungen.
„Wir hätten gerne einen schönen Event veranstaltet“, betont Maritta Baur, am Abend mit dem Auftritt des Nikolaus und mit Musik dazu. „Aber die Corona-Pandemie hat unser Vorhaben zunichte gemacht. Deshalb mussten wir wesentliche Abstriche vornehmen.“
Die Nikolausgestalt geht auf den Bischof von Myra zurück, der um 280 in Lykien, im Südwesten Kleinasiens, geboren wurde. Angeblich starb er am 6. Dezember. Nikolausforschern zufolge könnte der legendäre Kirchenmann auch eine Verschmelzung aus zwei historischen Personen sein: dem Bischof Nikolaus von Myra und dem gleichnamigen Abt von Sion, der Bischof von Pinora war. Daraus habe sich die ab dem 6. Jahrhundert fiktive Figur des wundertätigen Bi-schofs ergeben.
Nach Deutschland kam der Nikolauskult erst im 11. Jahrhundert. Ab dem 17. Jahrhundert bekam er einen Knecht zur Seite gestellt. Über den kinderlieben und spendablen Mann gibt es eine Vielzahl von Legenden. Nikolaus habe einige Mädchen aus der Nachbarschaft vor der Armut und der Prostitution bewahrt, in dem er heimlich Geld durch den Kamin warf, das in die dort aufgehängten Socken fiel.
Der Nikolaustag ist vor allem ein Tag der Kinder, da Nikolaus seit Jahrhunderten als spezieller Wohltäter der Kinder verehrt wird. Ursprünglich diente der Nikolaustag bereits der Weihnachtsbescherung.
Vor etwa 120 Jahren löste der väterlich-gütige Nikolaus den rabaukenhaften Benzenickel ab. Die Kirche hatte ein berechtigtes Interesse, den Nikolaus als den heiligen Nikolaus erscheinen zu lassen: im Bischofsgewand, mit Mitra auf dem Kopf und mit Krummstab in der Hand.

Autor:

Werner Schmidhuber aus Waghäusel

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