„Wir denken positiv und bleiben negativ“
Pflegedienste kämpfen sich durch die Corona-Krise
Der „Förderverein/Freundeskreis Pflege Oberhausen-Rheinhausen Oberhausen-Rheinhausen/Philippsburg/Waghäusel“ zieht Zwischenbilanz.
Die gelungene Zusammenfassung hat jetzt eine junge Mitarbeiterin eines Pflegedienstes in Oberhausen erfunden und präsentiert: „Wir denken positiv und bleiben negativ.“
Vor großen Herausforderungen stehen derzeit die ambulanten Pflegedienste, auch die entsprechenden Dienstleister und Einrichtungen in der Region. Höhere Materialkosten als sonst, mehr Bürokratie, weniger Personal, mehr Sorgen, weniger Unterstützung von oben. Ja, die Pflegedienste haben es während der Pandemie nicht leicht. Doch der Freude an der aufopferungsvollen Arbeit tut das keinen Abbruch.
Dass trotz aller Schwierigkeiten die Herausforderungen weitestgehend gemeistert werden können, darüber freut sich besonders der neugegründete „Förderverein/Freundeskreis Pflege Oberhausen-Rheinhausen/Philippsburg“, der sich angesichts der schwierigen Lage durch die Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 gegründet hat und von vielen Angehörigen pflegebedürftiger Personen unterstützt wird.
Der Förderverein hat sich inzwischen um den Einzugsbereich Waghäusel erweitert und den Stadtnamen mit aufgenommen.
Vom „Pflegedienst Suely“, der besonders eng mit dem Förderverein Pflege zusammenarbeitet, werden rund 200 Patienten von 26 Mitarbeitern betreut. Etliche Verantwortungsträger im Pflegedienst kommen – neben anderen aktiven Vereinsmitgliedern - aus Kirrlach und Wiesental, so Daniela Saitta als Leiterin der Tagespflege Rheinsheim, Silke Fischer als Leiterin der Tagespflege Oberhausen, Nadine Kraus und Grünhagen, beide aus Wiesental.
Geradezu imponierend fallen die neuentwickelten Ideen zur Unterstützung der täglichen Arbeit. Die junge Giulia Chiosini-Hambsch (Im Internet bei www.schwester-suely.de) hat gar einen hochinformativen siebenminütigen Film über den Pflegedienst gedreht. Informationsblätter gibt es in Hülle und Fülle. Fieber-Messungen an installierten Geräten sind jederzeit möglich, aber zwei Mal täglich vorgeschrieben, Schnelltests werden an zwei Tagen in der Woche veranlasst. Zu den weiteren Maßnahmen gehören konsequenter Mund- und Nasenschutz, Desinfektionen, sichere Transporte und allerlei Schutzmaßnahmen in den Einrichtungen.
Die Corona-Pandemie treibt die ambulanten Pflegedienste in vielfältiger Weise um. Die Angst, sich mit dem Coronavirus anzustecken, ist ein täglicher Begleiter ist. Doch bislang konnten Covid-19-Erkrankungen in den eigenen Reihen zu haben. Darauf ist die Chefin Schwester Suely ganz stolz. „Das dankbare Lächeln unserer Patienten entschädigt uns für vieles.“
Genügend Sicherheit wolle sie für ihre Mitarbeiter, aber auch für die Patienten haben, erklärt sie stellvertretend auch für andere Geschäftsführer. Sie sei selbst glücklich darüber, viele Menschen glücklich machen zu können. „Nicht nur mit unserer Fürsorge, sondern allein schon mit unserer Anwesenheit und der Bereitschaft, den Patienten auch einmal zuzuhören.“
Eine wichtige Ergänzung leistet Joyce Saint-Denis. Das von ihr geleitete Projekt für pflegende Angehörige unter dem Dach von „SopHiE“ (Sozialpädagogische Hilfe für Familie und Erziehung) bezieht sich auf den nördlichen Landkreis, also Waghäusel, Oberhausen-Rheinhausen und Philippsburg.
Autor:Werner Schmidhuber aus Waghäusel |
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