Forderung nach mehr Informationen für die Bürger:
Wird Waghäusel zerstört?

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Waghäusel. Große Sorgen macht sich die Bevölkerung. Welche schwerwiegenden Nachteile – manche Bürger sprechen von einem „Unheil“ – bringt das geplante Bahnprojekt Mannheim–Karlsruhe: der Neubau- und Ausbau der Verbindung zwischen Mannheim und Karlsruhe. "Ich kann deswegen nachts nicht mehr schlafen", ist mehrfach zu hören.
Auch die Fraktionen und Gruppen im Gemeinderat haben inzwischen die Brisanz des Projekts erkannt – und gehen es jetzt mit Stellungnahmen und Forderungen an.
„Es freut uns, dass dieses Thema nunmehr von fast allen Gemeinderatsfraktion aufgegriffen und auf die Tagesordnung gesetzt wird“, betont Roland Liebl, der Sprecher der „Unabhängigen“, die als erste kommunalpolitische Formation bereits am 12. Oktober (www.rolandliebl.wordpress.de) und dann am 22. Oktober – auch als erste - im Mitteilungsblatt die Bürgerschaft informiert haben und das Thema so richtig angestoßen haben, was eine überaus positive Resonanz in Waghäusel gefunden hat.
Nur gemeinsam und mit breiter Zustimmung könne Waghäusel etwas für Waghäusel erreichen. „Eine Behandlung durch Veröffentlichung von Briefen und Antwortschreiben im Mitteilungsblatt ist für unsere Fraktion eindeutig zu wenig. Zumal uns einige Formulierungen zu vage sind“, so Liebl weiter.
Die Unabhängigen fordern daher „endlich mehr Bürgerbeteiligung“, so wie es beispielsweise die südliche Nachbargemeinde Graben-Neudorf schon vor Wochen vorgemacht hat. „Wir bestehen darauf“, heißt es dazu.

Um was geht es genau?

Das Bahnprojekt wird die Region verändern. Die Bahn sieht das Schienennetz am Limit, sucht im Sinne des europäischen Bahnverkehrs nach einer Möglichkeit, die Strecke zwischen Mannheim und Karlsruhe mit zwei Gleisen zu verstärken. Tunnel, Gleiserweiterungen, Neubaustrecken - alles ist in dem Gedankenspiel erlaubt. Manche Kommunen sind so gesehen bereits ausgeschieden und freuen sich darüber, andere kommen weiterhin infrage.
Alle rein rechtsrheinischen Varianten führen zwischen Oberhausen und Kronau durch Waghäusel, berühren also Waghäuseler Interessen.
Welchen Streckenverlauf die Bahn letztlich bevorzugen wird, ist spätestens seit dem 8. Oktober 2021 ein heißes Thema. Da informierte die Bahn bei ihrem Dialogforum betroffene Kommunen, Verbände und Vertreter von Bürgerinitiativen.
Bisher gab es nur einen groben Suchraum, nun zeigt die Bahn mit Linien, einen Kilometer breit, zumindest mögliche Trassen auf.
Sollte die Bahn rein rechtsrheinisch bleiben, also keinen Umweg über die Pfalz nehmen (was u.a. auch eine zweimalige Rheinquerung bedeuten würde), dann ist Waghäusel betroffen. Und das heftig!

Was wird gebaut?

Zwei Gleise für den Güterverkehr sind vorgesehen. Das ist im Grundprinzip von den benötigten Dimensionen vergleichbar mit dem Bau der ICE-Schnellbahntrasse. Man redet in erster Näherung über den gleichen Platzbedarf.

Wo wird gebaut?

Genau darum geht es aktuell. Wenn kein Umweg über Rheinland-Pfalz gebaut wird, dann ist Waghäusel auf jeden Fall betroffen.
Die Fraktion der Unabhängigen hat sich bemüht‚ durch eigenes Kartenmaterial die Thematik verständlicher zu visualisieren. Die Grafik beschränkt sich aus Platzgründen auf einen winzigen Ausschnitt entlang der L555.
Dies erleichtert die Orientierung und den Einstieg ins Thema.

Sollte die Route zwischen Mannheim und Karlsruhe nicht mit Hilfe von zwei Rheinquerungen über Rheinland-Pfalz geleitet werden, so verbleiben in Höhe der L555 noch genau fünf Varianten:
1. Die westlichste Route wäre ein Ausbau der Bestandsstrecke von zwei auf vier Gleisen zwischen der Kirrlacher Straße/Marienstraße und dem Kirrlacher Tor bei der Eremitage.
2. Querung der L555 im Bereich Kriegbach/Gießgraben am östlichen Ortsrand von Kirrlach.
3. Querung der L555 etwas weiter östlich am westlichen Waldrand der Lußhardt.
4. Parallel zur A5 zwischen A5 und dem neuen Penny-Logistikzentrum/Baggersee.
5. Wie zuvor, jedoch östlich am Penny-Logistikzentrum/Baggersee vorbei.

Die ersten drei Planvarianten verlaufen über die Gemarkung Waghäusel.
Daher halten die Unabhängigen als Vertreter der Bürgerinteressen eine Infoveranstaltung für die Waghäuseler Bürgerschaft für dringend notwendig. Jetzt ist der Zeitpunkt, um die Pläne genauer unter die Lupe zu nehmen. Es gilt auch zu erläutern, wieso andere Varianten jetzt schon ausgeschieden sind. Warum sind etwa zwei weitere Gleise bei der ICE-Strecke keine Option (mehr)?

Autor:

Werner Schmidhuber aus Waghäusel

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