Gemeinderat zur Fortschreibung Regionalplan:
Zukunftsplanung für Waghäusel
Waghäusel. Seine Position mitsamt seinen Überlegungen und Wünschen zur Fortschreibung des „Regionalplans Mittlerer Oberrhein 2022“ hat jetzt der Gemeinderat definiert. Als sogenannter Träger öffentlicher Belange wird die Stadt Waghäusel zur wichtigen Weiterentwicklung gehört.
Bekanntermaßen ordnet der Regionalplan die räumliche Entwicklung der Kommunen auf seinem Gebiet. Nunmehr hatte die Stadt Waghäusel die Möglichkeit bekommen, ihre Stellungnahme zu der Fortschreibung des Regionalplans Mittlerer Oberrhein abzugeben.
Für die Fraktionen und Gruppen tat sich ein breites Spektrum auf. In der jüngsten öffentlichen Gemeinderatssitzung nutzte der Fraktionssprecher der „Unabhängigen“ und Heimatvereinsvorsitzender von Kirrlach, Roland Liebl, die Chance, einige insgesamt interessante heimatwissenschaftliche Anliegen vorzubringen.
Um was geht es beim Regionalplan?
Die Regionalplanung dient als regionale Raumordnung der Konkretisierung und der fachlichen Integration und Umsetzung der Ziele der Raumordnung in den Regionen. Dazu gehört insbesondere die Integration des Landschaftsrahmenplans für die Region. Im Landschaftsrahmenplan werden Ziele und Maßnahmen für die Entwicklung von Natur und Landschaft in der Region formuliert.
Welche Themen sind aus seiner Sicht relevant?
Schienenverkehr:
Mannheim und Karlsruhe sind wichtige Knotenpunkte des europäischen Bahnverkehrs. Ob Paris, Flughafen Frankfurt oder Landeshauptstadt Stuttgart: Für die Erreichbarkeit vieler Ziele ist der Personen- und Güterverkehr auf die Drehscheiben Mannheim und Karlsruhe angewiesen. Doch das Schienennetz zwischen beiden Städten ist am Limit. Das Bahnprojekt Mannheim–Karlsruhe soll die Situation verbessern. Führt die neue Trasse eventuell durch den Lußhardtwald?
Hochwassergefahrenkarte:
Bei den Siedlungserweiterungsflächen östlich von Kirrlach wurde die vom RP im Januar 2013 vorgestellte Hochwassergefahrenkarten dargestellt. Diese stellt aber nicht den aktuellen Planungsstand dar, da die Stadt Waghäusel im Jahr 2015 die Hochwasssergefahrenkarte auf Initiative von Roland Liebl neu berechnen ließ. Die ersten Modellrechnungen des RP waren viel zu ungenau und zeigten nicht die tatsächlichen (Hoch-)Wasserverläufe in Kirrlach.
Biodiversität und Lußhardtwald:
Der Wald leidet, so die zahlreichen aktuellen Pressemeldungen des Forstes. Das hat auch viel mit dem fehlenden Oberflächenwasser zu tun.
1.000 Jahre Trockenlegung im Lußhardtwald haben ihre Spuren hinterlassen. Das Wasser aus dem Kraichgau und dem Nordschwarzwald wird im gesamten Hardtwald so schnell wie möglich Richtung Rhein geführt.
Zum Versickern und Ausbilden von Lachen bleibt nichts mehr übrig. Dort fehlt das wertvolle Nass. Die Bäume vertrocknen, die auf Feuchtigkeit angewiesenen Amphibien verschwinden. Mit dem Regionalplan könnte man gegensteuern und den Verlust der Biodiversität wirksam eindämmen.
Autor:Werner Schmidhuber aus Waghäusel |
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