Kulturkreis Waldmohr
Dr. Eckhard Braun bei seinem Vortrag im Stadrat am 19. Mai 2021

Waldmohr. Im Januar hat sich der Kulturkreis Waldmohr gegründet. Derzeit gehören ihm 17 Frauen und Männer an. Bei der jüngsten Stadtratssitzung haben Jochen Mohrbacher, Sibille Sandmayer und Verena Drescher stellvertretend drei Projekte vorgestellt. Auch der wissenschaftliche Begleiter des Kulturkreises, Dr. Eckhard Braun (Foto), Lehrbeauftragter für kulturelle Transformation und Kulturmanagement an der Universität Koblenz-Landau, war zugegen.
Sein Spezialgebiet ist „Kultur im Wandel“, ein Modellprojekt, welches das Land Rheinland-Pfalz fördert.
„Wie wird und wie soll sich die Kultur in Waldmohr in Zukunft entwickeln?“
Mit dieser Frage, die Kulturbeigeordneter Werner Braun zunächst in den Raum stellte, beschäftigen sich der Kulturausschuss und jetzt auch der Kulturkreis. Der Kreis sei offen und praktisch orientiert, ergänzte Dr. Eckhard Braun.
Vom Kulturministerium des Landes habe er Geld bekommen, um die Freie Kulturszene zu beraten. Seine Schwerpunkte seien, den Generationenwechsel in Kulturbetrieben zu gestalten, und diese strukturell und programmatisch neu aufzustellen. Auch die Entwicklung einer Ortskultur, in der Kultur-, Sozial- und Bildungseinrichtungen gemeinsam mit den zivilgesellschaftlichen Initiativen der Vereinsszene und den Kirchen an einem Strang ziehen, betrachte er als seine Aufgabe.
Ziel sei die Stärkung eines Bewusstseins von Heimat und Identität der Bürger, die in ihrer Stadt aufgehoben, wertgeschätzt und auch tatsächlich in das Gemeinwesen einbezogen werden. Für eine solche Entwicklung habe sich in Waldmohr angeboten.
Kulturentwicklung ist nach Worten Brauns Stadtentwicklung. Unter dieser Prämisse habe er sich die Stadt näher angesehen. Was er vorfand, gefiel. Ob Kulturhalle, Bürgerhaus oder das entstehende W4 mit Bücherei und Bürgerbüro, ob Haus der Jugend, Marktplatz oder Eichelscheider Hof, ob Neubaugebiet, Streuobstwiesen oder Spielplätze – die Stadt habe eine Menge Potenzial. Diese Gegebenheiten machten sie „signifikant und einzigartig, bürgerorientiert, sozial, ökonomisch und ökologisch gerecht – kurz gesagt lebenswert“, bekräftige der Wissenschaftler.
Kultur definiert Braun als Lebensform und Werte-Bewusstsein. Umgelegt auf die Bürgerschaft heißt das, dass sie sich mit folgenden Fragen auseinandersetzen muss: Wer sind wir, was wollen wir, wie wollen wir leben? Der kulturellen Stadtentwicklung wohnt nach Brauns Leseart die Vision inne, das kulturelle Bewusstsein der Bürger- und Stadtgemeinschaft zu stärken, zu vertiefen und weiterzuentwickeln. Die Stadtkultur wiederum will jedem Bürger die Möglichkeit geben, sich sozial und kulturell einzubringen und die bevorstehenden Veränderungen mitzugestalten. Die Voraussetzungen dazu bieten soziale Orte, Treffpunkte, aber auch Gelegenheiten, bei denen sich die Menschen öffentlich begegnen und ins Gespräch kommen können. Wichtig ist Braun, Kinder und Jugendliche einzubinden und ihnen Raum für kreatives Handeln zu gewähren.
Zu den bedeutendsten Elementen der Kulturentwicklung zählt die Kommunikation:
Mitbürger ansprechen und informieren. Der „Dorffunk“ ist eine Möglichkeit, diesem Anliegen gerecht zu werden. Kulturkreis-Mitglied Jochen Mohrbacher stellte ihn kurz vor. Demnach bietet das vom Land geförderte Medium – die App ist leicht herunterzuladen – einerseits die Chance für die Stadt wie auch für Gruppen und Vereine, Neues, Interessantes und Drängendes in Windeseile mitzuteilen, andererseits für Nutzer, sich untereinander zu vernetzen und auszutauschen.
Mohrbacher: „Jetzt gilt es, genügend Mitstreiter zu finden.“
Ein zweites Projekt legte Sibille Sandmayer dar:
Alle, die hier wohnen, lernen und lehren, arbeiten oder sich im Verein engagieren, sind eingeladen, an einer Collage mitzuwirken unter dem Motto „Was ist für mich Waldmohr?“. Es sei gedacht, kleine Filme zu drehen, in denen alle sagen oder darstellen können, was sie an der Stadt schätzen und lieben, was sie ihnen bedeutet. Vorstellbar sei, diese Filme auf einer großen LED-Wand auf dem Marktplatz zu zeigen. Wenn wieder möglich, könnten sich auch Interessengruppen zu diesem Thema ebendort auf einer Bühne präsentieren. Das Team um Verena Drescher plant schließlich, in Kooperation mit der Musikschule und dem Westricher Madrigalchor einen Kinderchor zu gründen. Beste Voraussetzungen böten die drei Kindergärten und die Grundschule in Waldmohr. „Sobald wir wieder singen dürfen, legen wir los“, prophezeite sie schmunzelnd. Zusammenfassend beschrieb Dr. Eckhard Braun die Arbeitsgruppen des Kulturkreises als sehr aktiv und motiviert. Die Universität werde das Projekt wissenschaftlich betreuen und begleiten und Schlüsse ziehen. Schließlich sollen andere Gemeinden und Städte vom Pilotprojekt Waldmohr profitieren.

Autor:

Verbandsgemeindeverwaltung Oberes Glantal aus Wochenblatt Oberes Glantal

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